Hallo sonah,
der verstärkte Gebrauch der Partizipien (suchend, stehend, gehend, etc. ) fällt bei Deinem Gedicht besonders auf und verleiht ihm den Charakter einer zur Unentschlossenheit verwunschenen Aussage. In der Tat wirken dadurch die einzelnen Segmente quasi unvollendet.
Im Partizip verwandelt sich das Handelnde, die Aktion, die aus seiner verbalen Herkunft herrührt, in etwas Distanziertes, das als kennzeichnende Eigenschaft von einem Beobachter wahrgenommen ( hier aber nicht entschlüsselt) wird.
In der letzten Strophe ist das "oder" symptomatisch für diese Atmosphäre. Es entsteht eine Spannung, die ihren Reiz, aber keine Richtung hat.
Ich denke, das Gedicht birgt viel Potenzial, für Betrachtungen und weitere Schritte - heraus aus Deinem lyrischen Labyrinth. Oder auf zu neuen Erkundungsrunden ;-)
Lieben Gruß,
Elke