Wilhelm Tell (Historisches Schnaderhüpfl)

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G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Ich müsste in der Schule Wilhelm Tell lesen.
Diese Version wäre mir lieber gewesen.

Oh. Das reimt sich
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Laut Legende hatte er für diesen Fall einen zweiten Pfeil mit, um den Chef zu erschießen ...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Marie-Luise, das gefällt mir auch nicht.
Jedoch eigentlich ist das ganze Gediht eine Fortsetzung. In der realen Welt ist es ein Apfel.

Hier ist es verfremdet. Äpfel. Also wieder und wieder.
Wer da mitmacht, ist schon Tropf.

Für mich beruhigend ist, dass die Geschichte, wenn auch naheliegend, vollkommen erdacht ist.

Die Melodie ist Schnaderhüpfl.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das gehört doch ohnehin dazu. In einigen wird es explizit geschrieben, ich habe aber viele Smmlungen gesehen, wo man das weglässt. Meist steht es dann nur in den Noten.
 
O

orlando

Gast
Mit Schnaderhüpfln kenne ich mich absolut nicht aus ... kann mir aber vorstellen, dass "Schopf" reimtechnisch eine gute Alternative wäre oder, vielleicht noch besser, "Kropf."
Mag aber sein, dass dies gegen irgendwelche Schnadlhüpfvorschriften verstößt.
Man weiß ja nie.
Orlando
(hopst grundsätzlich zu Fuß!)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
"Schopf" ginge reimtechnisch, passt aber inhaltlich nicht, leider.

Schnaderhüpflregeln sind recht einfach. Normalerweise zweimal zwei Reime, Paar- oder Kreuzreim, in Ausnahmefällen kann einer entfallen (wie bei Karl Valentin).

Die Verse sind volkstümlich und sollten einfach zu verstehen sein.

Eine mögliche Vergleichsform für die Rhythmik ist:

"Ich steh auf der Brücke
und spuck in den Kahn,
da freut sich die Spucke,
dass sie Kahn fahren kann."

"Weil Frankfurt so groß ist,
drum teilt man es ein
in Frankfurt an der Oder
und Frankfurt am Main."

Beide sind volkstümlich, ich weiß leider nicht, wer sie verfasst hat.

Man sieht aber, dass im Takt eine oder zwei unbetonte Silben möglich sind.

Schnaderhüpfl-Texte gibt es seit etwa 300 Jahren, oft im Dialekt.


Wilhelm Tell schoss einst munter
den Apfel vom Schopf,
doch traf er darunter,
so traf er den Kopf.

Das würde reimtechnisch und inhaltlich funktionieren, ich bin nur nicht sicher, ob es schon zu brutal ist.
 
O

orlando

Gast
Danke, Mary. :)

Die Brutaloversion gefällt mir viel besser, die andere kommt mir etwas zu bieder daher ...
LG, orlando
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wilhelm Tell schoss einst munter
den Apfel vom Schopf,
doch traf er darunter,
so ging's in den Kopf.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es nochmal angeschaut. Ich habe einen grammattischen Trick verwendet.
In Hochsprache bedeutet es, wenn er darunter traf, dann war der Kopf dran.
In Umgangssprache bedeutet es: Er traf darunter, also den Kopf.

Ich habe das doppelte "traf" beseitigt, obwohl es durch die Parallelstruktur nicht stört, um es umgangssprachlicher zu machen.

Danke für die bisherige Diskussion.

PS: Meine Mutter kennt natürlich Schnaderhüpfl und spielte mir gleich einen auf der Handharmonika vor.
 

molly

Mitglied
Schnaderhüpfl

Ich weiß, dass man das Holadie... gar nicht dazu schreibt, aber sobald ich so ein Hüpferl lese, fange ich an zu singen.

Hier ein Schnaderhüpl von mit:
Ein Ritter aus Aachen,
der ging auf die Pirsch,
er traf keine Wildsau
und auch keinen Hirsch.

Viele Grüße
molly
 



 
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