Wie klar

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Max Neumann

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Wie klar dieser Augenblick ist
Erfüllt von der Stille des Tages
Umgeben vom Zorn des Großvaters
Durchdrungen vom Grinsen des Kindes

Wie klar dieser Augenblick ist
Halte ihn in den Händen für uns
Lege ihn in die Schale der Momente
Bewahre ihn für unsere Nacht

Wie klar dieser Augenblick ist
An den roten Ufern fühlte ich das
Beim Tanzen auf den Kinderfotos
Vor der Schlucht des alten Lebens

Wie klar dieser Augenblick ist
Einst bin ich neugeboren worden
Getragen ins Haus eines Sterbenden
Damit ich ich einen Film anschaute

Klar war dieser Augenblick mir nicht
Beim Humpeln zum Klo weinte ich
Ohne zu wissen und zu fühlen
Damit Hoffnung ins Herz gelangte

Wie klar dieser Augenblick ist
Ihn gebe ich nicht mehr her
Das ist ein Leben in einer Schale
Geborgen im Herzen des Augenblicks
 
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Mitglied
Wie klar dieser Augenblick ist
Ihn gebe ich nicht mehr her
Das ist ein Leben in einer Schale
Geborgen im Herzen des Augenblicks

Das - wie der gesamte Text - ist echt stark! Und sehr stimmig, wie die Klarheit sich in der Sprache und Melodie des Textes wiederspiegelt!
Spannend auch für mich, dass sämtliche Bilder tatsächlich eine Klarheit ausstrahlen oder ich sie als sehr klar "gemalt" wahrnehme. Da ist kein verwischter PInselstrich, nichts getönt oder weichgezeichnet. Das hebt den Text für mich auf die nächsthöhere Stufe und lässt ihn strahlen von innen heraus.

Sehr gerne gelesen, Max!

LG,
Claudia
 



 
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