Widerfahrnis

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trivial

Mitglied
Die Welt wurde ein wenig weiter
bevor sie sich wieder verschloss
nicht anders oder besser
als hätte sie noch einmal
tief Luft geholt
auch wenn es eine Lüge war
welches Wort
welche Wahrheit
fing nicht als Lüge an

Einsamkeit
besaß keine Wahrheit
keinen Gott
den man gebraucht
kannte keine Geschichten
sie ist unzählige Einzahl
und verlernte zu schweigen

Ausgesprochenes Wort
zur Notwendigkeit der Welt
geworden wie Handlung
aus der Handlung
folgte Dasein meiner Seele
dem Unausgesprochenen
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @trivial ,

mir gefällt sehr, was du schreibst und beschreibst! Deine Strophen sind stark. Der Inhalt. Er beeindruckt mich.
Danke für dein Gedicht.
Was mir besonders gefällt/ich will nicht unterscheiden. Was sich mir dennoch ins Gedächtnis prägt ist, auch mit deiner Vorrede: Einsamkeit besaß keine Wahrheit, keinen Gott, den man gebraucht.
Und verlernte zu schweigen.
Großartig.

Lieben Gruß, ubertas
 

trivial

Mitglied
Liebe Ubertas,
danke für Deine netten Worte.
Das berührt mich wirklich sehr. Da ich mich schon damit abfand, nur für mich zu schreiben,
ist es schön, wenn hin und wieder jemand mit mir fühlt.

Liebe Grüße
R
 

trivial

Mitglied
Hallo Hansz, wenn ich freundlich wäre würde ich versuchen darauf sachlich zu antworten.
Es mag ja sein, dass es für dich nur leere Worthülsen sind, mir bedeutete es etwas und ich wüsste es nicht anders oder konkreter auszudrücken. Auch wenn es dich nicht anspricht, einer Person schien es ja zu gefallen und wenigstens das ist doch ein guter Grund. Wobei ich finde, wenn es mir wichtig ist, dann ist es doch auch ausreichend. Muss ja niemanden gefallen oder ansprechen.

…und tut mir leid, aber ich empfand es gehässig.

Liebe Grüße
R
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @trivial,

ich bin mir sicher, dein Gedicht gefällt nicht nur mir, besser: ich bin felsenfest davon überzeugt.
Und es freut mich wiederum, wenn es dich berührt hat. So geht es auch mir. Bitte schreibe weiter, für dich und für deine Leserschaft. Sobald Verletzlichkeit und Emotionen zu Schattenstrichen geworden sind, ist alles Gute am verderben. Ehrlich gesagt habe ich abgewartet, ob und wie du auf den Kommentar von meinem Nachredner antworten wirst. Du hast sehr klug geantwortet. Dem nichts hinzuzufügen ist.
Bis auf eine Sache, die ich als Betrachter des Beitrags empfunden habe und gerne aussprechen möchte.
@mondnein, hansz:
Es gibt die Option, auf provokative Weise Kritik zu üben - absolut zulässig. Ebenso wie es möglich ist, sachlich und konstruktiv, im bestem Falle, zum einen die eigene Meinung zu vertreten oder dem Empfänger / Gegenüber damit (ich wiederhole) sachlich und konstruktiv die Möglichkeit zu eröffnen, die damit transportierte Kritik anzunehmen und zu begreifen. Leider, das ist mein Empfinden, ist dein ganzer Beitrag durchzogen von Hohn. Er zielt nicht darauf ab, das Gedicht zu bewerten. Deine Absicht versteckt sich in einer rätselhaften Rüstung? Vielleicht verstehst du jetzt die Kernaussage meines Gedichts. Allerdings irrelevant by the way. Was ich gar nicht mag, besonders als Beobachter des Geschehens, ist der Umstand, daß ich es als ausgesprochen unangemessen empfinde, sich selbst nahezu eine Zensur zu erlauben. Ich bin kein Rädelsführer, aber wer seinen Kommentar mit den Worten: Aber ich habe dich lieb! abschließt, lässt für mich keine Fragen offen.

Liebe Grüße, ubertas.
 

mondnein

Mitglied
dass es für dich nur leere Worthülsen sind,
nein, es sind viel zu große Worte, die man in einem guten Gedicht streng vermeiden sollte. Sie sind nicht leer, sondern unverhältnismäßig, es sei denn, man habe das Großsprecherische in ihnen aufs Kleinste, Anspruchslose, Bescheidene reduziert.

tut mir leid, aber ich empfand es gehässig.
dann hast Du nicht begriffen, daß ich einen Selbstwiderspruch in Deiner philosophischen Dichtung angemerkt habe. Natürlich darf Philosophie Selbstwidersprüche durchführen, aber da muß der Philosoph cool bleiben und die Selbstwiderlegungen durchdenken.

Ich vermute, Du hast das Hyperbathon meiner ironischen Frage oben gut erkannt, deshalb bist du so sauer.
Obwohl ich Dich erklärtermaßen doch so lieb habe.

grusz, hansz
 
Zuletzt bearbeitet:

mondnein

Mitglied
quatsch "Hyperbathon",
die oben gemeinte bzw. genutzte rhetorische Stilfigur ist und war eine klassische Praeteritio
 

trivial

Mitglied
Hallo Hansz,
ich weiß leider nicht, was oder wie ich dir darauf antworten soll. Ich fürchte wir sprechen nicht die selbe Sprache, vielleicht ist unsere Wahrnehmung so weit auseinander, dass das was wir Welt nennen gänzlich unterschiedlich ist.
Ich bin nicht sauer, eher irritiert über dein Verhalten, welches ich als herablassend empfinde. Vielleicht ist es konstruktiv gemeint, vielleicht ist es bösartig, ich weiß es nicht. Ich versuche über deine Worte nachzudenken, bin aber der Meinung, wie sollte ich auch anders, dass du meine Worte voreingenommen last und dein Urteil relativ schnell gefällt war.

Eventuell sollte ich es nicht so nah an mich ran lassen, aber alles was ich schreibe, sehe ich nicht als Kunst an, sondern der Versuch mich selbst zu finden.
Da stellt sich wohl zwangsläufig die Frage, warum dann online veröffentlichen, zumindest stellte ich mir diese Frage schon oft. Ich denke, einerseits ist es so banal, wie es scheint. Es ist schön, wenn man gelobt wird. Anderseits ist es wohl der Versuch mich durch den Blick des anderen zu finden und da sind Worte wie klein und belanglos oder undurchdacht vernichtend.
Ich weiß, wer etwas öffentlich stellt, der müsste es aushalten oder sich der Diskussion stellen. Das kann ich aber grade nicht. Wie gesagt, ich denke darüber nach.

Liebe Grüße
R
 



 
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