Wer reitet...
(Xmas-Version)
Wer reitet so spät mit dem Esel geschwind?
Es ist der Knecht Ruprecht mit einem Kind;
Er hat den Knaben fest in dem Arm,
Er fasst ihn rüde, er hält in warm.
„Mein Kind, was sagt mir dein lachend Gesicht?“ –
„Siehst, Ruprecht, du den Weihnachtsmann nicht?
Das Santa Kläuschen mit Mütze und Bart! –
Ho-Ho! Bei seiner Schlittenfahrt!“
„Du lieber Bub, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch Rute steckt in meinem Gewand,
Ein bisschen Kloppen ist keine Schand!“
„Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht, ja hörest du nicht,
Wie Weihnachtsmann mir Geschenke verspricht?“ –
„Sei ruhig!“ – „Was ruhig? Du zickiger Bock!
Mundgeruch haste und stinkst unterm Rock!“
Willst, feiner Knabe nicht mit mir gehn?
Meine Ruten werden dich geißeln schön;
Meine Ruten stimmen dein nächtliches Schrein
Und ächzen und jammern und krächzen dich ein!“
„Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht, ja siehst du nicht dort!
Päckchen an Päckchen, welch’ lüsterner Hort?“ –
„Mein Kind, mein Kind, ich seh’ es genau,
Und auch den Nussknacker, die dumme ...!“
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ –
„Weihnachtsmann, Weihnachtsmann, jetzt fasst er mich an!
Ruprecht hat mir ein Leid getan!“ –
„Hey, Pelzmärtel, lass’ den Knaben vom Tier,
Sonst gibt’s meine Rechte, wie diese hier;
Sowohl meine Linke, verzisch’ dich sofort
Und such’ dir, du Lump du, ein anderer Ort!“
Dem Ruprecht grauset’s, er reitet geschwind,
Er hetzt wie der Teufel durch Nacht und Wind,
Erreicht seine Hütte mit Müh und Not;
Knecht Ruprecht lebt – Der Esel ist tot!
(frei nach Goethes Erlkönig) 6.12.02
(Xmas-Version)
Wer reitet so spät mit dem Esel geschwind?
Es ist der Knecht Ruprecht mit einem Kind;
Er hat den Knaben fest in dem Arm,
Er fasst ihn rüde, er hält in warm.
„Mein Kind, was sagt mir dein lachend Gesicht?“ –
„Siehst, Ruprecht, du den Weihnachtsmann nicht?
Das Santa Kläuschen mit Mütze und Bart! –
Ho-Ho! Bei seiner Schlittenfahrt!“
„Du lieber Bub, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel’ ich mit dir;
Manch Rute steckt in meinem Gewand,
Ein bisschen Kloppen ist keine Schand!“
„Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht, ja hörest du nicht,
Wie Weihnachtsmann mir Geschenke verspricht?“ –
„Sei ruhig!“ – „Was ruhig? Du zickiger Bock!
Mundgeruch haste und stinkst unterm Rock!“
Willst, feiner Knabe nicht mit mir gehn?
Meine Ruten werden dich geißeln schön;
Meine Ruten stimmen dein nächtliches Schrein
Und ächzen und jammern und krächzen dich ein!“
„Knecht Ruprecht, Knecht Ruprecht, ja siehst du nicht dort!
Päckchen an Päckchen, welch’ lüsterner Hort?“ –
„Mein Kind, mein Kind, ich seh’ es genau,
Und auch den Nussknacker, die dumme ...!“
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.“ –
„Weihnachtsmann, Weihnachtsmann, jetzt fasst er mich an!
Ruprecht hat mir ein Leid getan!“ –
„Hey, Pelzmärtel, lass’ den Knaben vom Tier,
Sonst gibt’s meine Rechte, wie diese hier;
Sowohl meine Linke, verzisch’ dich sofort
Und such’ dir, du Lump du, ein anderer Ort!“
Dem Ruprecht grauset’s, er reitet geschwind,
Er hetzt wie der Teufel durch Nacht und Wind,
Erreicht seine Hütte mit Müh und Not;
Knecht Ruprecht lebt – Der Esel ist tot!
(frei nach Goethes Erlkönig) 6.12.02