Klaus Zinner
Mitglied
Es war einmal ein klarer und kalter Wintertag. Ich flog durch die Lüfte, getragen von den sicheren Flügeln meines Freundes, dem Wind. Unter mir sah ich einen großen, einsamen, dichten, tief verschneiten Wald.
Nein, hier wollte ich nicht landen; hier würde mich niemand sehen, hier würde mich niemand bemerken.
Ich rief: „Mein Freund, trage mich weiter! Noch ein kleines Stück! Hier will ich nicht sein!“ Mein Freund, der Wind, trug mich auf seinen sicheren Flügeln weiter, in ein anderes Land.
Dort sah ich Häuser, Straßen und viele, viele Menschen. Sie waren in dicke Mäntel und Mützen gehüllt. Sie eilten vorbei an kleinen, festlich geschmückten Häuschen, aus denen es verlockend duftete. Die Menschen trugen viele große Taschen, und hasteten ohne Unterlass aneinander vorbei.
Nein, auch hier wollte ich nicht landen, auch hier würde mich niemand sehen, niemand bemerken.
Ich rief: “Mein Freund, trage mich weiter! Noch ein kleines Stück! Hier will ich nicht sein!“ Mein Freund, der Wind, trug mich auf seinen Flügeln weiter, in ein anderes Land.
Dort sah ich eine große, grüne Wiese. Auf dieser Wiese erblickte ich einen kleinen, roten Punkt. Ich ließ mich etwas fallen und sah, dieser kleine Punkt war eine Mütze, die ein kleines Kind trug. Es stand auf dieser Wiese, trug ein dickes Mäntelchen und Handschuhe an seinen Händchen. Es sah mit dunklen, traurigen Augen in den klaren Himmel.
Plötzlich sah es mich, lief auf mich zu, riss seine Handschuhe von den Händchen, sprang mir mit ausgestreckten Ärmchen entgegen und versuchte mich zu fangen.
Ich rief: „Mein Freund, es war eine wunderschöne Reise, ich danke Dir! Jetzt bin ich am Ziel, hier will ich sein!“
Ich ließ mich langsam und vorsichtig fallen, und landete mitten auf der kleinen Nase des Kindes.
Das Letzte was ich sah, waren zwei kleine, vor Glück strahlende Augen; das Letzte was ich hörte, war ein helles Kinderlachen.
In meinem nächsten Leben, das steht schon jetzt fest, werde ich wieder - nur eine kleine, weiße Schneeflocke.
Jutta Rydzewski
Klaus Zinner
Nein, hier wollte ich nicht landen; hier würde mich niemand sehen, hier würde mich niemand bemerken.
Ich rief: „Mein Freund, trage mich weiter! Noch ein kleines Stück! Hier will ich nicht sein!“ Mein Freund, der Wind, trug mich auf seinen sicheren Flügeln weiter, in ein anderes Land.
Dort sah ich Häuser, Straßen und viele, viele Menschen. Sie waren in dicke Mäntel und Mützen gehüllt. Sie eilten vorbei an kleinen, festlich geschmückten Häuschen, aus denen es verlockend duftete. Die Menschen trugen viele große Taschen, und hasteten ohne Unterlass aneinander vorbei.
Nein, auch hier wollte ich nicht landen, auch hier würde mich niemand sehen, niemand bemerken.
Ich rief: “Mein Freund, trage mich weiter! Noch ein kleines Stück! Hier will ich nicht sein!“ Mein Freund, der Wind, trug mich auf seinen Flügeln weiter, in ein anderes Land.
Dort sah ich eine große, grüne Wiese. Auf dieser Wiese erblickte ich einen kleinen, roten Punkt. Ich ließ mich etwas fallen und sah, dieser kleine Punkt war eine Mütze, die ein kleines Kind trug. Es stand auf dieser Wiese, trug ein dickes Mäntelchen und Handschuhe an seinen Händchen. Es sah mit dunklen, traurigen Augen in den klaren Himmel.
Plötzlich sah es mich, lief auf mich zu, riss seine Handschuhe von den Händchen, sprang mir mit ausgestreckten Ärmchen entgegen und versuchte mich zu fangen.
Ich rief: „Mein Freund, es war eine wunderschöne Reise, ich danke Dir! Jetzt bin ich am Ziel, hier will ich sein!“
Ich ließ mich langsam und vorsichtig fallen, und landete mitten auf der kleinen Nase des Kindes.
Das Letzte was ich sah, waren zwei kleine, vor Glück strahlende Augen; das Letzte was ich hörte, war ein helles Kinderlachen.
In meinem nächsten Leben, das steht schon jetzt fest, werde ich wieder - nur eine kleine, weiße Schneeflocke.
Jutta Rydzewski
Klaus Zinner