Wicked Weird World: Educatio Sadistico

Kennst Du das Gefühl, von allem genervt zu sein und gleich durchknallen zu müssen? Den unwiderstehlichen Drang tief in Deinem Innern, das Gegenüber einfach umzubringen, damit endlich die Fresse gehalten wird? Meist bleiben solche Emotionen in uns verborgen und wir antworten manchmal sogar mit einem Lächeln. Erzählen wir nun die Geschichte von jemandem, der aus theoretischen Erwägungen Praxis werden lässt.
Es war ein stinknormaler Dienstagmorgen in jener Zeit zwischen Corona- und dem großen Klima-Lockdown. 50% der Familie Ballermann-Philistin, bestehend aus Ehemann Eduardo, saßen zeitungslesend am Küchentisch, während der unzufriedene Rest sich mit dem Spülen des Geschirrs vergnügte.
„Wann kaufen wir denn endlich einen neuen Geschirrspüler? Das ständige Abwaschen nervt allmählich! Eigentlich könntest Du mir gelegentlich im Haushalt helfen!“
Lucretia, eine attraktive Enddreißigerin, sah ihren wenig hausarbeitsaffinen Mann leicht säuerlich an.
„Nun stell Dich nicht so an Luschi, Du bist eben halt die Frau und schon allein wegen Deiner biologischen Performance viel besser für solche Tätigkeiten geeignet. Außerdem ist eben halt kein Geld für Schnickschnack da, der gekauft werden soll, weil die Dame glaubt, sie sei zu fein zum Spülen. Wozu, um Gottes willen, denn eine Spülmaschine, wenn man verheiratet ist?“
Eduardo, ungekrönter Machokönig, machte sich nicht einmal die Mühe, von seiner Zeitung aufzusehen.
„Wenn der Herr sich nicht ständig neue Kanonen kaufen würde, um unschuldige Viecher abzumurksen, wäre schon genug Geld da!“
Das in moderater Knechtschaft gehaltene Eheweib, obwohl selber Sportschützin, hielt von der teuren Jagdleidenschaft ihres Mannes nicht allzu viel. Der bequemte sich nun unwillig dazu, den ‚Connard Kurier‘ beiseitezulegen und sich seiner renitenten Frau zu widmen.
„Das edle Waidmannswerk hat eben seinen Preis! Eine Frau versteht das sowieso nicht. Was willst Du eigentlich? Du darfst Deinen lächerlichen Job als Lehrerin ausüben und bekommst sogar Taschengeld mit Zuschlag, wenn es im Bett einmal richtig gut geklappt hat! Außerdem behänge ich Dich mit Schmuck wie einen Tannenbaum, um meine Freunde zu beeindrucken und Du darfst die teuersten Klamotten tragen, die ich Dir aussuche. Du kannst Dich ja scheiden lassen, aber vergiss nicht, dass Du dann laut Ehevertrag Unterhalt an mich zahlen musst und das wird teuer! Also halte jetzt endlich die Klappe und bringe mir noch eine Tasse Kaffee mit extra Zucker – aber zackig!“
Bevor wir unsere heitere Geschichte nun fortsetzen, sind wohl einige Worte der Aufklärung angebracht. Unser einseitig glückliches Paar lernte sich einst an der Uni kennen, an der beide auf Lehramt studierten. Lucretia, damals noch in Grenzen emanzipiert und noch nicht unter der Fuchtel des Patriarchats, verliebte sich unsterblich in den attraktiven und lockeren Kommilitonen, ihren ansonsten scharfen Verstand über Bord werfend. Das Objekt der Begierde wiederum ließ sich weniger vom hormonellen Überschuss als von praktischen Erwägungen leiten und spielte seiner Herzdame aus halbwegs vermögendem Hause den perfekten Romeo vor, da er Lucretias Potential als zukünftige Versorgerin haarscharf erkannte. So gelang es unserem Gigolo für Arme, der fälschlicherweise das Selbstbildnis eines weltgewandten Bohémien in sich trug, die ihn Anbetende zu einem Eheschluss zu motivieren, bei dem ein von Eduardos Spezi, dem winkeltechnisch erfahrenen Advokat Diaboli, den bewussten Ehevertrag aufsetzte, der auch flugs vom Opfer unterschrieben wurde, denn Liebe macht bekanntlich sehbehindert. Natürlich dachte der glückliche Ehemann danach nicht mehr daran, sein Studium zu beenden oder irgendeiner beruflichen Tätigkeit -nein, er wurde nicht Abgeordneter einer ökologisch wertvollen Partei- nachzugehen. Während das liebende Weib mit Fleiß und Verstand schließlich als Gymnasiallehrerin wirkte, beschäftigte sich der weniger liebende Ehemann ihr Vermögen für allerlei elitäre Zerstreuungen zu verballern. Natürlich ließ ihr teurer Gemahl nicht sofort die Maske fallen und machte noch einige Jahre abkühlend auf große Liebe, aber als nun Romeos Epigone anfing das Gehalt seiner verarmten Frau einzukassieren, da derweil alle sonstigen Mittel in seine freizeitvergnügliche Selbstverwirklichung geflossen waren, schwante auch Lucretia ein Schatten der Wahrheit. Nach heftigen Auseinandersetzungen und aufklärenden Hinweisen auf den von der Gattin unterzeichneten Ehevertrag, fügte sich dieselbe zunächst widerwillig in ihr Schicksal.
„Wie Du willst, mein Geliebter. Du sollst das bekommen, was Dir zusteht!“
Mit dem Rücken zu ihrem vermeintlichen Herrn und Meister hantierte die Dame des Hauses an der Kaffeemaschine herum.
„Geht doch, na endlich hat die es gerafft! Nun mach schon hinne, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“
Zufrieden grinste der machoprinzliche Lebemann von maskulistischen Gnaden das vermeintlich devote Eheweib an.
„Hier, mein Lieber, wohl bekomm’s“
Genussvoll, sich als richtiger Mann und Herr im Hause fühlend, trank Eduardo das schwarze Gebräu mit einem Schluck aus. Bevor er nun mit der zu ihm passenden Lektüre im ‚Connard Kurier‘ fortzufahren gedachte, beschloss er, dem dressierten Weibe mit herrischer Stimme weitere Anweisungen zu geben.
„Du solltest Dich nun fertig machen, damit Du den Bus zur Arbeit nicht verpasst. Vergiss nicht meine Delikatessen im Feinkostladen abzuholen und weil Du doch heute so brav warst, darfst Du Dir bei Aldi den Texasbohneneintopf zum Abendessen mitbringen – natürlich den mit Mistkäfereinlage, der ist billiger! Ach so, Du putzt jetzt noch meine Schuhe und … Ich fühle mich mit einem Male so merkwürdig.“
Lucretia betrachtete ihren Gatten, dessen Teint sich allmählich ins grünlich Bleiche verfärbte, mit liebevoller Genugtuung.
„Dir ist nicht zufälligerweise übel und Du verspürst ein Kribbeln im ganzen Körper?“
„Woher weißt Du das? Oh Gott, ich muss mich gleich übergeben.“
Panikbedingt war das sowieso unterentwickelte Denkvermögen des parasitären Patriarchen nun vollends aus den Fugen geraten.
„Sehr gut! Komm, mein Lieber, ich helfe Dir zur Toilette! Dein Gleichgewichtssinn dürfte auch nicht mehr so richtig funktionieren.“
Geschickt und zärtlich kichernd verfrachtete Lucretia die sozusagen ‚toxische‘ Männlichkeit ins schicke Badezimmer, wo Eduardo vor der Kloschüssel mit letzter Kraft zusammenbrach bzw. von seinem liebenden Weib geworfen wurde.
„So, mein Lieber, dann heben wir das Deckelchen mal an, damit Du keine Sauerei hinterlässt, wenn Du nun stirbst.“
„Was hast … getan.“
Mit schwindenden Kräften stieß der unpässliche Gatte die Worte hervor.
„Glaubst Du, ich habe nicht bemerkt, wie Du mich all die Jahre betrogen hast? Ich meine nicht nur das Geld, sondern auch Deine unzähligen Liebschaften. Gut, ich habe mich mit dem einen oder anderen Typen auch schadlos gehalten, aber jetzt habe ich die Schnauze endgültig voll von Dir!“
Die zukünftige Witwe schüttelte mit liebenswürdiger Resignation ihr schönes Haupt.
„Du bist leider unbelehrbar, deshalb musste ich jetzt drastischere Methoden anwenden. Das ist übrigens ‚Wuhan Wonder‘, ein neuartiges, schnell wirkendes Rattengift aus China – passt also ganz gut zu Dir. Ich schließe jetzt die Tür, damit Du in Ruhe krepieren kannst. Naja, in einigen Minuten bist Du sowieso, besinnungslos. Bon Voyage!“
Gnadenlos schloss sich die Tür, während Eduardo vergeblich versuchte zum Badezimmerausgang zu kriechen.
Fröhlich pfeifend brezelte sich Lucretia nach gelungener Gattenentsorgung hinsichtlich des beabsichtigten Amoklaufs an ihrer Schule auf, als es an der Haustür ihres Einfamilienhauses klingelte.
„Ja bitte?“
„Gott segne Sie. Ich bin von den Aposteln der permanenten Apokalypse und möchte mich mit Ihnen über Ihr Leben unterhalten. Haben Sie schon einmal über Gott nachgedacht?“
Interessiert betrachtete das potentielle Opfer sektiererischer Bekehrungsbemühungen den gepflegt gekleideten Herrn vor ihrer Haustür und gratulierte sich, dass sie trotz gegenteiligem Impuls geöffnet hatte.
„Kommen Sie herein, guter Mann. Ich führe Sie direkt ins Wohnzimmer. Sehen Sie den Sessel da vorne, da sitzt zwar immer mein Mann, aber Sie dürfen sich es da auch bequem machen!“
Aufs Angenehmste berührt, tat der Fänger ahnungslos verlorener Seelen wie ihm geheißen und begann mit seinen Sprüchlein im Eifer des Gefechts bevor das zu scherende Schäflein sich seinerseits setzen oder anderes unternehmen konnte.
„Wissen Sie, werte Dame, Gott liebt Sie. So wie er all die Sanftmütigen und Armen im Geiste liebt. Denn geben ist…“
„Guter Mann, langsam! Sie sind ja sehr überzeugt. Aber darf ich Ihnen etwas anbieten, vielleicht eine Tasse Kaffee?“
Leicht irritiert durch die Unterbrechung warf der eifrige Prediger seiner Gastgeberin einen giftigen Blick zu, setzte dann aber wieder sein einstudiertes Lächeln auf.
„Nein, bitte nur ein Wasser.“
„Gut, dann so. Ich bin gleich zurück.“
Innerlich frohlockte Bruder Judas, als er an all die Silberlinge dachte, die er aus der sich entfernenden Hausfrau herausziehen konnte. Schon lange hatte der Menschenfischer keinen so fetten Fang an der Angel gehabt und wenn er vermochte, die Alte gehörig auszuplündern, gab vielleicht keine Prügel vom Vikar und seinen schlagkräftigen ‚Knechten Gottes‘.
„Sie glauben doch, dass Sie in den Himmel kommen?“
Selig lächelnd drehte Gottes großer Faker um und blickte in den Lauf einer Beretta mit montiertem Schalldämpfer.
„Ja! Äh, um Himmels willen, was soll das denn? Sind Sie …“
„Ruhe! Zumindest werden Sie jetzt feststellen, ob das stimmt. Wenn ja, grüßen Sie doch Ihren Gott von mir und teilen Sie ihm doch mit, dass ich für Nachschub sorgen werde. "
„Sie sind ja völlig ir…“
Ein gezielter Kopfschuss ließ die hysterisch überschlagende Stimme des Predigers verstummen.
Der geneigte Leser sollte wissen, dass Lucretias inzwischen verschiedener Gatte eine umfangreiche Sammlung illegaler Waffen besaß, die in ihrem Umfang fast die des Polizeipräsidenten übertraf und sich derweil die glückliche Witwe ein geeignetes Objekt herausgesucht hatte, das sich für Ihre Zwecke eignete.

*


Nachdem Lucretia dem Geistlichen den Weg in eine bessere Welt ebnete, setzte sie ihr Styling fort, versorgte sich anschließend mit ausreichend Munition und schnappte sich des verblichenen Eduardos Porsche, um ihre besonderer Lehr- und Aufklärungsmethoden auch an der Alma Mater anzuwenden. Die Fahrt verlief fast ohne besondere Vorkommnisse, allerdings zerkratzte ein ‚unbelehrbarer‘ Fußgänger, der bei der falschen Ampelfarbe gedachte die Straße zu überqueren, arg die Motorhaube und versaute die Windschutzscheibe mit einigen Blutschlieren – allerdings musste die Pädagogin ganz schön beschleunigen, um den Schelm noch zu erwischen. Wie vorausgeplant erreicht die gewissenhafte Erzieherin den Schulparkplatz kurz nach Unterrichtsbeginn und lief direkt Kollege Clochardmoral über den Weg, dessen Machoallüren sich weit unter Bodenniveau bewegten.
„Sieh an, die Kollegin Lucretia. Darf ich bemerken, dass Sie wie eine Professionelle aussehen mit ihrem Handtäschchen!“
Ohne zu ahnen, was sich in besagter, roter Umhängetasche befand, blickte der Neandertaler -na gut, die hatten wohl bessere Manieren- diese und dann ihre Trägerin anzüglich an.
„Darf ich fragen, was Sie damit meinen?“
Der Angesprochene lächelte süffisant.
„Natürlich wie ein professionelles Modell, Frau Kollegin. Was haben Sie denn verstanden?“
Richtig überrascht war Lucretia nicht von der Antwort, da sie Clochardmoral schon einige Zeit kannte und wusste, wie er sich bezüglich seiner sexistischen Bemerkungen herauszureden verstand.
„Hubert, ich verstehe Dich schon gut und habe heute so richtig Bock auf einen ganzen Kerl. Deine Art hat mich schon immer angemacht und ich will es jetzt. Gehen wir doch am besten auf die Damentoilette, da sind die Kabinen größer und jetzt ist sowieso keiner da.“
Dem Verbalerotiker, dessen feuchtesten Träume offensichtlich kurz vor ihrer Erfüllung standen, verschlug es für einen kurzen Augenblick die Sprache, sodass er sogar einige Sekunden das Mäulchen mit den verfaulten Zahnstümpfen sperrte. Dann lachte der von seiner eigenen Attraktivität überzeugte, verfettete Mittfünfziger hässlich auf.
„Ihr seid doch alle gleich! Geh Du vor! Man weiß ja nicht, welche Schlampe da noch herumlungert.“
Einige Minuten später betraten eine grinsende Lucretia und ihr vor gieriger Vorfreude fast sabbernder Galan das leere Damenklo. Schließlich standen sich beide in einigen Metern Abstand gegenüber.
„Du kannst schon einmal die Hose herunterlassen, dann kann ich es Dir besser besorgen!“
In Rekordtempo gingen schulmeisterlichen Pantalones nebst geriffelt braunweißer Unterhose zu Boden und das Hubertsche Geschlechtsteil entfaltete sich in seiner bescheidenen Pracht.
„Du Nutte bist ja anscheinend schon ganz nass!“
„Zeit für eine Lektion!“
Mit einer fließenden Bewegung holte die Pädagogin die schalldämpferbewehrte Beretta aus der Handtasche und zerfetzte durch einen wohlgezielten Schuss so ziemlich die edelsten Teile ihres so ‚charmanten‘ Kollegen.
„Mann war der klein, da musste ich ja richtig zielen. Muss Du so schreien? Gut, man sollte Dich um Schweigen bringen, das wollte ich übrigens immer schon tun!“
Ein Gnadenschuss beendete schließlich das Leben des so auf schmerzhafte Weise enttäuschten Liebhabers. Bevor jedoch unser Racheengel die Toilette verlassen konnte, öffnete sich deren Tür und eine Schülerin betrachtete fassungslos in Schreckensstarre die Szenerie.
„Sie schon wieder Frau Zellner. Kiffen ist auf dem Klo verboten!“
Der Blattschuss schleuderte die Schülerin förmlich aus dem Türrahmen.
„Jetzt haben Sie wohl keine Probleme mehr mit meinen Anordnungen. Danke, so brauche ich Sie wenigstens nicht in der Klasse zu erledigen!“
Sich überlegend, ob sie die Grasvorräte der Leiche nun plündern sollte, endschied sich die gestrenge Lehrerin dagegen, verstaute ihre Pistole und bewegte sich eilig in Richtung Sekretariat, um dort nach wenigen Minuten einzutreten.
„Ach Frau Draaken, ist vielleicht Direktor Stark zu sprechen? Es ist eine wirklich dringende Angelegenheit!”
Zunächst betrachtete die ältliche Sekretariatsmitarbeiterin die Eingetretene mit einem Blick, der andeutete, dass sie offensichtlich kurz davor war, Feuer zu speien. Dann lächelte Frau Draken wie immer mit zuckersüßem Hohn, da ihr begrenzter Verstand einmal mehr realisierte, dass sie nun ihr Gegenüber schikanieren konnte.
“Eine wichtige Angelegenheit? Wie schade, aber der Herr Direktor ist leider sehr beschäftigt. Vielleicht kann ich ihm etwas ausrichten?”
Die Augen der Sekretärin brannten vor Neugier, während sich Lucretia absolut sicher war, dass zwar die gegebene Information je nach Peinlichkeitsgrad an der ganzen Schule durch Frau Draaken verbreitet werden würde.
“Wenn ich sage, dass etwas wichtig wäre, dann sollten Sie mich gefälligst vorlassen! Sie werden es nie lernen!”
“Unverschämtheit, was bilden ...”
Ein gezielter Schuss schnitt der Schreibkraft förmlich das Wort ab, ihrer denunziantischen Existenz ein Ende setzend.
Fröhlich und ohne anzuklopfen betrat die begeisterte Sportschützin nun das Büro ihres Vorgesetzten, dass sich direkt neben dem Sekretatriat befand.
“Tony, mein Goldstückchen, ich störe Dich doch nicht etwa?”
Tony Stark – von den Kollegen auch liebevoll ‘the least Avenger’ genannt – schrak ordentlich zusammen, da er sich aus Weiterbildungsgründen einen pädagogisch wertvollen Pornofilm mit dominanten Damen am Computer ansah. Der Schulleiter dankte den Göttern, dass bei der gegenwärtigen Szene durch weitgehende Knebelung der Darsteller kein identifizierbarer Lärm entstand und stoppte das Video eiligst.
“Ach, Lucretia, Dich kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Ich studiere gerade einen Beitrag zur politischen Bildung über die Vorlieben weiblicher Teenager. Ich habe jetzt wirklich keine Zeit für Dich!”
“Ich muss aber mit Dir reden!”
Wie immer, wenn sein Gegenüber energisch auftrat, knickte der Schulleiter ein.
“Also, weil Du es bist. Was gibt es denn?”
“Ich soll in der nächsten Woche Überstunden machen, weil Kollege Kautsky während der Dienstzeit mal wieder auf ner Demo für Klimaschutz ist. Nicht, dass ich irgendetwas dagegen hätte, aber kann der sich nicht dafür Urlaub nehmen, wenn ihm das so wichtig ist! Warum müssen ich und der Kollege Zwakkeling immer Vertretung machen? Kollege Lui Varken und Frau Babbelaar sind genauso qualifiziert.”
“Aber, aber, liebste Lucretia! Lui Varken hat ja bekanntlich eine zarte Gesundheit und wird mir noch krank, wenn er zu hart arbeiten muss und Frau Babbelaar kommt wieder mit ihrer Diskriminierungsmasche. Das tut mir ja so leid, liebste Lucretia! Aber mir sind die Hände gebunden und am besten klärt ihr das untereinander ab. Was ist los, Lucretia? Ich kenne Dich gar nicht so, normalerweise bist Du doch eher ruhig!”
Mit gespielter Besorgnis blickte Stark seine Untergebene an, insgeheim hoffend, dass diese möglichst schnell aus seinem Büro verschwinden möge.
“Also gut, ich habe nichts anderes erwartet!”
“Dann sind wir uns einig! Dann viel Erfolg beim Unterricht.”
Lucretia, die sich schon halb abgewandt hatte, drehts sich nun unvermittelt zum Direktor um und holte lächelnd ihre Pistole hervor.
“Was ist denn nun los, bist Du total durchgeknallt? Die ist doch nicht echt, oder?”
Ängstlich betrachtete der wenig charakterstarke Tony die Waffe.
“Leider doch! Willst Du Dir das mit Kautsky nicht noch einmal überlegen?”
“Also, wenn ich es recht bedenke, dann sollte der seine politischen Aktivitäten in seiner Freizeit ausüben. Du willst mir doch nicht wehtun?”
“Da fällt mir ein, vielleicht sollte doch die Babbelaar den Dienst übernehmen!”
“Klar, erscheint mir auch als guter Vorschlag, also wird die es machen!”
“Aber Lui Varken könnte ein wenig zusätzliche Beschäftigung wohl auch nicht schaden!”
“Du hast ja sowas von recht! Wird Zeit, dass der mal wieder ordentlich arbeitet!”
Die armierte Pädogogin stieß ein heiteres Lachen aus.
“Du kannst es nicht und wirst es nie lernen, mein Lieber! Schade!”
Mit einem sauberen Schuss nahm die passionierte Lehrerin ihrem Direktor alle zukünftigen Entscheidungen ab. Nun war es aber Zeit, dem Lehrerzimmer im anderen Flügel des Schulgebäudes einen Besuch abzustatten. Als nach 10 Minuten die schießfreudige Lehrkraft erwähnten Raum betrat, fand sie dort wie erwartet die Kollegen Kautsky und Babbelaar vor, die dort gerade eine Freistunde verbrachten. Sogleich stürzte sich weibliche Part der schon anwesenden Lehrerschaft mit allerlei Neuigkeiten auf die neu Ankommende, während Kautsky gerade Flugblätter in einfacher Sprache, damit die Sextaner sie auch verstehen konnten, für die nächste Klimademo sortierte.
“Sieh an, die Frau Ballermann-Philistin... laber-laber-laber...und dieser sexistische Kerl wagte es, mir doch durch Blicke zu widersprechen...bla-bla-bla...Wußten Sie schon...schwall_schwall_schwall.. und ich sagte: Das ist diskriminierend, jetzt ist endgültig Schluss!”
“Genau!”
Ein trockenes Geräusch aus dem Schalldämpfer der Beretta beendete Babbelaarschen Redeschwall für immer. Derweil fielen dem Aktivisten die Flugblätter aus den Händen und er starrte ungläubig auf die Leiche seiner Kollegin.
“Ahhhh”
“Halt die Fresse, wenn ich Dich nicht zum Schweigen bringen soll!”
Kautskys Vernunft siegte über die aufsteigende Panik und ließen seine spitzen Schreie verstummen.
Lucretia lächelte, da sie nun diesen nervigen Gutmenschen nicht sofort erschießen musste, sondern auch mit ihm ihren Spaß haben konnte.
“Schöne Flyer, Kautsky! Vielleicht kann ich Dich ja motivieren, die zu verspeisen? Ist doch gut für das Klima, wenn die nicht auf dem Müll landen, sondern biologisch abgebaut werden! Außerdem sind die bekloppten Parolen ja wirklich eine Beleidigung für jegliche Vernunft!”
Unter den Anfeuerungsrufen seiner umweltbewussten Kollegin fraß der Aktivist eifrig seine einfältig verfassten Printmedien.
“Du tust wirklich alles, was die Mächtigen Dir sagen! Pech für Dich, dass ich jetzt Dein Gott bin und schleimige Opportunisten nicht mag!”
Dieses Mal machte sich die tödliche Pädagogin einen Spaß und knallte ihren feinschmeckenden Kollegen mit den restlichen Kugeln im Magazin regelrecht ab. Sinnig schob sie das Reservemagazin in die Waffe und begab sich eilig zu ihrer letzten Station.

*


Oberstudienrat Lui Varken hielt in seiner lustlosen Art gerade den Mathematikunterricht und versuchte der recht unbegabten 12c laut Lehrplan Integralrechnung beizubringen als Lucretia das Klassenzimmer betrat und den monotonen Vortrag ihres Kollegen unterbrach.
“Lui, mein Freund, ich sollte Dich vielleicht ablösen. Weißt Du, eigentlich ist Deine Gesundheit zu zart für eine Lehrkraft!”
Fast beiläufig erschoss die besorgte Kollegin den nicht so sehr vom Fleiß gesegneten Oberstudienrat.
Die bisher munter miteinander plaudernden Schüler verstummten schlagartig und starrten entsetzt die schreckliche Pädagogin an.
“So ein Quatsch, euch das beibringen zu wollen, ihr seid sowieso zu blöde dafür. Einige von euch beherrschen ja nicht einmal den Dreisatz. Ist ja auch egal, laut Anweisung von Kultusminister Grün müsst ihr ja sowieso alle gut bewertet werden. Vielleicht lasse ich ja einige von euch laufen. Sabine, Hamdi, Dietmar und Detlef steht doch mal kurz auf!”
Die genannten erhoben sich in der Hoffnung, diejenigen zu sein, die diese verrückte Alte als erste gehen lassen würde.
“Ihr seid absolut lernresistent und habt mich am meisten genervt. Euer Ableben dürfte kein Verlust sein!”
Mit vier schnellen Schüssen setzte Lucretia ihr Vorhaben in die Tat um. Derweil brach Panik unter der Restschülerschaft aus und trotz gefährlicher Pistolenlage, entfernte sich diese unter dem heiteren Gelächter ihrer eigentlichen Klassenlehrerin aus der Todeszone.
“Die Komödie ist zuende, aber man wird sich an mich noch lange erinnern! Das war’s und tschüss!”
Lucretia setzte sich glückselig lächelnd die Beretta an die Schläfe und zog den Abzug durch.
 
Hallo @Qayid Aljaysh Juyub

Kennst Du das Gefühl, von allem genervt zu sein und gleich durchknallen zu müssen?
Ist Geschmackssache, aber ich mag die direkte Ansprache an den Leser nicht.

sah ihren wenig hausarbeitsaffinen Mann leicht säuerlich an.
Im Text sind m.E. viel zu viele erklärende Adjektive und Adverbien.

„Nun stell Dich nicht so an Luschi, Du bist eben halt die Frau und schon allein wegen Deiner biologischen Performance viel besser für solche Tätigkeiten geeignet. Außerdem ist eben halt kein Geld für Schnickschnack da, der gekauft werden soll, weil die Dame glaubt, sie sei zu fein zum Spülen. Wozu, um Gottes willen, denn eine Spülmaschine, wenn man verheiratet ist?“
Lässt den Prota natürlich unsympathisch erscheinen, ist so gewollt.
Aber wer spricht so? Die Dialoge sind m.E. nicht natürlich. Mann und Frau klingen auch zu ähnlich.

„Das edle Waidmannswerk hat eben seinen Preis! Eine Frau versteht das sowieso nicht. Was willst Du eigentlich? Du darfst Deinen lächerlichen Job als Lehrerin ausüben und bekommst sogar Taschengeld mit Zuschlag, wenn es im Bett einmal richtig gut geklappt hat! Außerdem behänge ich Dich mit Schmuck wie einen Tannenbaum, um meine Freunde zu beeindrucken und Du darfst die teuersten Klamotten tragen, die ich Dir aussuche. Du kannst Dich ja scheiden lassen, aber vergiss nicht, dass Du dann laut Ehevertrag Unterhalt an mich zahlen musst und das wird teuer! Also halte jetzt endlich die Klappe und bringe mir noch eine Tasse Kaffee mit extra Zucker – aber zackig!“
du und dein etc. klein in der wörtlichen Rede.
Viel zu langer Monolog. Würde auch Füllworte streichen. Eigentlich, sogar, richtig, außerdem, aber, endlich

„Hier, mein Lieber, wohl bekomm’s“
Da fehlt ein Punkt am Satzende.

Bevor er nun mit der zu ihm passenden Lektüre im ‚Connard Kurier‘ fortzufahren gedachte,
Was ist denn die passende Lektüre? Muss der Leser das wissen? Kennt der Leser die Zeitung?

„Was hast … getan.“
Fragezeichen


Denn geben ist…“
Denn Geben ist ... (groß und Leerzeichen)

Der geneigte Leser sollte wissen, dass Lucretias inzwischen verschiedener Gatte eine umfangreiche Sammlung illegaler Waffen besaß, die in ihrem Umfang fast die des Polizeipräsidenten übertraf und sich derweil die glückliche Witwe ein geeignetes Objekt herausgesucht hatte, das sich für Ihre Zwecke eignete.
Würde ich streichen.

blickte der Neandertaler -na gut, die hatten wohl bessere Manieren- diese und
Neandertaler – na ... – diese
(Leerzeichen und Habgeviertstrich)

Leider mischt sich für mich der Erzähler ständig und viel zu sehr in die Geschichte wertend ein. Ich kann damit nicht viel anfangen.
Der Plot hat mich auch nicht besonders gepackt. Ballerei, viele Tote. Die Frau ist am Ende genauso unsympathisch wie ihr Mann.

LG und schönen Sonntag,
Franklyn Francis
 



 
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