Willi Corsten
Mitglied
Als Gott am sechsten Tag die Tiere und die Menschen erschaffen hatte, ließ er sich auf einen Felsen nieder und ruhte ein wenig aus. Er kramte die Pfeife aus der Tasche und stopfte eine Prise Tabak hinein. Dann holte er mit mächtiger Hand einen Blitz vom Himmel und setzte das würzige Kraut in Brand. Weil die Tabakblätter aber noch keine Zeit zum Trocknen gefunden hatten, triefte das Mundstück bald schon von übel riechendem Seiber. Der Herrgott spuckte den braunen Sud aus und überlegte, womit er den Pfeifenstiel reinigen könnte.
Von einem Zedernbaume aus hatte das Eichhörnchen neugierig das verdrießliche Treiben beobachtet. Es huschte den Stamm hinunter, näherte sich zutraulich seinem Herrn und sagte: „Bei der Schöpfung wurde mir versehendlich nur ein kurzer Stummelschwanz zugeteilt, daher mache ich Dir einen Vorschlag. Wenn du mir statt des kleinen Büschels einen schönen, bauschigen Schweif mit auf den Lebensweg gibst, putze ich Deine Pfeife, dass sie blank wird wie der junge Morgen.“
Gott Vater strich nachdenklich über seinen weißen Bart, rief den Fuchs herbei und sprach: „Im Übereifer habe ich dir mehr als genug von der prächtigen Rute gegeben, so ist es nur recht, diesem klugen Waldbewohner ein Stück davon zu schenken.“
Reinecke Fuchs war zufrieden mit der Weisung, zumal er seine liebe Mühe mit der Lunte hatte, die länger als sein Rücken war und sich wieder und wieder im Unterholz verharkte.
So holte der Herrgott das goldene Messer aus seiner Werkstatt und fuhr prüfend mit dem Daumen über die scharfe Klinge. Dann schenkte er dem Fuchs einen tiefen Schlaf, trennte eine Spanne von der Rute ab und fügte sie dem Büschel des Eichhörnchens hinzu. Dankbar nahm das possierliche Tierchen nun die Pfeife in die Hand und wienerte und putzte das Mundstück mit dem neuen Schweif, dass es eine helle Freude war.
Und als die Sonne hinter den Hügeln versank und der sechste Tag zu Ende ging, lehnte sich der Schöpfer behaglich zurück, entlockte der Pfeife wundersame Rauchkringel und schickte sie als federzarte Schäfchenwolken hinauf an das Himmelszelt.
Von einem Zedernbaume aus hatte das Eichhörnchen neugierig das verdrießliche Treiben beobachtet. Es huschte den Stamm hinunter, näherte sich zutraulich seinem Herrn und sagte: „Bei der Schöpfung wurde mir versehendlich nur ein kurzer Stummelschwanz zugeteilt, daher mache ich Dir einen Vorschlag. Wenn du mir statt des kleinen Büschels einen schönen, bauschigen Schweif mit auf den Lebensweg gibst, putze ich Deine Pfeife, dass sie blank wird wie der junge Morgen.“
Gott Vater strich nachdenklich über seinen weißen Bart, rief den Fuchs herbei und sprach: „Im Übereifer habe ich dir mehr als genug von der prächtigen Rute gegeben, so ist es nur recht, diesem klugen Waldbewohner ein Stück davon zu schenken.“
Reinecke Fuchs war zufrieden mit der Weisung, zumal er seine liebe Mühe mit der Lunte hatte, die länger als sein Rücken war und sich wieder und wieder im Unterholz verharkte.
So holte der Herrgott das goldene Messer aus seiner Werkstatt und fuhr prüfend mit dem Daumen über die scharfe Klinge. Dann schenkte er dem Fuchs einen tiefen Schlaf, trennte eine Spanne von der Rute ab und fügte sie dem Büschel des Eichhörnchens hinzu. Dankbar nahm das possierliche Tierchen nun die Pfeife in die Hand und wienerte und putzte das Mundstück mit dem neuen Schweif, dass es eine helle Freude war.
Und als die Sonne hinter den Hügeln versank und der sechste Tag zu Ende ging, lehnte sich der Schöpfer behaglich zurück, entlockte der Pfeife wundersame Rauchkringel und schickte sie als federzarte Schäfchenwolken hinauf an das Himmelszelt.