mit diesem gedicht kann ich recht wenig anfangen, weil es sich in einem dickicht verliert....ab der stelle mit dem rechteckigen segel verstehe ich überhaupt nichts mehr...die metaphern wirken bemüht und zu bombastisch....und das mit der stille hatten wir ja schon....
Lieber Oliver,
ich habe eben auch gründlich deine Beiträge zu "heben und senken" und deine ausführliche Befassung mit meiner langen Antwort im earpods Faden gelesen. Herzlichen Dank dafür!
Du machst deinen Standpunkt überall sehr nachvollziehbar klar und ich bin dir dafür - und auch für die offenen und ehrlichen Rückmeldungen zu meinen Texten - dankbar und kann mir daraus - wenn auch nicht alles - schon das Eine oder Andere mitnehmen.
Ich habe eine Autoimmunerkrankung und meine Gesundheit schwankt vor allem um diese Jahreszeit seit einigen Jahren stark - die Symptome äußern sich dann in spontanen Panikattacken und sehr anstrengenden, wochenlang anhaltenden Unruhezuständen. Seit gestern geht es mir wieder mal weniger gut (bescheiden ausgedrückt) - und das ist keine gute Voraussetzung, für einen Dialog. Daher sei bitte nicht ungehalten, wenn ich nicht detaillierter auf deine Beiträge im Forum antworte, sondern hier quasi stellvertretend für auch die anderen Fäden.
Allgemein kann ich feststellen, dass du eigentlich überall Ähnliches in Texten bemängelst oder anmerkst - und das sind genau die Dinge, die mich und meine Schreibe ausmachen.
Ja, ich mag Metaphern. Ja, ich mag Dichtheit und das Verweben vieler Eindrücke. Und ja - ich mag Naturgedichte und die ewig gleichen Themen. Ich habe mehrere dicke Sammelbände von zeitgenössischen und modernen Naturgedichtesammlungen und lese die tatsächlich immer wieder gerne und auch immer wieder gerne über die gleichen Themen. Und ich habe natürlich auch Vorlieben, wenn es um die Themen geht, über die ich versuche zu schreiben.
Mein "schreiberischer Kosmos" mag also eng gefasst aussehen, aber das Vertiefen in einige wenige Themebereiche ist etwas Legitimes und etwas, das mir guttut - und ja - ich schreibe ganz egoistisch in erster Linie, um mir selbst damit eine Freude zu machen und nicht, um ein Publikum zu bedienen. Und ich bin mir meines Mittelmaßes dabei durchaus bewusst. Würde ich mich für eine Dichtergröße halten, wären meine Texte nicht in einem Forum unterwegs, sondern würde ich sie Verlagen vorlegen....es ist ein Hobby für mich. Und da ist legitim, wenn ich das so betreibe, dass ich mich nicht nach den Vorstellungen anderer verbiege. Ich bin sicher, du verstehst das.
Weiterentwicklung ist daher - wenn auch eine wichtige Sache - dennoch nicht mein vordringlichstes Ziel - auch das gebe ich unumwunden zu. Ich denke, sie passiert dann, wenn man aus sich heraus bereit dazu ist - und dann kann ich auf so punktgenaue Kritiken wie deine zurückgreifen, aber auch auf die Rückmeldungen, die du als Lobhudeleien abtust. Das sind die meisten nämlich nicht (auch, wenn ich weiß, welche Art von Forendynamiken durch "Kritiken" du meinst), wenn man genauer hinschaut.
Insofern fürchte ich, werden du und ich da anschauungsmäßig nicht zueinanderfinden bzw. wird die Schnittmenge dessen, was mir und dir wichtig ist, eher kleiner ausfallen. Das ist schade, aber kein Unglück und erklärt, warum du mit meinen Texten verhältnismäßig wenig anfangen kannst. Für die einen funktionieren sie, für andere nicht. Kein Drama, sondern doch ganz normal. Verschiedene Ansichten und Vorlieben dürfen ja nebeneinander sein. Und das,was ich selbst nicht schreiberisch bin und kann, ist doch genau das, was ich an den Texten anderer dann schätze und bewundern kann. Ich will mich ja nicht dauernd selbst - nur in abgewandelter Form - lesen (wenn klar ist, was ich meine).
Auf jeden Fall danke für die sachlichen Kritiken und dass du dich so ausführlich erklärt hast. Es ist immer spannend und hilfreich, fremde Standpunkte mit nachvollziehen zu können. Den eigenen Horizont zu erweitern hilft auch, die eigene Verortung nochmals zu hinterfragen - und gegebenenfalls auch zu festigen.
Recht liebe Grüße! Ich hoffe, du hast deinen Urlaub genießen können.
Claudia