Zuschauersportliches

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HajoBe

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Fernsehübertragungen von Sportereignissen gewähren Einblick in das Verhalten der Zuschauer. Da fällt ein duales Beziehungsspiel auf. Die von den Protagonisten vorgetragenen Aktivitäten bewirken seitens der Zuseher dem Sportgeschehen unterschiedlich angemessene Reaktionen, die sich in genormten Bewegungsmustern und Lautäußerungen zu erkennen geben.
Auf dem Tenniscourt ist zu beobachten, wie bei mehrhundertfachem Ballwechsel die Köpfe rhythmisch von links nach rechts und zurück hin- und herschnellen - dem Geschehen folgend - und wie jeder erzielte Punkt mit dezentem Händeklatschen für Freund und Gegner apostrophiert wird.
Hieraus folgert automatisch die Lockerung von Hals- und Augenmuskulatur sowie ein gemäßigtes Training der Gelenke der oberen Extremitäten.
Anders beim Formel-Eins-Rennen. Die meist durch stundenlanges Warten und mangelnde Bewegung im Stand verharrenden Sportsfreunde machen, sobald sich das Heulen der Motoren vernehmen lässt, beim Vorüberrasen eine plötzliche ruckartige Bewegung des gesamten Körpers in Verfolgung des Boliden, was trotz des erhöhten Adrenalinausstoßes sportlich gesehen wenig effizient ist. Es wiederholt sich allerdings nach jeder Runde und so resultiert ein gewisser positiver Summationseffekt.
Und beim Skilanglauf und Biathlon? Hier sieht man die Menschen gestikulierend und anfeuernd neben der Loipe herrennen. Ein sportlicher Aspekt zweifellos, gleichzeitig wärmt man sich auf.
Bei Radrennen lassen die Fahrer gelegentlich auf sich warten. Die Menschen am Straßenrand treten ungeduldig von einem auf das andere Bein, was der Gesäß- und Schenkelmuskulatur zugute kommt.
Skispringen hingegen kann zu einer Versteifung des Halses führen bedingt durch den anhaltenden Blick nach oben zum Schanzentisch in Erwartung des Einsprunges in die Spur. Hier empfiehlt sich ein Schal als Sportbekleidung.
Leicht wiegende Bewegungen im Oberkörper der Pistenbesucher nimmt man wahr, wenn diese die Schwünge beim Slalom innerlich mitgestalten. Eine harmonisierende Wellnessübung, nicht mehr.
Am vielseitigsten ist der Zuschauersport bei König Fußball. Plötzliches Aufspringen von den Sitzen stählt die Rumpfmuskeln, das Hochreißen der Arme die der Schultern. Das Schreien und Singen ist Training für die Stimmbänder und wenn Wurfgeschosse auf das Spielfeld fliegen wird die gesamte Armmuskulatur betätigt. Wer es härter wünscht übt sich in Ring- und Boxkämpfen untereinander in den Fanmeilen und auf dem Heimweg in den Straßen.

So haben doch alle etwas davon....oder?
 



 
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