Wohin mit der Leiche? (gelöscht)

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Aina

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Hallo Hagen,
danke für die Fortsetzung von Erwin und Roswitha!
Kurzweilig an den allermeisten Stellen, vorwärtstreibend und leichthin erzählt.
Hängen geblieben bin ich sprachlich an den beiden Stellen, an denen die Türe "aufgetan ward". Da fühlte ich mich in eine andere Zeitepoche versetzt, mir war das zu altmodisch für die Umgebung und den Kontext.
Inhaltlich ging es mir etwas zu schnell voran, als Roswitha gerade dabei ist die Leiche auszuladen und Erwin dazu kommt.
„Oh Gott, Erwin! Hast du mich erschreckt. – Ist jetzt alles aus? Wirst du mich verraten?“
„Ach was. Zunächst mach‘ dein Taxenschild aus, wir wollen ja nicht unnötig Aufsehen erregen, und dann muss ich erst mal aufs Klo.“
Nur wenige Sätze und schon ist die Situation völlig routiniert geklärt. Das war mir zu schnell und zu wenig Interaktion zwischen den beiden für eine solche Handlung und deren Tragweite.
Und dann dieser Satz, gleich danach, gerade in diesem Kontext:
Erwin rannte, weil ihn die Blase mörderisch drückte.
Klasse!
Schöne Beschreibungen und genaue Beobachtungen drin.
Danke für diese Lesezeit.
Viele Grüße,
Aina
 

Ji Rina

Mitglied
Hallo Hagen!
Ich hab Deine Geschichte mit einem Schmunzeln gelesen.;)
Allein das Telefongespräch zwischen Roswitha und Erwins Tochter ist es schon wert.
Gänsebrust mit Marzipanfüllung :D
(Du schreibst das alles so locker aus der Tasche, dass man dabei sitzt).
Ein Bruch in der Geschichte empfand ich (genau wie Aina) bei diesem Satz:
Auf dem Gelände des Vereinsheims am See, welches still und verlassen in der Nacht ruhte, stand tatsächlich das Taxi der Kreolen-Roswitha. Sie war gerade dabei, einen männlichen Körper auszuladen. Erwin fuhr hinter Kreolen-Roswithas Taxi, löschte das Taxischild auf dem Dach und ging zu ihr.
„Oh Gott, Erwin! Hast du mich erschreckt. – Ist jetzt alles aus? Wirst du mich verraten?“
„Ach was. Zunächst mach‘ dein Taxenschild aus, wir wollen ja nicht unnötig Aufsehen erregen, und dann muss ich erst mal aufs Klo.“
Erwin rannte, weil ihn die Blase mörderisch drückte.
Zuerst verstand ich garnicht was gemeint war und wunderte mich über den Satz: “Sie war gerade dabei einen männlichen Körper auszuladen”….Dachte, mh…so sagen taxifahrer das vielleicht, wenn ein Mann aussteigt….:D
Da es sich hier um einen Toten handelt, fehlt glaube ich, die passende Dramatik - so klingts eher unrealistisch.
Und vielleicht könntest im gesamten Text noch ein paar Kreolen-Roswitha austauschen:
War ja klar, meinte sie, etc…

Er meldete sich über Funk bei der Kreolen-Roswitha und erstattete kurz Bericht.
„War ja klar“, meinte die Kreolen-Roswitha, „die Nummer zieht die einmal die Woche durch. Ich bin ja gespannt, was aus der Frau mal wird. – So, im Moment liegt bei mir auch nichts an, ich bin auch soweit. Wir treffen uns gleich am Bahnhof. Kussi!“
Als Erwin am Bahnhof ankam, parkte die Kreolen-Roswitha auch gerade ein. Erwin stieg aus, verschloss sein Taxi und setzte sich zu der Kreolen Roswitha in den Wagen.
„Na, alles gelaufen?“, fragte er.
„Bestens!“ Die Kreolen-Roswitha zündete sich eine Zigarette an, „willst du auch eine?“
Aber wie ich Dir schonmal sagte, für mich ist hier ein Storyteller am Werk. Ich denk, dass ist die Hauptsache.
Liebe Grüsse!
Ji
 

Hagen

Mitglied
Hallo liebe Aina,
danke für die Beschäftigung mit meinem Text und die aufbauende Kritik.

... und es ward aufgetan ...

tja, Du hast durchaus Recht!
Aber das kommt davon, wenn man versucht in mehreren Stilrichtungen zu schreiben. Ich hatte mal wieder eine von meinen Darenweder Geschichten am Wickel, weil mir für diese eine Idee gekommen ist; - so kann's kommen, ich sollte bei einer Sache bleiben!
Ich werde aber nochmal drüber gehen, danke für den Hinweis.

Das Gleiche bezieht sich auf den Gang zum Klo. Als ehemaliger Taxifahrer kann ich ein Lied davon singen!
Nebenbei bemerkt, ich hatte ein Plätzchen bei dem Friedhof, wo ich mich mal 'an den Baum stellen' konnte. Leider wurde dieses abgelegene Plätzchen auch häufig für Sex im Auto benutzt ... (ich hätte manchmal 'abklatschen' mögen, wie beim Tanzen :) )
Egal.
Was das Andere betrifft, mit mehr Dramatik, da bin ich möglicherweise etwas 'Betriebsblind'.
So kann es gehen, in der Schaffensfreude!
Weil beim Taxifahren jede Minute eine Fahrt reinkommen kann, ist der Taxler bemüht, die 'Zwischenzeiten' so kurz wie möglich zu halten, da der potentielle Fahrgast, wenn es ihm zulange dauert bis das angeforderte Taxi erscheint, das nächste Unternehmen anruft.
So ist er bestrebt, irgendwelche Angelegenheiten, die nicht direkt mit dem Taxifahren zu tun haben, schnell und routiniert zu erledigen
Du verstehst?

Okay, liebe Aina,
wir lesen uns weiterhin!

Herzlichst
yours Hagen

_________________________
Wenn Du ein 'Licht am Ende des Tunnels' siehst und diesem zustrebst, wirst Du - nachdem eine Rückkehr unmöglich ist - feststellen, dass es sich um den Scheinwerfer eines nahenden D-Zuges handelt.

Merke: In Eisenbahntunnels sind selten Notfallbuchten vorgesehen!
 

Hagen

Mitglied
Hallo Ji!
Schön, dass wir uns auch mal wieder schreiben, und danke zunächst für die Beschäftigung mit meinem Text und die ebenso positive wie aufbauende Kritik.

Weil Du teilweise über die gleichen Sachen gestolpert bist wie Aina, muss da wohl was dran sein.
Ich überlegen mir nochmal was.

Das gleiche betrifft, die häufige Wiederholung der 'Kreolen-Roswitha'.
Auch da sollte ich mir noch was einfallen lassen!
Danke für den Tipp!

Ansonsten gilt wie immer:
Wir lesen uns!

Herzlichst
yours Hagen

____________________________________
Je dringender man ein Detail für eine gute Geschichte braucht, desto schwieriger ist es zu recherchieren; - es sei denn, man hat die Geschichte selbst erlebt.
 

onivido

Mitglied
Hallo Hagen,
der Erwin kann es nicht lassen. Er muss Leichen in dem See beim Vereinsheim versenken. Sehr unapettitlich. Und wo bleibt das Gewissen für die Umwelt? Das ist doch Verschmutzung. Ich bin immer froh , wenn ich eine Geschichte finde, die kein Selbstmörder erzählt ( ¿wie kann das auch sein?)und die ich ausserdem sogar verstehe. Mein unliterarisches Gemüt lässt das nur selten zu. Gerne gelesen.
Grüsse///Onivido
 

Hagen

Mitglied
Hallo onivido!
Danke für die Beschäftigung mit meinem Text und die wohlmeinende Kritik.
Dass Du unliterarisch bist, möchte ich mal dementieren, da Du mit meinen gehobenen, anspruchsvollen Texten etwas anzufangen weißt und diese sogar noch kommentierst.

Was das Umweltbewusstsein betrifft, muss ich erneut dementieren!
Eine Leiche wird im See sehr umweltbewusst entsorgt, das sie Nahrung für Fische bietet.
(In meiner Kindheit hat einer einen Pferdekopf in den See getan und etwas gewartet. Anschließend brauchte er die Aale nur rausschütteln, umbringen und räuchern.)

Hoffentlich kommt Otto nicht auf die Idee, Aale zu fangen, diese abzumurksen und zu räuchern. Anschließend könnte er den Verein zu einem leckeren Aalessen einladen.
Erwin und die Kreolen-Roswitha dürften dabei allerdings etwas zurückhaltend sein.
Die Leiche von Schweinen fressen zu lassen, ist schon von Rambo besetzt, und die Klassiker, in Säure auflösen oder verbrennen ist etwas zu zeitaufwendig.

Tjaaa!

Wir lesen uns demnächst!

Herzliche Grüße
yours Hagen



___________
nichts endet wie geplant!
 

Hagen

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Hagen

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