WIDER DIE SONETTFLUT - Zum Geburtstag für Robert Gernhardt (gelöscht)

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Bernd

Foren-Redakteur
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Eine Parodie auf eine Parodie zu schreiben ist immer schwierig.
Das Gedicht erscheint, indem es Gernhardts Sonett-Gedicht persifielrt, als Spott des Spottes.
Ja, und indem es selbst Sonett ist, sagt es: So ist es nicht gemeint.
Glaube nicht alles, was du liest.
 

HerbertH

Mitglied
von Flut kann keine Rede sein bei Sonetten, obwohl sie sich zufällig in Feste Formen etwas häufen. Vielleicht sollte man mal eine echte Statistik betreiben, welche Formen hier wann gerade in welchen Stückzahlen in Mode sind.

Natürlich gibt es auch andere schöne Formen als das Sonett. Aber - vor allem, wenn man bedenkt, dass darunter eine ganze Reihe von Unterformen subsummiert werden, und auch moderne Inhalte in die alte Form gegossen werden, haben Sonette immer noch ihren Platz.

Gruß auch an Robert G.

Fazit:

Sonette dichten heißt mitnichten nur die Zeit vernichten. :)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dem Inhalt nach scheint es sich um eine Reminiszenz speziell auf "Sonette find ich sowas von beschissen" zu handeln.
http://www.swr.de/swr2/wissen/gernh...id=10708850/mpdid=10719922/1grbrz6/index.html
Darauf bezog sich meine Bemerkung.
Sonette haben tatsächlich eine sehr lange Entwicklung, bei der Übertragung in andere Sprachen änderten sie auch entsprechend die Form und gleichfalls änderte sich der Inhalt.


Gernhardts Lob galt den Sonetten.
Auch wenn er an der Oberfläche das Gegenteil sagte.

Dasselbe gilt hier.

Und Du hast einige Formen benannt.

Alle Achtung für das Gedicht.
 
O

orlando

Gast
@ Herbert
Robert Gernhardt ist leider(!) 2006 gestorben, in sofern schwer zu grüßen. Aber mit hoher Wahrscheinlichkeit fände er Spaß an diesem kleinen Fehlerli, hatte er doch zeitlebens einen unnachahmlichen Humor, gerade auch gegenüber Krankheiten und Bruder Hein.

@ Lupenleser
Mit den Geburtstagsgrüßen verhält es sich ähnlich - man kann sie aber ebenfalls - mit einem frommen Blick - gen Himmel schicken.
Mit der Sonettflut (in der LL gab es tatsächlich mal eine Zeit ...) verhält es sich ähnlich wie mit der Schüttelreimerei: Von erfahrenen Dichterlingen werden schwierige Modelle geradezu gesucht. Als Sudoku auf dem 3. Level.
Natürlich kann beim Leser irgendwann ein Gefühl des Überdrusses entstehen. Das trifft aber eigentlich auf alle Formen zu, nur sind manche vielleicht weniger "auffällig." - Ich sage nur: Kreuzreim!
Deine Formspielerei ist dir jedenfalls gut gelungen.
Und das ist schließlich die Hauptsache.
LG, orlando
 
Hallo,

es war nicht die Absicht, mit meinem Gedicht am Image des Sonetts zu kratzen. Wie bei vielen anderen Gedichten ist auch hier zwischen dem lyrischen Ich und dem Autor zu unterscheiden.

Für meine Satire hatte ich zweierlei Anlässe. Zum ersten der Geburtstag von Robert Gernhardt, zum zweiten aber ein Büchlein, das mir in einer Buchhandlung ins Auge stach mit dem Titel «Hieb-und stichfest, Lothar Klünner, Klaus M. Rarisch & al. Streitsonette.» Beim Namen Lothar Klünner wurde ich aufmerksam, denn ich kannte ihn unter seinem Pseudonym Leo Kettler als hervorragenden Schüttelreim-Dichter. Das Büchlein dokumentiert einen Streit in Sonetten (Tenzone) zwischen den Dichtern Klünner und Rarisch aus dem Jahre 1995, denen sich dann weitere Autoren anschlossen. Durch Rede und Gegenrede und die anschließende Coda kamen so 40 Sonette zusammen. Bei der Lektüre ist mir der Gedanke gekommen, selbst für mich ein Antwortsonett zu versuchen. Da traf es sich gut, dass ich zum Geburtstag von Robert Gernhardt ohnehin vorhatte, an den von mir sehr geschätzten Dichter zu erinnern. Was lag da näher, als sein berühmtes Gedicht mit der scheinbaren Sonettkritik als Ausgangspunkt zu benutzen. Mehr war nicht und mehr soll es auch nicht sein.

@orlando

Wie Professor Schlurch besitzt auch der Lupenleser die im nachstehenden Beitrag beschriebene Gabe:

http://www.leselupe.de/lw/titel-Professor-Schlurchs-Gabe-115415.htm

Adventliche Grüße
Friedhelm
 
Hallo Walther,

hab Dank für dein Lob. Ich werde den Text mal Robert Wohlleben schicken, ich nehme an, du kennst ihn. Er hat die Tenzone zwischen Klünner und Rarisch herausgegeben.

Adventliche Grüße
Friedhelm
 
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