leon heltau
Mitglied
Zwiegespräch im Pressebüro des Weihnachtsgeistes
mit unliebsam kritischem Kritiker
Es beginnt der Kritiker
Ein Drittel aber höchstens zwei
der Menschenheit sind nun dabei
ein Fest zu feiern, das im Grunde
nur für dich ist, lieber Kunde.
Ach, herrje, so eingefroren
kann die Sicht wohl doch nicht sein!
Wir sind nicht nur zum Kauf geboren,
mehr Aspekte strömen ein.
Sicher, denn nebst zig Milliarden —
lasst und Sparen, denn wir darben!
…wächst aus all dem Weihnachtsbrei
die streng verbotne Völlerei.
Nun hab ich dich, du anti-Wicht:
Wo alle Menschen Frieden haben,
zählt denn zum Fest die Liebe nicht?
zur Herzlichkeit nur ein, zwei Gaben —
Frieden sagst du, Frieden? Wo?
Nicht nur der Baum brennt lichterloh!
Da steht\'s in offenen Registern:
mehr als hundert Herde knistern.
Es gilt zu wollen, fest zu glauben,
stetig fromm und gut zu sein…
Was wir dem Bösen fortan rauben
bringt dem Frieden Dauer ein!
Für alle Weihnachtsbefürworter hört
das Zwiegespräch hier auf. Hinter
verschlossenen Lebkuchentüren konnte
der Widersacher noch ein vernichtendes
Plädoyer hinzufügen, ohne dass ein
Schreiberling es zur unfrohen Kunde
verarbeitete. Wer Weihnachten mag,
sollte es zum eigenen Wohl ungelesen
verdorren lassen.
Was du mir sagst klingt schön und gut
wär\'s wirklich so, was hätt ich Mut!
Doch brech ich ungeniert den Reim
und hau dir gleich drei Zeilen rein,
glaub mir, die vergisst du nie:
Nur ein Wort zollt der Weihnachtszeit
und das ist niedere Bigotterie!
mit unliebsam kritischem Kritiker
Es beginnt der Kritiker
Ein Drittel aber höchstens zwei
der Menschenheit sind nun dabei
ein Fest zu feiern, das im Grunde
nur für dich ist, lieber Kunde.
Ach, herrje, so eingefroren
kann die Sicht wohl doch nicht sein!
Wir sind nicht nur zum Kauf geboren,
mehr Aspekte strömen ein.
Sicher, denn nebst zig Milliarden —
lasst und Sparen, denn wir darben!
…wächst aus all dem Weihnachtsbrei
die streng verbotne Völlerei.
Nun hab ich dich, du anti-Wicht:
Wo alle Menschen Frieden haben,
zählt denn zum Fest die Liebe nicht?
zur Herzlichkeit nur ein, zwei Gaben —
Frieden sagst du, Frieden? Wo?
Nicht nur der Baum brennt lichterloh!
Da steht\'s in offenen Registern:
mehr als hundert Herde knistern.
Es gilt zu wollen, fest zu glauben,
stetig fromm und gut zu sein…
Was wir dem Bösen fortan rauben
bringt dem Frieden Dauer ein!
Für alle Weihnachtsbefürworter hört
das Zwiegespräch hier auf. Hinter
verschlossenen Lebkuchentüren konnte
der Widersacher noch ein vernichtendes
Plädoyer hinzufügen, ohne dass ein
Schreiberling es zur unfrohen Kunde
verarbeitete. Wer Weihnachten mag,
sollte es zum eigenen Wohl ungelesen
verdorren lassen.
Was du mir sagst klingt schön und gut
wär\'s wirklich so, was hätt ich Mut!
Doch brech ich ungeniert den Reim
und hau dir gleich drei Zeilen rein,
glaub mir, die vergisst du nie:
Nur ein Wort zollt der Weihnachtszeit
und das ist niedere Bigotterie!