Wie immer (Im Atem der Katze)

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Max Neumann

Mitglied
Wie im Atem der Katze
Im Atem der Enge
Im Atem der Eltern
Im Atem

Wie im Gesang der Fische
Im Gesang der Gospelkinder
Im Gesang der Fremde
Im Gesang

Wie im Fluchen des Vaters
Im Fluchen der Fans
Im Fluchen der Vergangenheit
Im Fluchen

Wie im Mantel der Nackten
Im Mantel der Verwirrung
Im Mantel der Heillosen
Im Mantel

Wie im Toben des Kindes
Im Toben des Sturms
Im Toben der Ausgelassenheit
Im Toben

Wie aus Idolen geschnitzt
Wie angemalt
Wie vor einem Erdbeben bewahrt
Wie immer
 

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Mitglied
Toll, wie dein Gedicht sich dem Leser öffnet, lieber Max!

Da steckt so viel mehr drin als die bloßen, lesbaren Worte. Ich lese es als eine Art Beschwörung all dessen, was wir unbewusst durchs Leben tragen - oder das uns durchs Leben trägt, ohne, dass wir uns dessen bewusst sind...

Wir atmen, wir singen, wir fluchen, tragen Mäntel, die uns manchmal passen, manchmal zu eng, manchmal zu groß sind, wir toben - anfangs noch ausgelassen, später aus Verletztheit und hoffen, dass wir vor Erdbeben sicher sind. Immer. Und wie wir es gelernt haben.

Der Atem der Katze - das hat etwas Magisches, Mystisches. Belauerndes? Mich lässt jetzt der Gedanke nicht mehr los, wie der Atem der Katze wohl riecht...nach Ungebändigtheit würde ich sagen. Und nach einem "Eins-sein-mit-dem-Leben" - also quasi mittendrin. So, wie wir es durch unsere vielen selbsterschaffenen Zwänge kaum noch sein können oder fühlen. Ach, da ist noch viel mehr Denkstoff in deinen Zeilen. Echt mega!

Bei mir kommt das richtig stark und mit viel Nachhall an! Sehr schön (wie immer).

Liebe Grüße,
Claudia
 



 
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