Wer denkt

Scal

Mitglied
Das ist aus einem fein fühlenden, sehnsuchtsvollen Empfinden herausgesprochen und in klangvolle Verse gebracht.
Die inhaltlichen Aussagen erwecken freilich so mancherlei kritische Fragen.
Dass die Gegenwart nur ein Wort und dies die Wahrheit sei - sagt das das erkennende Denken, das im Moment der erkennenden Einsicht ohne Gegenwart ist?
Leiden Gedankenlose nicht ? (beim Menschen gibt's das gar nicht, wie ist es bei den Tieren?).

Gruß
Scal
 

Arianne

Mitglied
Danke Scal, für Deine schönen Worte. Nicht nur Dir stellen sich Fragen um den Moment der Gegenwart.
Für mich sonderbar, wie Du auf die Annahme kommst: Leiden Gedankenlose nicht ? (beim Menschen gibt's das gar nicht, wie ist es bei den Tieren?)
Gruß
Arianne
 

petrasmiles

Mitglied
So sind die Geschmäcker verschieden.
Wer denkt, für den ist Leben Leid
das sehe ich nämlich ganz anders - mit dem Denken fängt die Lust erst an und kommt die Kraft, das Leid zu be-/verarbeiten. War das Schiller? "Vom Unglück erst zieh ab die Schuld, was übrig ist, trag in Geduld". Dafür ist Denken unter anderem da.
Wenn ich es recht bedenke, dann sind auch Tränen sehr viel seltener edle Auswüchse des Mitfühlens, sondern Ausdruck von Selbstmitleid aufgrund von Ent-täuschung. Ich habe die heißesten Tränen um mich selbst geweint - wie mir später klar wurde.
In der dritten Stophe sehe ich einen inneren Widerspruch zum Denken, denn wenn der Tag die Antworten bringen soll, wo bleibt dann das Denken? Mit der vierten Strophe kann ich gar nichts anfangen, auch, wenn da steht, das sei die Wahrheit.
Inhaltlich bin ich da nicht bei Dir und die Form allein ist - die Form.
Sorry, ich versuche es weiter.

Liebe Grüße
Petra
 



 
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