zeitwahrnehmung
es hat ja aber auch seinen
eigenen reiz, die zeit einfach
mal so vergehen zu lassen.
letztlich ist es ja doch ein
gutes stueck eigene einstellung,
wie man die zeit wahrnimmt.
jenseits der praezisen
definitionen, die eine gemeinsame
referenz bilden, funktioniert ja das
erleben von zeit ganz anders.
langweilt man sich, so scheint
sich die zeit ins unendliche
zu dehnen, waehrend alsdann
spaeter im rueckblick doch alles
zu einem augenblick zusammenschrumpft,
den man schnell vergessen hat.
der sujektiv empfundene schnelle
ablauf der zeit scheint mir hingegen
mehr auf unsere ansprueche zurueckzufuehren
zu sein, alles moeglichst schnell und
moeglichst viel erleben zu wollen, die
angst, etwas zu verpassen, wenn man
nicht jede mode mitmacht, die angst,
von dem was gerade hipp ist abgeschnitten
zu sein, wenn man es wagt einmal innezuhalten.
gerade diese verdichtung von erleben, von
genormten erlebnissen der unterhaltungsindustrie
ist es doch, die im moment des erlebens
die zeit geradezu dahineilen laesst. man
hat keine zeit, sich den dingen sorgfaeltig
zu widmen, es wird nur noch konsumiert.
durch die fuelle der konsumierten erlebnisse
stumpft der einzelne recht schnell ab.
das ist die hektik, die zeitmaschine.
und wenn der kopf mit solch an sich banalen
erlebnissen vollgefuellt ist, wenn wir dann
dazu kommen, darueber nachzudenken, so stellen
wir natuerlich fest, dass wir viel zu viel
unserer zeit mit irgendwelchem bloedsinn
vertan haben.
nicht die uhr an der hand ist die handschelle,
das zeitempfinden findet schon im kopf statt,
und dort ist es eines jeden sache, das zu
aendern ;o)