Zu den Fischen

3,30 Stern(e) 4 Bewertungen

MDSpinoza

Mitglied
Zu den Fischen

Du liebtest mich wohl eine Nacht
Und hast mir da ein Kind gemacht
Du wolltst es nie als deines sehn
Ob des Skandales mußt ich gehn
Du gabst mir keine müde Mark
Du fühltest dich dabei noch stark
Du hast mich nie so recht gekannt
Und als ich nicht zum Staat gerannt
Dachtest du es ist vorbei
Und jagtest neue Liebelei
Und immer noch nach all den Jahren
Seh ich dich zum Flusse fahren
Jeden Samstag hast du's eilig
Denn die Gewohnheit ist dir heilig
Sechs Tage tust du Mädchen küssen
Doch am siebten fährst du fischen
Du alter Bock du änderst dich
Seit langem nicht mehr wesentlich
Du tatst mein Leben wohl versauen
Und strotzt auch noch vor Selbstvertrauen
Schaust niemals in den Spiegel nicht
Wenn er nicht spiegelt dein Gesicht
Seit Stunden folge ich dir nun
Um Überfälliges zu tun
Mit einem Präzisionsgewehr
Stell ich verlor'ne Ehre her
Morgen wird man deine Leiche
Finden im Forellenteiche
 

Herr Müller

Mitglied
Mit einem Präzisionsgewehr
Stell ich verlor'ne Ehre her
Genau, da war doch was, ab ins Profil, web-link angeklickt und plötzlich strafft sich der Oberkörper :D
Das ist schon eine sehr seltene Lösung für eine Frau, sich ihres Gatten zu entledigen, wo nimmt sie bloß ein Präzisionsgewehr her? Gift oder Stromschlag, kein Problem, aber eine Hochleistungsknarre? Ich denke mal, eine Schrotflinte tut es auch, aber damit geht ihr bestimmt nicht auf den Schießplatz, oder?

Herr Müller waffenlos (aber Führerschein)
 

MDSpinoza

Mitglied
Her Müller, so langsam wird es Zeit, sich an eine neue Sorte Frau zu gewöhnen, eine die sich vom Führerschein alleine nicht mehr beeindrucken läßt

Nobody raped a .38 - she sent 'em to heaven with a .357!
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Spinoza,

die doppelte Verneinung "niemls nicht" hatt auch ich bevor ich es gepostet hatte in meinem Kabeljau-Gedicht. Aber da es ja eine Verneinung bedeutet, habe ich es dann in "nie,niemals" also in eine Steigerung verwandelt. Ich finde das schon auffällig, dass wir beide an Ähnlichem herumgebastelt haben.

Aber Deins ist ja nun ein Krimi. Das Motiv ist einleuchtend, die kriminelle Energie aber nicht so sehr, denn wo sollte die nach all den Jahren herkommen. Wenn, dann hätte sie ihn schon viel früher umgelegt. Auch neigen Frauen mehr zum Vergiften als zum Erschießen. Ich schätze mal, sie träumt diesen Traum und zwar recht oft, bis sie endlich mal über dieses schmerzhafte Erlebnis doch hinweg gekommen ist. Aber wirklich abdrücken...nein das glaube ich nicht, so dass sich der Herr casanova noch lange nicht die Fische von unten ansehen muss.
Aber Logik ist bei solchen Geschichten nicht erforderlich.

Du hast das wunderschön erzählt.
Allerdings, wenn Du Herrn Müller auf die moderene Frau hinweist, dann aber von verlorener Ehre sprichst, das ist dann doch ein Widerspruch. Die moderne Frau fühlt sich nicht entehrt durch ein vaterloses Kind. Wenn die Geschichte in der Gegenwart spielen soll, dann müsstest Du statt "verlorener Ehre" ein anderes Tat-Motiv finden, denke ich.
Und ich hab jetzt Appetit auf Forellen, nur leider stammen die nicht aus einem Bach oder Teich.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

MDSpinoza

Mitglied
Hmmm, Vera - Lena, moderne Frauen müssen nicht um jeden Preis frei von Widersprüchen sein, das würde doch den ganzen Reiz nehmen...
 



 
Oben Unten