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Scal

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hm... dass mir das, nachdem ich hier las, in den Sinn gekommen ist - :
gibt eine Pflanze, die heißt man "Augentrost".

LG
Scal
 

Rachel

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Schön, allein wie es anfängt: Jetzt ...

ein Blatt ... ein kleiner Flug ... so nebenher ...

Also ein ganz leichter, fast naiver Auftakt, bissel lapidar, bissel schmunzelnd. Und wieder (mit Systematik) zurück zum Zeilenanfang, wo der nächste Eindruck wartet. Wo er nun - die alten Weiber - einsammeln will, ohne dass ein Abarbeiten oder Runterleiern entstünde, das heißt Zeile um Zeile kleine, sich gegenseitig wiegende Höhen und Tiefen, schöne Traurigkeit. Sehr gerne gelesen, lieber Otto.

Weib, meint Wiki, ist eine alte Bezeichnung für eine Frau, die in einigen Regionen sprachhistorisch eine allmähliche Bedeutungsverschlechterung erfuhr.

Geht es dir um die alten Weiber in der Fasnacht? Im Märchen? Für mich klingt es sprachlich abgenutzt.

Wie wäre es mit weiterem Eigenanteil:

Dabei warte ich längst auf meine alten Tage
 

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Jetzt ist mir ein Blatt über die Schulter geflogen
Dabei warte ich auf die alten Weiber
Geht es dir um die alten Weiber in der Fasnacht? Im Märchen? Für mich klingt es sprachlich abgenutzt.
Ich dachte bei Ottos Zeilen an den Altweibersommer...da kommt das Blatt etwas zu früh geflogen sozusagen. Schließlich zieht das Gedicht ja zeitlich den Bogen bis zum Winter.
 

Perry

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Hallo Otto,
ein Glas Federweiser (den/einen Federweisen?) macht den Altweibersommer gleich noch schöner!
Prost und LG
Manfred
 

Rachel

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Natürlich? Da kommen leider, denke ich, Probleme mit den Herbstgedichten her: Die lyrischen Elemente (Altweibersommer, Drache, neuer Wein usw.) befinden sich in der xten Wiederholungsschleife. Deshalb zuckt so mancher weg, bevor es losgeht. Da springt die Wahrnehmung (meine hoffentlich), wenn auch die Lesart irgendwie kreativer möchte, guterdings gar nicht erst an.

Um dein Gedicht, Otto, finde ich es natürlich schade, es hat, durch den forcierten Beginn, also Neustart in jeder Zeile, einen schwingenden Bau in Wesentlicheres. Ich sehe aber keine lebendige Natürlichkeit oder Kreativität mehr im Spiel, wenn vorab Bewusstsein wie ritualisiert oder konditioniert aufs immer gleiche anspringt. Das ist nur Sprache, konstruiert, die wächst nicht von der Herbstwiese ins Gedicht - setzt sich reaktiv zusammen. Wo ich wohne, werden stoppelige, fast schon kahle Herbstwiesen mit Flüssigdünger und Schweinepisse immer weiter zugeschüttet. LG
 



 
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