Zerrissenes Herz

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Kitty-Blue

Mitglied
Zerrissenes Herz

Wer sagt mir wenn das Licht ausgeht,
ich kann schon nichts mehr sehen.
Wer sagt mir wenn der Wind verweht,
ich kann längst nicht mehr gehen.

Wer sagt mir wenn das Lied verklingt,
ich kann bald nichts mehr hören.
Wer sagt mir wenn die Amsel singt,
ich will ihr Spiel nicht stören.

Wer hilft mir wenn die Nacht verstreicht,
ich kann fast nichts mehr spüren.
Wer macht die Seele wieder leicht,
wer kann mein Herz berühren?

Ich laufe vor mir selber weg,
weiß nicht wozu ich lebe.
Versinke tief in Schlamm und Dreck,
weil ich mir nicht vergebe.

Ich komme niemals bei mir an,
egal wie schnell ich renne.
Zu Ende ist, was einst begann,
ich spür, wie ich verbrenne.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Sehr gut

Ganz ausgezeichnet!

Schön konsequent durchgeführte Parallelität der Gedanken, der Verse, klare, schlichte Form.

Steigert sich gut aufs Ende hin:
Ich laufe vor mir selber weg,
...

Ich komme niemals bei mir an,
egal wie schnell ich renne.
Im Sprung von der einen zur anderen Strophe ist das (scheinbar) zuerst ein Widerspruch, aber der (mißlingende) Versuch, bei sich selbst anzukommen, hat diesen Widerspruch in sich aufgenommen, das ist ein gut pointierter Abschluß des Liedes.
 



 
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