Windsbräute

James Blond

Mitglied
Komm, lieber Wind, und blase
den kranken Dichter fort,
aus seiner kalten Nase
tropft doch kein neues Wort.

Komm flugs mit frischem Wetter
und feg voll Ungeduld
den Stoß vergilbter Blätter
von seinem hohen Pult.

Wir schnüren unsre Ranzen
und wehen durch die Welt,
bereit mit dem zu tanzen,
der uns in Rage hält.

Da wirbeln alte Kleider,
der Kuckuck hat kein Nest,
wo sich die Hungerleider
begegnen, gibt's ein Fest.

Dort taumeln wir umschlungen
ins kühle Waldparkett,
so dicht an dicht gedrungen
wird's uns zum Ruhebett.

Komm, lieber Wind, bring Flocken,
ruf auch den Frost herbei,
wir schlafen uns dann trocken
und feiern Kältefrei.
 



 
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