Fredy Daxboeck
Mitglied
Die Sonne war längst, verborgen hinter einer dunklen, bleigrauen Wolkenwand, untergegangen und hatte einer finsteren Nacht Platz gemacht. Noch immer lastete die drückende Schwüle des Tages über der Stadt. Susan stand am Fenster in Kyles Wohnung und starrte hinaus. Ihr Blick war in weite Ferne gerichtet. Sie sah nicht die hellerleuchteten Fenster des Nachbarhauses gegenüber, sie sah nicht die zuckenden Lichtreklamen der zahlreichen Läden unter ihr, sie sah nicht die endlose Schlange von Autoscheinwerfern, die sich unaufhörlich zwischen den Häuserschluchten drängten, wie ein einziges funkelndes und schillerndes Phantasietier aus einem uralten Märchenbuch.
Susan sah weiter, viel weiter. Sie sah hinter den dunklen Horizont, der dort irgendwo weit hinter all den Häusern und Straßen und Lichtern verborgen war, und suchte nach einem bestimmten Gefühl, das ihre Seele berührte.
"Woran denkst du, Liebling?" Kyle, der lautlos näher gekommen war, legte sanft seine Hände auf Susans Schultern und schmiegte sich eng an sie.
"Ich suche den Mond und frage mich ob er uns sieht, in so einer dunklen Nacht." Susan seufzte. Sie genoss die Berührung von Kyle. Sie liebte es, seine Nähe, seine Energie und seine innere Stärke zu spüren, die er ausstrahlte.
"Ich weiß nicht ob er uns sehen kann, dein Mond." flüsterte Kyle in ihr Ohr und ließ seine Hände wie beiläufig über Susans Arme wandern und verschränkte sie vor ihrem Bauch. Zärtlich legte Susan ihren Kopf zurück, lehnte sich an ihren Freund und schloss die Augen. Ein tiefes Gefühl von Geborgenheit füllte sie aus.
"Wenn er uns nicht sehen kann, so ist er doch bei mir. Er ist mein Freund und Beschützer, weißt du." Susans Stimme klang voll und tief, sie sprach wie aus weiter Ferne. "Er begleitet mich schon sehr lange . . . und er hat dich zu mir geführt"
"Dafür liebe ich ihn!" Kyle drehte Susan herum, nahm liebevoll ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr lange in die Augen.
"Du bist etwas ganz besonderes, weißt du das?" Behutsam nahm er Susans rechte Hand in seine Linke und stellte sich neben sie an das Fenster und sie sahen beide auf die Stadt, die unter ihren Füßen lag, hinaus. Und in die Dunkelheit dahinter. Keiner der beiden sprach ein Wort.
Sie verstanden einander auch so.
Von der Straße drang der auf - und abschwellende Ton einer Sirene zu ihnen herauf und ein kleines blaues zuckendes Licht hüpfte und sprang zwischen den Häusern hin und her, zwängte sich zwischen die weißen Lichter hindurch und verschwand bald schon wieder aus ihrer Sicht.
Nach einer kleinen Ewigkeit wie Kyle schien, die Straße lag wieder friedlich und ruhig unter ihnen, wandte Susan sich um und ging, ihren Freund an der Hand führend, ins Schlafzimmer, wo sie sich wortlos auf das breite Bett sinken ließ und begann Kyle zu streicheln und zu entkleiden. "Ich will dich spüren, Kyle", flüsterte sie ihm erregt ins Ohr und drückte sich fest an ihn. "Ich will dich fühlen und ganz nah bei dir sein. So nah wie nur irgend möglich." Sie ließ ihre Hände an seinem Körper entlang gleiten und genoss seine Berührungen, als er ihre Zärtlichkeiten erwiderte, die ihr wie kleine elektrische Stromstöße unter die Haut gingen. Sie streichelten einander, krochen auf das Bett, ließen ihre Hände und Lippen sprechen, küssten und liebkosten sich und schmusten und flüsterten liebevolle und sanfte Worte. Unsinnig, unzusammenhängend.
In der Trunkenheit der Gefühle gestammelte Schwüre.
Rasch wurden die Bewegungen hektischer und fordernder, das Spiel von Lust und Liebe nachdrücklicher, und die Worte ungestümer.
Susan bohrte ihre Fingernägel in Kyles Rücken und stieß spitze kleine Schrei der Erregung aus, die Kyle wiederum immer mehr anzustacheln schienen.
Schließlich vereinigten sie sich in einem wilden Taumel der Erregung, wie er sonst nur aus Verzweiflung, Zorn oder Einsamkeit geboren wird.
Später, sehr viel später, sie hatten sich noch ein zweites Mal geliebt; diesmal aber sehr viel langsamer und intensiver, lagen sie klatschnass geschwitzt, zitternd und bebend in ihrer abklingenden Leidenschaft eng umschlungen auf dem breiten Bett, Susans Gesicht glühte vor Seligkeit, als Kyle plötzlich lachte. Ein heiteres, gelöstes und leichtes Lachen, das beinahe ein wenig befreit klang.
"Was gibt es da zu lachen?" fragte Susan neugierig lächelnd, drückte sich an Kyle und biss ihn sanft in den Hals. "Gestehe, oder ich werde zum Vampir."
"Ich weiß nicht", gluckste Kyle vergnügt. "Dieser Sommer ist der schönste, den ich je erlebt habe. Ich bin so glücklich." Er schlang seine Arme fest um Susans schmale Schultern, küsste sie auf die Augen, den Mund, die Nase und den Hals, ließ seine Lippen abwärts wandern und legte seinen Kopf auf ihre Brust. "Susan", flüsterte er, und schmeckte im Halbdunkel des Zimmers die Worte auf seiner Zunge. "Susan, ich liebe dich!"
"Auf ewig?" fragte Susan, und die geflüsterten Worte lagen leicht wie der Ton einer angeschlagenen Klaviersaite im Raum. Unwillkürlich hielt sie den Atem an.
Weit im Westen rissen die ersten Blitze ihre leuchtend gezackten Muster in den Himmel und leises Donnergrollen drang von Ferne in das Zimmer.
"Auf ewig!" murmelte Kyle; und Susan lief eine einzelne, verlorene Träne der verzückten Freude über die Wange. Und trotzdem wusste sie, dass sie diese Worte nicht ernst nehmen durfte. Was gelten Worte, gesprochen in einer heißen Sommernacht voller Versprechungen?
Susan sah weiter, viel weiter. Sie sah hinter den dunklen Horizont, der dort irgendwo weit hinter all den Häusern und Straßen und Lichtern verborgen war, und suchte nach einem bestimmten Gefühl, das ihre Seele berührte.
"Woran denkst du, Liebling?" Kyle, der lautlos näher gekommen war, legte sanft seine Hände auf Susans Schultern und schmiegte sich eng an sie.
"Ich suche den Mond und frage mich ob er uns sieht, in so einer dunklen Nacht." Susan seufzte. Sie genoss die Berührung von Kyle. Sie liebte es, seine Nähe, seine Energie und seine innere Stärke zu spüren, die er ausstrahlte.
"Ich weiß nicht ob er uns sehen kann, dein Mond." flüsterte Kyle in ihr Ohr und ließ seine Hände wie beiläufig über Susans Arme wandern und verschränkte sie vor ihrem Bauch. Zärtlich legte Susan ihren Kopf zurück, lehnte sich an ihren Freund und schloss die Augen. Ein tiefes Gefühl von Geborgenheit füllte sie aus.
"Wenn er uns nicht sehen kann, so ist er doch bei mir. Er ist mein Freund und Beschützer, weißt du." Susans Stimme klang voll und tief, sie sprach wie aus weiter Ferne. "Er begleitet mich schon sehr lange . . . und er hat dich zu mir geführt"
"Dafür liebe ich ihn!" Kyle drehte Susan herum, nahm liebevoll ihr Gesicht in beide Hände und sah ihr lange in die Augen.
"Du bist etwas ganz besonderes, weißt du das?" Behutsam nahm er Susans rechte Hand in seine Linke und stellte sich neben sie an das Fenster und sie sahen beide auf die Stadt, die unter ihren Füßen lag, hinaus. Und in die Dunkelheit dahinter. Keiner der beiden sprach ein Wort.
Sie verstanden einander auch so.
Von der Straße drang der auf - und abschwellende Ton einer Sirene zu ihnen herauf und ein kleines blaues zuckendes Licht hüpfte und sprang zwischen den Häusern hin und her, zwängte sich zwischen die weißen Lichter hindurch und verschwand bald schon wieder aus ihrer Sicht.
Nach einer kleinen Ewigkeit wie Kyle schien, die Straße lag wieder friedlich und ruhig unter ihnen, wandte Susan sich um und ging, ihren Freund an der Hand führend, ins Schlafzimmer, wo sie sich wortlos auf das breite Bett sinken ließ und begann Kyle zu streicheln und zu entkleiden. "Ich will dich spüren, Kyle", flüsterte sie ihm erregt ins Ohr und drückte sich fest an ihn. "Ich will dich fühlen und ganz nah bei dir sein. So nah wie nur irgend möglich." Sie ließ ihre Hände an seinem Körper entlang gleiten und genoss seine Berührungen, als er ihre Zärtlichkeiten erwiderte, die ihr wie kleine elektrische Stromstöße unter die Haut gingen. Sie streichelten einander, krochen auf das Bett, ließen ihre Hände und Lippen sprechen, küssten und liebkosten sich und schmusten und flüsterten liebevolle und sanfte Worte. Unsinnig, unzusammenhängend.
In der Trunkenheit der Gefühle gestammelte Schwüre.
Rasch wurden die Bewegungen hektischer und fordernder, das Spiel von Lust und Liebe nachdrücklicher, und die Worte ungestümer.
Susan bohrte ihre Fingernägel in Kyles Rücken und stieß spitze kleine Schrei der Erregung aus, die Kyle wiederum immer mehr anzustacheln schienen.
Schließlich vereinigten sie sich in einem wilden Taumel der Erregung, wie er sonst nur aus Verzweiflung, Zorn oder Einsamkeit geboren wird.
Später, sehr viel später, sie hatten sich noch ein zweites Mal geliebt; diesmal aber sehr viel langsamer und intensiver, lagen sie klatschnass geschwitzt, zitternd und bebend in ihrer abklingenden Leidenschaft eng umschlungen auf dem breiten Bett, Susans Gesicht glühte vor Seligkeit, als Kyle plötzlich lachte. Ein heiteres, gelöstes und leichtes Lachen, das beinahe ein wenig befreit klang.
"Was gibt es da zu lachen?" fragte Susan neugierig lächelnd, drückte sich an Kyle und biss ihn sanft in den Hals. "Gestehe, oder ich werde zum Vampir."
"Ich weiß nicht", gluckste Kyle vergnügt. "Dieser Sommer ist der schönste, den ich je erlebt habe. Ich bin so glücklich." Er schlang seine Arme fest um Susans schmale Schultern, küsste sie auf die Augen, den Mund, die Nase und den Hals, ließ seine Lippen abwärts wandern und legte seinen Kopf auf ihre Brust. "Susan", flüsterte er, und schmeckte im Halbdunkel des Zimmers die Worte auf seiner Zunge. "Susan, ich liebe dich!"
"Auf ewig?" fragte Susan, und die geflüsterten Worte lagen leicht wie der Ton einer angeschlagenen Klaviersaite im Raum. Unwillkürlich hielt sie den Atem an.
Weit im Westen rissen die ersten Blitze ihre leuchtend gezackten Muster in den Himmel und leises Donnergrollen drang von Ferne in das Zimmer.
"Auf ewig!" murmelte Kyle; und Susan lief eine einzelne, verlorene Träne der verzückten Freude über die Wange. Und trotzdem wusste sie, dass sie diese Worte nicht ernst nehmen durfte. Was gelten Worte, gesprochen in einer heißen Sommernacht voller Versprechungen?