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Regenzauber

Mitglied
mach dir keinen reim drauf! Zu Befehl!

liebe ist nUr ein wOrt
Aber ein Hauptwort! Hier liegt eines deiner Probleme mit den Buchstabenspielereien. Wenn du sie so klein ansetzt, kann sie, da wir ja auf Synästhesien vorbereitet wurden und gehorsam unserer Sinne ausstrecken, kann sie nicht größer werden und bleibt eben nur ein "nur".

Gewalt aber haben die Reime, die dich vorwärts treiben, dich zur Worteruption zwingen, den Sinn überspringen, wenn du erlaubst diesen Dingen zu singen, dann wird es den krächzenden Vögeln gelingen, über die Ringe zu springen und Rilke ein dankendes Schnäuztuch zu bringen.

Verzeih, aber ich sollte dich nur mit einer Atemmaske lesen, da ich mich so leicht anstecken lasse.
 

noel

Mitglied
Aber ein Hauptwort
danke, so sehe ich es auch & so soll es auch gelsen werden
& in dieser form l-i-e-b-e
kann es auch fast nur eines sein, außer ich würde mit
dominanten zeichen um mich tippen
aber ein wenig kontext arbeit schadet nicht
& lässt jeden verstehen



Hier liegt eines deiner Probleme mit den Buchstabenspielereien
meiner probleme? ansonsten, s.o.

Wenn du sie so klein ansetzt, kann sie, da wir ja auf Synästhesien vorbereitet wurden und gehorsam unserer Sinne ausstrecken, kann sie nicht größer werden und bleibt eben nur ein "nur".
was hat die kleinschreibung mit der buchstabenerhebung zutun?
was hat die synästhesie mit der kleinschreibung zutun?
wer will von wem gehorsam?
wo steht/stand das?
& wenn es dich stört, solltest du nicht salutieren, sondern mich überlesen.


den Sinn überspringen, wenn du erlaubst diesen Dingen zu singen, dann wird es den krächzenden Vögeln gelingen, über die Ringe zu springen und Rilke ein dankendes Schnäuztuch zu bringen.

Verzeih, aber ich sollte dich nur mit einer Atemmaske lesen, da ich mich so leicht anstecken lasse.
wer oder was überspringt hier WO den sinn?
was krächzt?
was singt?
was soll ich mit rilkes verrotzter fahne?

stirnfaltige, da im nebulösen verhangen, grüße
ich hoffe das schreiben hat die wenigstens freude bereitet.

noel
 
@ noel

Dieses Gedicht, ja, dass muss man sagen, ist ein Gedicht, wahrhaft gelungen und tiefgründig.

Einiges in_des dürfte nicht sauber ge_arbeitet sein, da sollte man oder Frau nach_bessern, denn:

[liebe ist nUr ein wOrt] = "Liebe ist Ur-Ort" kann ja wohl nicht sein?
Hier müsste es heißen: "liebe ist Nur ein wOrt" = "Liebe ist Nur-Ort", denn NUR wo man sich liebt, ist der Ort, an dem ge_liebt wird. Und das gilt dann freilich auch für die kleine liebe, die wunderbar mit "Triebe" harmoniert, und "lieb" mit "Trieb".
Steht das nicht so da, muss der Leser in der Tat:

[mach dir keinen reim drauf]

Im Folgenden kommt jetzt auch entsprechend der kleine trieb ins Zerwürfnis, weil ein kleiner Seelen_dieb in einen kleinen trog log, was sich hier in selber Weise reimt, wie ein Trog-Echo schallt, falls der kleine trog da_für groß genug ist:

[seelendieb blieb
trieb trog_log]

und natürlich ists gerade in einem kleinen trog ziemlich dunkel, sodass der kleine seelen_lügner aufgrund schlechten Gewissens einen kleinen licht_sog erspürt und dabei aus Freude in tänzelnde Bewegung gerät:

[lichtsog
war ganz glanz
im tanz]

Dass man sich beim heftigen Knutschen die Lippen bis zum Knutsch-Verdruss zer_musen kann, aber nicht muss (das ist im Text zu ein_seitig dar_gestellt), ist eine Petitesse, deshalb über_flüssig oder zu_wenig, dies hier künstlerisch redundant darzustellen, zumal Zerknutschungs-Mal_trätierungen erstmal bis zum Ab_schluss des Heilungs_prozesses ihre Funktion einstellen, da schmerzhaft:

[war kuss_muss war
verdruss denn
im bangen gefangen]

Ich würde, auch damits plastischer wird, das "war" gegen ein "isst" ersetzen, denn man sagt ja "Ich hab dich zum Fressen gerne".

Im Folgenden scheint eine Zeile gar zu fehlen, wenn nur gesagt wird:

[dringen drängen drangen]

und nicht:

"dringen drängen drangen
ge_*laufen, fit, ge;&fangen"

was deutlich viel_sagender wäre und die Intention dieser Stelle noch stärker poin-tieren würde.

Der beste Text_teil kommt dann als:

[nur homunculi in höhlen
vor]

Damit kulminieren Werk und Aus_sage synchron, und der homosapiente und liebes_verortete Leser ist erschüttert, fühlt er sich doch im Innersten als "homo-unculus" (kleine Unke) bloßgestellt, als nur-unkender Pongoide enttarnt. Wobei das isolierte "vor", das sinnvoller Weise nach der Bezugs & zeile steht, m.M. nach am Ende auch gänzlich wegfallen könnte, und zur Verdeutlichung wäre besser als das komprimierte "homunculi", wenn dann ein "homo_unKuli" aus & geschrieben würde.
Eine dann wirklich ver_nichtende Aus_sage, die dem Leser da aus dem Text heraus aufscheint, als * aufgeht, nicht "Mensch", nichtmal "Kuli", nein er wird zum "Unkuli", also nichtmal-Schreibstift degradiert. Das ist fast genial!

Dass ein solch unculiert-imprägnierter Leser dann zum genau rechten Zeit_punkt im Text imperativisch ermahnt wird, sich seiner UnKuli & erung auch im All_tag stets zu erinnern, ist überaus passend:

[denk dran
wenn ich mit dir breche
& spreche]

Und zuletzt wiederholt der Text das Grund & motiv seiner Melodie, indem der kleine trog und der kleine seelen_dieb nochmals zusammen"treten, wobei ihnen dieses Mal, aufgrund des vorherigen "breche & s-breche". Rabenvögel krächzend um den kleinen trog kreisen, und somit ihrem schlechten großen Gewissen gespiegelt wird, wie sie sich die ganze Zeit mit Angebereien aus ihren Liebes && nächten die kleinen tage durchgelogen haben.

Gekonnt hier der fehlende Artikel, denn während die kleinen tage ein "die" voran-etikettiert haben, erscheinen im Text die kleinen Nächte nur als "nächte" ohne Artikel und insbesondere sogar ohne Personalpromomen und a-adverbisch geprägt.

[wenn schwarze
vögel krächzend kreisen
& die tage
nächte preisen]

Es wäre hier zu bedenken, ob nicht, in An & betracht der schon kleinen Tage, die mit An & gebereien der kleinen seelen_diebe voll_gefüllt waren, die Nächte groß geschrieben werden sollten und "preisen" als "pReisen" aus_geschrieben, denn damit würden die Nächte trotz An & gebereien der kleinen multi-countablen seelen_diebe dynamisiert als "Nächte p-Reisen", womit das Vorlaufs-"p" auch wegfallen könnte, was den Lese_fluss noch viskoser machen würde:

[& die tage Nächte pReisen]

Ich ent & schuldige mich für meine zahl & reichen ortho_graphischen und Inter*punktions-Fehler hier, und wünsche der Autorin ein gutes, weiteres Ge & lingen.

Dein Papa Noél
 

Regenzauber

Mitglied
Reim-Mitrailleuse

Da wir uns zunehmend dem Grotesken widmen, wagte ich es, in meinem Beitrag ein wenig an diesem Spielchen mitzumachen. Ich stieg daher mit dem mir neulich von dir vorgehaltenen und mir als mangelnd abgesprochenen Begriff der Synästhesie in den Ring, um eine absurde Verknüpfung vorzuschlagen, nämlich die Proportion zwischen Klein/Großschreibung und Intensität der dadurch ausgelösten Sinnesreizungen.

Der Satz
mach dir keinen reim drauf
ist ein Befehlssatz, also reagierte ich korrekt, wobei vielleicht ein Gehorsamst, Euer Diener charmanter geklungen hätte.

Ich kenne welche, die, wenn gefragt, was sie mit dem, was sie gerade gesagt, gemeint hätten, antworten, sie könnten es nicht erklären, da sie sich selbst nicht aufmerksam zuhören konnten, weil sie eben sprechen mussten. Ein Dichter braucht sich, sollte sich nicht zu erklären brauchen, wenn man an die Magie des Wortes glaubt. In diesem Text hat dich, wie ich es höflich ausdrücken möchte, der Reimrausch überkommen, der an Stelle einer verständlichen Gedankenführung eine akustische Farbpotpourri setzte. Deiner Wunschvorstellung einer Integration mehrerer Kunstdisziplinen folgend, könnte ich mir einen uniformierten kleinen Grass-Trommler vorstellen, der nach jedem Reimwort auf seine Trommel haut, also

seelendieb blieb [red]Trommel[/red]
trieb [red]Trommel[/red]
trog_log [red]Trommel[/red]
lichtsog [red]Trommel[/red]


Ich ermüde.

[blue]schwarze vögel krächzend kreisen [/blue] ist doch von dir?
 

noel

Mitglied
Ich ent & schuldige mich für meine zahl & reichen ortho_graphischen und Inter*punktions-Fehler hier, und wünsche der Autorin ein gutes, weiteres Ge & lingen.
@ waldemar

ich danke dir dafür



@ regen

Begriff der Synästhesie in den Ring, um eine absurde Verknüpfung vorzuschlagen, nämlich die Proportion zwischen Klein/Großschreibung und Intensität der dadurch ausgelösten Sinnesreizungen.
hat mit syästhesie michts gemein


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mach dir keinen reim drauf
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ist ein Befehlssatz, also reagierte ich korrekt, wobei vielleicht ein Gehorsamst, Euer Diener charmanter geklungen hätte.
ist nicht zwangsläufig eine imperative form.
man kann es so lesen & wenn du sub_selektiv dies machst, mache es, aber sehe es nicht als allgemeingültige letztgültigkeit.

noel
 
Palilalie und Verwandtes

Das Folgende (herausgestellt) ist aufgeschrieben: Palilalie, und gesprochen: Echolalie:

[seelendieb blieb]

[trog_log lichtsog]

[ganz glanz im tanz]

[war kuss_muss war verdruss]

[im bangen gefangen, dringen drängen drangen]

[wenn ich mit dir breche & spreche]


Am Schluss dann erst ein Reim:

[wenn schwarze vögel krächzend kreisen
& die tage nächte preisen]

Das Mozart-Syndrom a la Tourette als künstlerische Darstellungsform verwendet?
 



 
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