Fünfzehntes Kläppchen
Der Stern von Bethlehem. Von seiner hehren Bahn abgeschweift in das un- und merkwürdige Sammelsurium von Zaungasts Adventskalender, in güldenem Glanz auf schwarzem Papier. Der Stern, der Komet, Spekulationsobjekt der Auguren, insbesondere der Untergangs- und Endzeitpropheten. Wie konnte es geschehen, daß vor circa zweitausend Jahren die Heilsverkünder sich an seinen Schwanz gehängt haben? Das fragt sich Kommissar Zaungast. Eine Flammenschrift, ein Fanal am damaligen Dezemberhimmel. Der Stern, welchen Weg wollte er uns weisen? Er und derjenige, welcher unter diesem Stern geboren ist. „Der Standhafte“, wie Kommissar Zaungast den Messias der Christenheit stets nannte.
Der Erfolg des Standhaften beruht entweder auf der Unzulänglichkeit seiner Lehre oder auf einem Mißverstehen seiner Lehre, also der Unzulänglichkeit seiner Apologeten und Adepten. Wahrscheinlich aber sind beide Faktoren für die Nachhaltigkeit seines Erfolges verantwortlich zu machen. Glaubt Kommissar Zaungast. Denn einer wahren Idee kann niemals ein Erfolg vergönnt sein, nicht einmal einer guten Idee. Die Tyrannei der Mediokrität verhindert dies. Glaubt Kommissar Zaungast.
Sechzehntes Kläppchen
„Sieh an“, sagt Zaungast, „eine Miniatur mit Sockelprägung.“ Es ist Judas, der Verräter. Die Figur ist also für die Krippe nicht unbedingt brauchbar. Aber nach seinem Bildnis hat Gott den Menschen erschaffen.
Zaungast hat die Erfahrung machen müssen, daß das Judasevangelium das gelebte Evangelium des Menschen ist, eines jeden Menschen. Es lebt und wirkt durch das Wort, durch den Gedanken, durch die Tat, durch den Verrat eben. Und tatsächlich ist der Mensch der geborenen Verräter, er ist der Ehrlichkeit des Tieres verlustig gegangen, ohne sich eine neue Aufrichtigkeit dafür eingehandelt zu haben. Er begeht fortwährend Verrat an seinen Instinkten durch seine Gedanken und anders herum begeht er Verrat an seinen Gedanken durch seine Instinkte. Und gerade zu Weihnachten hat das Heuchlerische und Verräterische Hochkonjunktur. Meint Kommissar Zaungast.
Der Stern von Bethlehem. Von seiner hehren Bahn abgeschweift in das un- und merkwürdige Sammelsurium von Zaungasts Adventskalender, in güldenem Glanz auf schwarzem Papier. Der Stern, der Komet, Spekulationsobjekt der Auguren, insbesondere der Untergangs- und Endzeitpropheten. Wie konnte es geschehen, daß vor circa zweitausend Jahren die Heilsverkünder sich an seinen Schwanz gehängt haben? Das fragt sich Kommissar Zaungast. Eine Flammenschrift, ein Fanal am damaligen Dezemberhimmel. Der Stern, welchen Weg wollte er uns weisen? Er und derjenige, welcher unter diesem Stern geboren ist. „Der Standhafte“, wie Kommissar Zaungast den Messias der Christenheit stets nannte.
Der Erfolg des Standhaften beruht entweder auf der Unzulänglichkeit seiner Lehre oder auf einem Mißverstehen seiner Lehre, also der Unzulänglichkeit seiner Apologeten und Adepten. Wahrscheinlich aber sind beide Faktoren für die Nachhaltigkeit seines Erfolges verantwortlich zu machen. Glaubt Kommissar Zaungast. Denn einer wahren Idee kann niemals ein Erfolg vergönnt sein, nicht einmal einer guten Idee. Die Tyrannei der Mediokrität verhindert dies. Glaubt Kommissar Zaungast.
Sechzehntes Kläppchen
„Sieh an“, sagt Zaungast, „eine Miniatur mit Sockelprägung.“ Es ist Judas, der Verräter. Die Figur ist also für die Krippe nicht unbedingt brauchbar. Aber nach seinem Bildnis hat Gott den Menschen erschaffen.
Zaungast hat die Erfahrung machen müssen, daß das Judasevangelium das gelebte Evangelium des Menschen ist, eines jeden Menschen. Es lebt und wirkt durch das Wort, durch den Gedanken, durch die Tat, durch den Verrat eben. Und tatsächlich ist der Mensch der geborenen Verräter, er ist der Ehrlichkeit des Tieres verlustig gegangen, ohne sich eine neue Aufrichtigkeit dafür eingehandelt zu haben. Er begeht fortwährend Verrat an seinen Instinkten durch seine Gedanken und anders herum begeht er Verrat an seinen Gedanken durch seine Instinkte. Und gerade zu Weihnachten hat das Heuchlerische und Verräterische Hochkonjunktur. Meint Kommissar Zaungast.