Worte

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Worte

So vieles wäre noch zu sagen gewesen. Ist es nicht merkwürdig, dass uns Menschen erst dann die wichtigsten Worte bewusst werden, wenn der Mensch, der sie hören sollte, fort ist.
Ich habe meine Worte verschleppt, im Glauben, Zeit zu haben.
Die Zeit lernt man erst kennen, wenn es zu spät ist. Erst wenn sie einen geliebten Menschen vor dessen Zeit gestohlen hat, erkennt man ihre Flüchtigkeit. Dann steht dieser Zeitraum, von dem man so sicher war, dass er einem zur Verfügung steht, wie ein schwarzes Loch da. Alles ist in diesem schwarzen Loch. Die Zeit, der Raum, der Mensch.
Und plötzlich kommen die Worte. Mit den Jahren wurden es immer mehr. Ich habe sie dir am Grab erzählt und auf unserer Bank. Aber die Worte blieben bei mir. Von dort wo du bist, kannst du nicht antworten, vielleicht noch nicht einmal hören.
Aber jetzt habe ich einen Weg gefunden, dir all die ungesagten Worte, zu erzählen.
Kannst du dich an die Muschel erinnern. Die du am Strand fandest und mir sagtest, diese Muschel könne alle Wörter in sich aufnehmen und erzählen, wenn man nur richtig hinhört.
Ich habe ihr alles erzählt. Alles was du noch wissen musst. Bald schon werde ich auf die Insel fliegen. Auf unsere Klippe steigen, du weißt, und die Muschel von dort aus ins Meer werfen.
Sie wird dich finden.....
 
Lieber Otto Lenk,

eine Kurzgeschichte im eigentlichen Sinn will dein Text sicher nicht sein, eher eine Reflexion über das Thema „ungesagte Worte“. Man könnte sich vorstellen, dass man dieses Thema auch direkt als Gedicht angeht oder als Geschichte oder Erzählung ausführt.

Beste Grüße

Monfou
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Monfou,

falls es nicht die richtige Rubrik ist, verschiebe meine Worte bitte. Ändern kann ich sie nicht.

Alles Liebe Otto
 



 
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