zurückkehren? warum?

wohin – zurück?
ich trank alles bier,
weinte jede gottverdammte träne.
fickte mit jeder abgefuckten hure der stadt.
ritzte herzen in meine haut.
eins ritzte ich in den baum,
an dem du dir das leben nahmst.
warum sollte ich kommen?
kennst du den laut deiner schritte in der nacht?
ich schon.
warum sollte ich deren nachhall hören wollen?
um der vergangenheit willen? vergiss es!
zu viele zeichen – überall.
kein fenster, aus dem ich nicht geblickt.
ich spie die leere der räume dahinter
ins freie – löschte alle flammen.
wäre ich dort, die fenster sähen mir nach,
aus toten dunklen augen -
wissend um den dieb.
der ort ist in mir.
habe seine seele aufgefressen.
egal wo ich auch bin, ich bin immer dort.
manchmal lache ich darüber,
doch meistens sitze ich in meiner dunklen ecke
und ritze mir mit wunden händen herzen in die haut.

Otto Lenk schrieb:

doch meistens sitze ich in meiner dunklen ecke
und ritze mir mit wunden händen herzen in die haut.

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Hallo @Otto ,

wie schrecklich muss der Schmerz quälen, wenn man ihn in dieser Art von außen ersetzen will durch einen anderen Schmerz?
Man kann nur hoffen, dass er mit der Zeit nachlässt.

LG Aniella

Lieber Otto,

manchmal müssen es die Abgründe sein.
Ich bin sehr beeindruckt, wie natürlich Du dieses Lyrische Ich leiden und reflektieren lässt - und man einen Menschen vor sich hat.
Es ist mir fremd, aber ich habe durch einen Spalt im Vorhang sehen können und eine Vorstellung davon bekommen, 'ja,so muss es sich anfühlen'.

Liebe Grüße
Petra

Lieber Otto
Mit oder ohne Abgründe, es gibt kein Zurück. Im Guten wie im Bösen. Hast du treffend und klar verdichtet.

LG Tula