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Empfohlener Beitrag
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@Plejadus
Hinweise zu einem guten Text sollten doch genauer begründet werden – das möchte ich hier auch tun.
Du sagst: „bzw. dessen Flachheit vermag ich zumindest teilweise nachzuvollziehen. Ein wenig gilt hier aber auch der Verweis auf die Gratwanderung zwischen Auserklären und Reduktion einer letztlich doch gestalterisch recht komprimiert angelegten KG.“ – ich stimme dem zu, weil mir ein lakonischer Stil durchaus zusagt.
Einmal in Fahrt, übernimmt das innere Monster die Steuer und spinnt dunkle Absichten
Dann der Wendepunkt – das auslösende Ereignis der Krise:
Das Ende mit dem hermetischen Ausklang – besser vorbereitet – würde in Murakami-Manier auf die in der Geschichte oszillierenden Denk- und Erlebnisoptionen hinweisen, die jenseits der Unmittelbarkeit der gegenständlichen Realität durchschimmern. So würde ich es lösen:
[blue]"Das ist nur die halbe Wahrheit", sagte ich, worauf sie mir hart den Streuer entwand: "Das ist mir bekannt, mein Herr“, und leicht übergebeugt entgegnete sie: „die andere Hälfte habe ich."
Es waren nicht ihre Worte, nicht nur. Es war das Gesicht, das zu mir sprach, der Blick, der in mich drang. Er ist in mir.
Er kerbt mir mein Hirn.
[/blue]
Wenn meine Argumente dem Text nicht gerecht wurden, dann – Pardon.
Hinweise zu einem guten Text sollten doch genauer begründet werden – das möchte ich hier auch tun.
Du sagst: „bzw. dessen Flachheit vermag ich zumindest teilweise nachzuvollziehen. Ein wenig gilt hier aber auch der Verweis auf die Gratwanderung zwischen Auserklären und Reduktion einer letztlich doch gestalterisch recht komprimiert angelegten KG.“ – ich stimme dem zu, weil mir ein lakonischer Stil durchaus zusagt.
– „die Vase mit den authentischen PVC-Blumen begeistern“ lässt den Prot. kalt – nicht aber die ungebührliche, beinahe übergriffige und unerträgliche Nähe zum Streuer; sie übernimmt die Kontrolle und zwingt den Prot, zur Intervention:Sie steht genau neben dem Streuer. Aber sie lässt mich mehr als kalt
– der emotionale Gehalt der Situation, die Verteidigung des angebeteten Streuers gegen die Zudringlichkeit der Vase – eine herrlich ironisch-tragikomische Situation, in der der Prot. sich vergegenständlicht und sich auf die Existenzebene der Einrichtung herabsteigt – doch die Krise kommt nicht rüber, und die Chance, dieses Drama (lakonisch) erlebbar zu machen, wird nicht genutzt. .stets schiebe ich sie so weit weg, wie es mir möglich ist, ans andere Tischende.
Einmal in Fahrt, übernimmt das innere Monster die Steuer und spinnt dunkle Absichten
-- die Wut steigt, aber der Text humpelt und stottert.Gern würfe ich sie diesem Mittdreißiger und Caféinhaber an den Schädel, einem brillentragenden Schleimbeutel mit, worauf ich wette, BWL-Vergangenheit. Oft stelle ich mir vor, wie er im Hinterzimmer vor seiner gelangweilten Belegschaft herum doziert;
' -- verschleppt das Tempo, ohne dem Prot,, dem Plot oder der Atmosphäre etwas Werthaltiges hinzuzufügen.Sachen wie:
'Ich bin der festen Ansicht, dass wir davon absehen können, Investitionen in das Interieur zu tätigen. Das macht nach wie vor einen guten Job.
Dann der Wendepunkt – das auslösende Ereignis der Krise:
– einen Aspekt der Problematik sehe ich darin, dass „die Bedienung“ zu spät und aus dem Nichts auftaucht. So kann es nicht gelingen, die Wucht der Auflösung mit der innenwohnenden Energie zu entfalten. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, dass „die Bedienung“ im ersten Teil bereits erscheint, gewissermaßen wie ein Teil der Einrichtung.Gestern trug sich etwas zu, das mich davon ferngehalten hat, heute mein Café zu besuchen. Und ich fürchte, dass ich auch nicht morgen und übermorgen und jemals wiederkehren werde.
Ich trank meinen Kaffee, hatte bereits den Baum gekerbt und untersuchte die Tischdecke auf Gewebsverschleißspuren, als die Bedienung kam, 'Ich darf doch?' mehr sagte als fragte und im Begriff war, mir den Zuckerstreuer abzuräumen
Das Ende mit dem hermetischen Ausklang – besser vorbereitet – würde in Murakami-Manier auf die in der Geschichte oszillierenden Denk- und Erlebnisoptionen hinweisen, die jenseits der Unmittelbarkeit der gegenständlichen Realität durchschimmern. So würde ich es lösen:
[blue]"Das ist nur die halbe Wahrheit", sagte ich, worauf sie mir hart den Streuer entwand: "Das ist mir bekannt, mein Herr“, und leicht übergebeugt entgegnete sie: „die andere Hälfte habe ich."
Es waren nicht ihre Worte, nicht nur. Es war das Gesicht, das zu mir sprach, der Blick, der in mich drang. Er ist in mir.
Er kerbt mir mein Hirn.
[/blue]
Wenn meine Argumente dem Text nicht gerecht wurden, dann – Pardon.