Moin moin Fettauge,
Für die intensive Befassung mit meinen kleinen Versen danke ich dir sehr, da ich die leicht ironische Art, mit der du dich mit fremden Texten auseinandersetzt doch zu schätzen weiß.
Nein, es ist nicht meine Absicht gewesen, auch wenn du es für dich als Leserin so interpretierst, ein Sprichwort abgewandelt zu bereimen.
Ich freu mich über die Bilder, die in deiner Phantasie entstehen, in der du dann den Esel auf die „Nase fallen" liest und dich an kernige Sprüche erinnerst. Du hast dich eben sehr in den Text vertieft, wofür ich dir danke.
Stutzig macht mich allerdings dein „warmes Eis“ , warst du von dem kalten Schnee so in den Bann gezogen, oder ist es nur ein kleiner Verschreiber , auf die Schnelle?
"Dem Esel ist das gar nicht recht" - schreib "recht" bitte klein. Hier geht es nicht um Juristisches, sondern um "Richtiges".
Ja, da hast du Recht, ich habe es überlesen.
In der zweiten Strophe nimm das Komma hinter Tag weg.
Auch das ist mir nicht aufgefallen.
Dann folgt in der zweiten Zeile aus unerfindlichen Gründen eine Inversion, die durch nichts begründet ist. Lass dir was einfallen
.
Gerade diese Inversion, bei richtiger Betonung, erzählend, macht für mich den Charme der drei Zeilen aus.
In der dritten Zeile mach hinter "lag" einen Punkt
.
Das ist eigentlich eine logische Schlussfolgerung vor der letzten Zeile, als Aussage. Danke.
Die folgende Conclusio ist so folgerichtig, dass sie deinen Leser nun wahrlich nicht mehr überraschen kann, und da wünschte ich mir einfach ein bisschen mehr (hinterhältigen) Humor, mit dem du erst begründen kannst, weshalb du den Text eigentlich geschrieben hast. So wie es ist, kommt es ziemlich steif rüber, dem erhobenen Zeigefinger frappant ähnelnd.
Ein wenig unlogisch allerdings die daraus folgende Begründung, dass ihm zu wohl gewesen sei - weil er auf die Nase fällt
?
Ich habe das Sprichwort nicht kommentiert, auch meine Verse brauchen daher keine Begründung, warum dem Esel zu wohl gewesen ist. Warum fällt er nur bei dir immer auf die Nase?
Als ich die Verse schrieb, dachte ich an das letzte Jahr, zur gleichen Zeit lag noch hoher Schnee und die Teiche waren von dickem Eis bedeckt. Schade, dachte ich, der arme Esel, den der Volksmund so gerne auf dem Eis sieht, wenn es ihm zu gut geht.
Mein Gedicht ist entstand aus den Gedanken heraus, was der Esel, denn fühlen würde, so gut wie es ihm geht, ganz ohne Eis.
An einen speziellen Esel dachte ich dabei nicht, nur allgemein. Einfach so.
Zwei Tage, dann waren die Verse mit der zwischenzeitlich vorgenommenen Änderung für mich fertig, durchdacht und geschrieben.
Also, so richtig durchdacht kommt mir der Text nicht vor.
Liebe Grüße, Curd