zurückgewiesene gottesurteile

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lietzensee

Mitglied
Hallo schwarzer lavendel,
eine ganze Weile habe ich auf den Punkt zu bringen versucht, was dein Gedicht mir alles sagt. Ich gebe mich geschlagen und schreibe einfach nur: ein ganz wunderbares Gedicht!

Viele Grüße
lietzensee
 
Zuletzt bearbeitet:

trivial

Mitglied
Liebe Charlotte,
auch mit geht es ähnlich, mit Deinem unfassbaren Gedicht. Ich winde und verliere mich in Deinen Worten, will widersprechen, etwas über spalten, loslösen, unterscheiden, anschauen und erneuern schreiben. Will sagen, dass ich einen starken, erbarmungslosen Gott suche, aber ich kann es nicht und denke man muss sich selbst ein anderer werden, um sich selbst zu finden.

Falls es Dir ein Trost ist, meine imaginäre Charlotte würde sich in meinen Augen zärtlich sehen.

Liebe Grüße
R
 
lieber R, es tröstet mich tatsächlich. denn da deine imaginäre charlotte ja meine gedichte für dich schreibt, ist vielleicht etwas von ihr in mir. ansonsten bin ich manchmal versucht, meine gedichte zu erklären. aber das sollte ich natürlich besser bleiben lassen. nur so viel - an gott zweifle und verzweifle ich kein bisschen. oft aber an denen, die von ihr reden. ich verstehe das gedicht auch als gesellschaftskritik.


lieber Chandrian, :) - vielen dank!

liebe grüße
charlotte
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Charlotte,

ich mag Gedichte, die nicht so greifbar sind wie ein Marmeladenglas. Dein Gedicht ist mehr als das.
Man könnte es als Ausdruck des Widerstands betrachten, für mich aber weist es den Weg zum Ende der Furcht. Kein Urteil, weder das eigene noch das der anderen, kann sich letztendlich dem erwehren:
in deinen augen
will ich mich zärtlich seh'n

Das ist ein so großartiges Gedicht!
Lieben Gruß
Anita
 

trivial

Mitglied
Ich glaube, viele sehen nach Innen, wenn sie nach Außen schauen sollten und betrachten von Außen, wenn sie nach Innen sehen wollen.
So finden sie weder sich selbst noch etwas Größeres. Hin und wieder, oder sogar öfters als weniger verwechselt man beides.
Macht es klein, erdrückt es und verliert sich in seiner Größe und verschwindet.
Das Äußere, das Große, eine Art Emergenz des Lebens, es muss erst sein, bevor etwas göttliches es erschaffen kann und darf nicht mehr sein, damit wir es vernichten können...

Entschuldige, ich schreibe wohl wieder wirr. Wollte im Prinzip sagen, ja, ich verstand es als Kritik an den Menschen und nicht als Zweifel am Göttlichen.
 

Chandrian

Mitglied
Ich glaube, viele sehen nach Innen, wenn sie nach Außen schauen sollten und betrachten von Außen, wenn sie nach Innen sehen wollen.
So finden sie weder sich selbst noch etwas Größeres. Hin und wieder, oder sogar öfters als weniger verwechselt man beides.
Macht es klein, erdrückt es und verliert sich in seiner Größe und verschwindet.
Das Äußere, das Große, eine Art Emergenz des Lebens, es muss erst sein, bevor etwas göttliches es erschaffen kann und darf nicht mehr sein, damit wir es vernichten können...

Entschuldige, ich schreibe wohl wieder wirr. Wollte im Prinzip sagen, ja, ich verstand es als Kritik an den Menschen und nicht als Zweifel am Göttlichen.
Ich verstehe es als beides. Das eine geht über ins andere. Deswegen ist diese Zeilen so gut.
_

so spricht der herr

doch ich
ich glaube nicht an herren
 
liebe Anita, vielen dank für dein lob.
lieber R., lieber Chandrian,
irgendwie stimmt beides. als platonikerin bin ich skeptisch gegen jede etablierung eines gottes oder einer göttin, weil sie zumeist ja nur symbole der macht sind. in dem sinne sag ich gern anarchistisch: kein gott, kein staat, kein patriarchat. also: kein herr und keine herren.
davon aber ist das göttliche vollkommen unberührt. von ihm gibt es kein wissen. was wir davon sagen, ist schon falsch, weil wir es sagen können. oder wie plotin so schön sagt: wir tappen mit unseren worten um es herum und können es nicht erreichen.
liebe grüße
charlotte
 



 
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