Wort an Wort

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sufnus

Mitglied
Hi MM!
Also für mich persönlich funktioniert dieser Text nicht so ganz.
Sprachlich stört mich die Kombination aus einer sehr einfachen Satzstruktur, der ein oder anderen wackligen Formulierung (intransitiver Gebrauch von ausgraben bzw. eingraben, die Verwendung von "verbringen" im Sinn von "bringen") und dem etwas verschroben wirkenden Gebrauch altertümlicher Ausdrücke (eilends, du wirst noch wähnen).
Und auf der inhaltlichen Seite bleibt der Text für mich zu Allgemein, die verwendeten Wörter wie "Schöneres", "Schmerz", "König", "Tränen", "Kind" wirken unzusammenhängend und öffnen keine Assozationsräume (bzw. sie bieten sehr beliebige Assoziationen an), so dass der Text irgendwie von allem und nichts zu handeln scheint.
Außerdem ist die eingebaute Kritikerbeschimpfung in der letzten "Strophe" kein besonders schöner Zug. Ich jedenfalls verstehe hier nur Bahnhof und war doch ein Kind (gar sehr sogar), ja ich bin es obendrein in weiten Teilen immer noch. ;)
LG!
S.
 
Lieber snufus,

vielen Dank, dass du mein Gedicht gelesen und kommentiert hast. Ich möchte dir gerne etwas darauf entgegnen.
Als erstes zu deinem letzten Punkt: Von Kritikerbeschimpfung sollte überhaupt nicht die Rede sein, es tut mir Leid, dass das so rübergekommen ist bei dir. Hat mich direkt erschreckt.
Deine anderen Beobachtungen entsprechen sehr schön meinen Intentionen.
Du sagst, die Assoziationen sind sehr beliebig, genau, diese Begriffe haben alle einen starken Kern und ein großes Assoziationsfeld. Das ist wie Hüpfen. Absichtslos, einfach die Konnotationsräume öffnen, weiterspringen. Die "altertümlichen Ausdrücke haben denselben Sinn, sie verweisen in eine andere Zeit. . Ich tippe an, springe, öffne Felder und weiter.Das ist alles.
Die Satzstruktur ist in der Tat einfach, und das Weglassen des Objektes beim ...graben hat wieder dieselbe Wirkung und verweist auf die Tätigkeit, das absichtslose Handeln, das ohne bestimmtes Objekt.
Möglicherweise habe ich das falsche Forum gewählt, aber für "ungereimtes" schien mir das Gedicht nicht passend, da es einige Reime hat.
Ich hoffe, du kannst mit meinen Erklärungen etwas anfangen und das Gedicht vielleicht noch einmal neu lesen.

Liebe Grüße
MM
 

sufnus

Mitglied
Hi MM!
Vielen Dank für die Rückantwort! :) Ich lese Dein Gedicht auf alle Fälle jetzt noch ein paar mal durch. :)
Unabhängig vom Endergebnis meiner Lektüre, sollst Du natürlich unbedingt bei Deinem Standpunkt bleiben - Du hast ja jetzt klar aufgezeigt, dass Du Dir etwas bei der äußeren Form und der Sprache gedacht hast. Manchmal gelingt dann eine Synchronisierung mit dem Leser und manchmal nicht... im Falle der Nichtsynchronisierung liegt es aber höchstens in der Hälfte der Fälle am Text und in der anderen Hälfte unbedingt am Leser, bei dem es nicht "klick" gemacht hat... (während andere Leser sofort für den Text eingenommen werden). :)
Liebe Grüße!
S.
 

revilo

Mitglied
Wort an Wort

Wort an Wort und Satz an Satz
Gibt´s was Schöneres?

Schmerz an Schmerz und Weg an Weg
Eilends grab ich aus

Eilends grab ich ein.
Will ein König sein

Wort an Wort verbringt mir Tränen
Halte ein, du wirst noch wähnen
Taub zu sein und blind

Jeder der das nicht versteht
War kein Kind​

sorry, schwaches gedicht.......mit S 1 gibst du schon (fast alles) aus der hand......lyrik darf niemals die richtung so stringent vorgeben..... S 2 wiederhöt lediglich S 1......der übergang von S 2 zu S 3 ist durch die wiederholung komplett missglückt und Z 6 ist viel zu fett.....S 4 ist zu suiziudal und wenerlich......und die conclusio in der letzten strophe ist arg belehrend und lyriklametta vom allerfeinsten........schrieb nicht so bombastisch, stell die aussage nicht so in den vordergrund....und ein wenig mehr sprachliche raffinesse schadet nicht........LG
 



 
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