Hallo, Stoffeline,
Weiß getüncht
ihre Häuser - Gärten
Weiß Fassade, weiße Weste, genormtes Leben, ordentlich
durch und durch.Bürgerliche Langeweile pur - dezent, unauffällig...
Ställe ausgezehrter Wölfe,
die hinter Masken frommer Lämmer
hungrig über Zäune blicken
Aber innerlich gährt die Psyche, reißen die Triebe, drängt
alles Unterschwellige nach außen. Die Natur sträubt sich
gegen die Normen der Kultur, der Urmensch, das Urviech
versucht seine Hauer zu verstecken und unter seidenem
Gewand zeigt sich das Fell - oder anders :Unter dem Lammfell,kommt das Wolfshaar durch.....
Sie machen Fotos
von alles was farbig ist
mit ihren scharfen Augen
und zerreißen sie am Abend
Stück für Stück
Wunderbar hast Du es getroffen, dieses "sich alles merken",
dieses "alles mitbekommen", dieses gierige "alles erkunden" - Erkunden, aufschnappen von allem, was anders ist, allem was ungezwungener und nicht so genormt ist wie das Ihrige. Besser als mit "Sie machen Fotos" könnte man es wohl kaum ausdrücken. Die Eindrücke werden innerlich gespeichert. Man könnte fast sagen ihnen reichen eigentlich die "Seelennegative"- sobald sie die Fotos "entwickeln"=hier : Sobald sie vielleicht
darüber sprechen, wie es wirklich sein könnte bei dem Nachbarn, sogleich paßt es ihnen nicht - also zerreißen sie die Bilder. Die Negative behalten sie in ihrem Innern= Die falsche Sicht der Dinge bleibt also erhalten.
Am Morgen beißt sich
der faule Geruch
aus ihren Mäulern
durch das Dickicht
meines Herzens
Ich denke, am Morgen sind sie scheißfreundlich, aber so,
daß Du merkst, das da was faul ist. Ihre heuchlerische Jauche, fließt ihnen aus den Mäulern....
Alles in allem mir gefällt Dein Gedicht ausgezeichnet!!!!
Liebe Grüße
Klopfstock