wu du

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G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
wu du


den atman von batman
kannst du tausend mal nadeln
wenn die puppe du stichst
poppies kapsel auf brichst

pass auf vor den strahlen
die die augen im zwischen
ihrer lider durchzischen
kata strophen vom ende

zum anfang dieser jetzigen
von jener letztigen
sprung in diese fetzigen
phrasen nett petzigen

phasen jet schätzigen
blasen fett augigen
platz adrett metzigen
rasen dung traurigen

pett ziegen boxigen
pettsies ex oxygen
pretty igrek see why
bat net pet zettie hai

bett nett pet zett
bett nett pet zett
bett nett pet zettie hai
bett nett pet zett
 
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Gelöschtes Mitglied 15780

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poppies (kapsel) - Mohn
kata-strophen - Hinab-Strophen (hier: vom Ende der zweiten zum Anfang der dritten)
blasen fett augigen - Verankerung dieses Schluckaufs in der politischen Schlürfe einer jeden wahrheitbesessenen stalinistischen Agitation, durch die bekanntlich ein Gedicht erst seinen richtigen Klassenstandpunkt bekommt
pretty igrek - siehe unten: XPICTOC ANECTH (das Gedicht mit dem älteren Titel "inversion")
 
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Gelöschtes Mitglied 15780

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Dankeschön, Lastro!

Die Immunität des "atman von batman", beisewei, ist gut belegt durch den berühmten Bhagavadgita-Vers

23. nainam chindanti shastrâni
nainam dahati pâvakah
na cainam kledayanty âpo
na shoshayati mârutah
Es schneiden ihn die Waffen nicht,
es brennet ihn das Feuer nicht,
Es nässet ihn das Wasser nicht,
es dörret ihn auch nicht der Wind.
 
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Gelöschtes Mitglied 15780

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Die schlichten Gemüter, die sich für literaturkundig halten, weise ich vorsorglich darauf hin, daß dieser "Dreck" hier kein "Dada" sein will.

Die letzte Strophe ist ein fading out, ein rubai-förmiger endloser Refrain. Zugleich ein Mantra, grenzwertig, in dessen Grenzwert Achilleus die Schildkröte einholt, der Pfeil zeitlos stehen bleibt und der letzte Schrei gellend verstummt.
 
G

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zum "Kunst"-Begriff:

Er ist spätestens seit den Sechziger Zahren des vorigen Jahrhunderts ins Extreme erweitert worden: "Alles ist Kunst" und "Jeder ist ein Künstler", so, wie schon in früheren Zeiten alles ins Auge des Betrachters gelegt worden ist. Wenn der "Kunst"-Begriff dabei vor allem die "Schönheit" ins Auge des Betrachters legt, wird die ins Leere generalisierte Erklärung, daß jeder ein Künstler und alles Kunst sei, wieder verdichtet zur Suche nach dem ästhetischen Reiz.

Ich würde diesen ästhetischen Reiz insbesondere in dem programmatischen Titel sehen, den Miles Davis seinem Doppelalbum einst gegeben hat: Die Konzentration des Schönen, das der Künstler sucht und die Höreraufmerksamkeit in den heftig zwischen die Pianoglockenklänge gespuckten Symkopen des Trompetensginals babäbb babäbb babäbb babäpp babäpp ... aufspürt, ist - "Bitches Brew", "Hurengebräu".
 



 
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