zeitgeschichte

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tag einer kleinen gerechtigkeit …
ja, du hast recht. es ändert erst mal nichts. aber es wird davon auch nicht schlimmer.
und für viele bedeutet es hoffnung oder genugtuung.
in schāʾa llāh.
 
verstehe ich. ich wollte mir die »japanische diskussion« ersparen - deshalb hab ich es hier reingestellt.
aber zumindest war das der gedanke hinter der form.
danke, ich besuche eine ausstellung und werde mich sicher wieder verlieben.
dir auch.
 

sufnus

Mitglied
Hey charlotte!
Ich mag das - jetzt mal wirklich vom rein literarischen Standpunkt aus (in der Sache gibt es vom menschlichen Standpunkt aus, ja für beinahe jedes fühlende Wesen außerhalb des iranischen Machtzirkels kaum einen Dikussionsspielraum).
Man könnte nur noch überlegen, ob es die dritte Zeile in dieser kommentierenden Form eigentlich bräuchte. Ersatzlos zu streichen wäre sie andererseits aber keinesfalls, weil Du (oder meinethalben eine von Dir zu unterscheidende Erzählstimme, der Du hier Gelesenwerderaum einräumst) ein wesentlicher Teil des Textes bist (ist). Es geht hier nicht an, dass die Stimme der drei Zeilen erhaben über dem Weltgeschehen helikoptert. Also muss schon eine dritte Zeile her, die irgendwie "mit von der Partie" ist.
Keine Ahnung...
... ich glaube ich bin gerade unhilfreich. Tja. Nicht jeder Kommentar kann gelingen. ;)
Aber gerne gelesen hab ichs! :)
LG!
S.
 

Chandrian

Mitglied
... ich glaube ich bin gerade unhilfreich. Tja. Nicht jeder Kommentar kann gelingen. ;)
Aber gerne gelesen hab ichs! :)
Ach Sufnus, von dir können wir uns wirklich alle eine Scheibe abschneiden. Du hast das (hilfreiche) Kommentieren einfach im Griff. Selbst dieser von dir als unhilfreich erachtete Kommentar ist besser, als 95% aller andern Kommentare. Schön, dass du wieder so in Fahrt bist!
 

revilo

Mitglied
verstehe ich. ich wollte mir die »japanische diskussion« ersparen - deshalb hab ich es hier reingestellt.
aber zumindest war das der gedanke hinter der form.
danke, ich besuche eine ausstellung und werde mich sicher wieder verlieben.
dir auch.
ok, das ist für mich nachvollziehbar..........sich zu verlieben ist ok...........ich entdecke gerade meine alte liebe buk wieder..............LG...
 
lieber sufnus, Chandrian hat natürlich vollkommen recht. gedichte schreiben können alle, aber gut kritisieren und anmerken ist eine hohe kunst, die du vorbildlich beherrschst. ich trau mich das nicht so, lese aber immer gern, wenn du hier gedichte kommentierst.
in dem fall ist der dritte vers natürlich ein theologischer verweis. wir warten auf die große gerechtigkeit am ende der tage.
und hin und wieder sehen wir eine kleine gerechtigkeit - in schāʾa llāh! was seine besondere note ja dadurch bekommt, dass ein gotteskrieger vom himmel fiel.

lieber chandrian, das hast du sehr treffend bemerkt!

lieber oliver, das ist schön. ausflüchte - das ist es, was ich suche.

liebe grüße
charlotte
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Charlotte,

ich hadere auch etwas mit der letzten Zeile.
Wirkliche Gerechtigkeit gibt es nicht und denen die Unrecht erlitten haben, wird sie nicht widerfahren.
Wie du schon geschrieben hast, ist es höchstens eine Genugtuung bzw. ein schwacher Trost.
Ist vielleicht ein längeres Gedicht wert?

Liebe Grüße
Manfred
 
lieber Manfred,
wie gesagt . ich verstehe das gut.
das ist ein religiöser topos, der beim priester funktionieren kann wie beim imam,
weil es die vorstellungswelt aufgreift. und das ist ja ironisch, wenn auch nicht nur.
und es ist eine reminiszenz an die feiernden iraner*innen.
in schāʾa llāh.
 

sufnus

Mitglied
*blush* ganz lieben Dank, ch. & ch., für die Komplimente!!!

Und interessanterweise hadert, wenn ich das richtig verstehe, Franke eher aus inhaltlichen Gründen mit der dritten Zeile (so wie ich seine Anmerkunge auffasse eben, weil es eben gar keine wirkliche Gerechtigkeit für die Opfer (mehr) geben kann bzw. der Begriff der Gerechtigkeit den vielen von R. zu verantworteten Morde nicht standhalten kann). Meine Überlegungen bezogen sich eher auf das Einengende (Antipoetische), was einem Gedicht durch einen eingebauten Kommentar widerfährt (oder widerfahren kann). Ich glaube aber mittlerweile, dass das hier schon so passt.
Was die von Franke angesprochene Erweiterung angeht, fällt mir ein, dass man das natürlich auch als Rubāʿī gestalten könnte. Aber dann wäre es vermutlich kein Charlotte-Gedicht mehr. ;)
LG!
S.
 

revilo

Mitglied
lieber sufnus, Chandrian hat natürlich vollkommen recht. gedichte schreiben können alle, aber gut kritisieren und anmerken ist eine hohe kunst, die du vorbildlich beherrschst. ich trau mich das nicht so, lese aber immer gern, wenn du hier gedichte kommentierst.
in dem fall ist der dritte vers natürlich ein theologischer verweis. wir warten auf die große gerechtigkeit am ende der tage.
und hin und wieder sehen wir eine kleine gerechtigkeit - in schāʾa llāh! was seine besondere note ja dadurch bekommt, dass ein gotteskrieger vom himmel fiel.

lieber chandrian, das hast du sehr treffend bemerkt!

lieber oliver, das ist schön. ausflüchte - das ist es, was ich suche.

liebe grüße
charlotte
Wofür suchst du denn Ausflüchte ?
 
lieber sufnus, das waren keine komplimente, sondern schlicht feststellungen ;).
nun ja, es ist natürlich die frage, ob es so ein charlotte-gedicht war. ich fand in dem fall die form angemessen.
und ich bewundere haikus, aber da trau ich mich noch nicht so richtig ran. alles, was ich davon weiß, lässt mich
sehr bescheiden sein.
das antipoetische - da gibt es nichts poetisches. aber es ist der religiöse gehalt, der unabdingbar ist.
schade, dass durch den abgestürzten und seine gesinnungsgenoss*innen das religiöse so verrufen ist.
wie kann ich als lyrikerin nicht religiös sein. aber eben nicht so.

lieber oliver, ich trauere meiner liebe nach. und manchmal entfliehe ich der trauer. mit vorliebe in galerien.
liebe grüße
charlotte

p.s. ich lebe mit einer kleinen hoffnung.
 
lieber sufnus, das waren keine komplimente, sondern schlicht feststellungen ;).
nun ja, es ist natürlich die frage, ob es so ein charlotte-gedicht war. ich fand in dem fall die form angemessen.
und ich bewundere haikus, aber da trau ich mich noch nicht so richtig ran. alles, was ich davon weiß, lässt mich
sehr bescheiden sein.
das antipoetische - da gibt es nichts poetisches. aber es ist der religiöse gehalt, der unabdingbar ist.
schade, dass durch den abgestürzten und seine gesinnungsgenoss*innen das religiöse so verrufen ist.
wie kann ich als lyrikerin nicht religiös sein. aber eben nicht so.

lieber oliver, ich trauere meiner liebe nach. und manchmal entfliehe ich der trauer. mit vorliebe in galerien.
liebe grüße
charlotte

p.s. ich lebe mit einer kleinen hoffnung.
 



 
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