Wie ich den Kopf verlor

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Gestern fuhr ich Straßenbahn.
Ich fuhr und fuhr in der Straßenbahn.
Und blickte auf die Uhr.
Ich musste aussteigen.
Die Tür öffnete sich.

Hätte sie sich nicht geöffnet,
hätte ich nicht den Kopf verloren.

So aber stieg ich aus
und der junge Fahrer trennte mir den Kopf ab
mit den Rädern,
wie einst ein Komsomolze es tat,
als Anjuschka eine Flasche Sonnenblumenöl verschüttete.

Natürlich
habe ich den Kopf nicht auf diese Weise verloren.

Die Straßenbahn war es nicht.

Es war beim Testen einer Kreissäge im Baumarkt,
als ich dem Sägeblatt lauschen wollte.

Der Schnitt war sauber
und ich steckte den Kopf in die Hosentasche,
ehe ich nach Hause lief.

Die Spur schmeckte nach Himbeersirup.

Und dann verlor ich den Kopf.
Die Tasche hatte ein Loch.

Ja, ja, der Kopf.
 
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xxandros

Gast
[blue]Die Leselupenleitung teilt mit:

Dieser Kommentar war streckenweise ein Plagiat.
Zum Schutz der Leselupe vor Schaden durch Urheberrechtsverletzungen wurde er gelöscht.

Quelle:
Hendrik Jackson aus Tendenzen zeitgenössischer deutschsprachiger Lyrik:
http://www.lyrikkritik.de/tendenzen.htm

[/blue]
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vielen Dank, xxandros.

Für diesen Bereich: "und der junge Fahrer trennte mir den Kopf ab
mit den Rädern,
wie einst ein Komsomolze es tat,
als Anjuschka eine Flasche Sonnenblumenöl verschüttete."

gibt es ein sehr bekanntes Buch von Bulgakow: "Der Meister und Margarita" und einen Spielfilm, dort kann man sehen, was los war.


Tatsächlich bin ich Charms-Fan.
Aber ebenso Fan von Edward Lear (Limericks) und von Tim Burton "The Melancholy Death of Oyster Boy and Other Stories". Deutsch: "Das traurige Ende des Austernjungen und andere Geschichten"



Viele Grüße,
Bernd
 



 
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