Cafe am Weg

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J

jester

Gast
doch noch

lieber gareth,
ich wollte mir einen kommentar zu "café am weg" sparen, da ich den text bereits bei gedichte-web gelobt habe, und anstatt dessen nur die zahlen sprechen lassen. ;)

wie ich jetzt sehe, hast du die kommasetzung hinzugefügt, aber nicht durchgehend oder?
hast du damit etwas beabsichtigt? :confused:
die noch fehlenden kommas (vor den "wenn"s und dem "in dem") führen dann aber insgesamt dazu, dass die pausen beim lesen vorgegeben werden. ich kenne die fassung ganz ohne kommas und wenn ich über die zeichensetzung hinwegsehe und es ohne komma lese, ensteht bei mir ein stimmigeres gefühl!

liebe grüße,
jester
 

gareth

Mitglied
Lieber jester,

zunächst danke für die sprechenden Zahlen aber auch für deinen Kommentar. Ich bin im Moment einfach unsicher, was die Satzzeichen angeht. Ich hab sie jetzt alle erst mal raus genommen.

Liebe Grüße, gareth
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Beeindruckende Wortbilder. Ich habe dort gesessen und deinen Bildern gelauscht....Danke!

Alles Liebe Otto
 

Venus

Mitglied
Möglich, dass ich dort in der Nähe von Otto sitze, oder hinter gareth, vielleicht hab' ich auch nur den Kaffee ganz leise abgestellt, um nicht zu stören...

Liebe Grüße,
Venus

(der auch kein Komma fehlt!)
 
wenig worte

wie kann man wortlos ein stilles kommentar abgeben, damit seine hochachtung bekundend, ohne aber einen tiefsinnig oberflächlichen text zu hinterlassen?


obwohl ich deutsch LK schüler war, werde ich mich hüten, deinen text zu analysieren und zu interpretieren, darin war ich immer schon schlecht.
außerdem habe ich mich schon immer geweigert, bewegende und auf die eine oder andere sanfte aber bestimmte art mitreißende texte derart klein zu hacken.


mein teewasser kocht.



Luzifer
 

Venus

Mitglied
Nicht wahr, gareth, nun hast du das "kam" ganz oben geändert!

Ich bin froh drum, ehrlich.
Überlege nur, ob mir das "kehrt" gefällt.
Weil es mehr Wirtshaus, als Cafehaus-Charakter hat...

Aber ich denk' ganz leise drüber nach -

(flüstert)
Venus
 

gareth

Mitglied
Liebe(r) Otto Lenk, Venus und LuziferKyrill,

es ist schön, dass euch das Gedicht gefällt. Es ist auch ein Verarbeitungsgedicht, aber ich wollte keine Betroffenheitslyrik, sondern möglichst ein gutes Gedicht schreiben.

Ich habe heute übrigens die erste Zeile geändert, von "Einst kam ich her" (was mir eigentlich lieber war, weil es einfachere Worte sind) in "Einst kehrt´ ich ein". Das habe ich getan, um die Wiederholung des Wortes "kam" im ersten Vers zu beseitigen.

Liebe Grüße, gareth
 
J

jester

Gast
einkehrschwung

lieber gareth,

ich muss venus recht geben, wenn sie das "einkehren" eher mit wirtshaus als mit café in verbindung bringt.
"café" hat für mich - auch schon durch die französische aussprache - etwas leichtes. das verb "einkehren" inbezug auf eine lokalität dagegen etwas zünftiges, wandersleuteartiges.
da das "leichte" café im gegensatz zum "schweren" weg steht, würde ich dann doch lieber auf ein wiederholendes "kam" zurückgreifen. ich habe versucht, es einmal mit "einst rastete ich" oder "einst ruhte ich aus" ("logieren" und "absteigen" kamen als weitere synonyme überhaupt nicht in frage ;)) zu lesen.
nein, das "kam" ist mir lieber. die wiederholung eines wortes bedeutet nicht immer, dass dem autor nichts besseres einfiel. sie kann ja auch betonen.

Einst kam ich her
wenn manchesmal in Sorge
zumeist erleichtert
von meinem Arzt ich kam
es lag am Weg
so, die originalstrophe. das zweite "ich kam" ist eigentlich überflüssig. "von meinem arzt" kann grammatikalisch alleine stehen:

Einst kam ich her
wenn manchesmal in Sorge
zumeist erleichtert
von meinem Arzt
es lag am Weg

*mitfachbegriffprotzend* ;): epanodos nennt sich die wiederholende umkehrung von "kam ich" -> "ich kam".
für mich ist es einfach ein bestimmter sprachstil, der das "kommen" in vergangenheitsform auf gehobenem niveau betont und verstärkt.

interessant und das stilmittel noch deutlicher machend, aber vielleicht auch manieriert wirkend, würde die möglichkeit auch für strophe 2 bestehen:

Dann saß ich da
zuweilen nach Besuchen
in jenem kahlen Raum
in dem mein Vater litt
ich saß dort gegenüber

kurz und knapp jedoch: lass das "kam" ;)

lg,
jester
 

gareth

Mitglied
Ihr habt beide recht,

Venus und jester. Einkehren führt in eine andere Richtung. Ein langsam gewachsener, abgestimmter Text kann eben nicht so einfach geändert werden.
Eine Lösung könnte vielleicht sein: Einst fand ich her. Da man aber etwas nur einmal finden kann, würde das für die zweite Zeile an Stelle des "wenn" ein "als" fordern und wäre auch dann noch ein Kompromiss (vielleicht ein akzeptabler?) weil: "manches Mal" doch wieder mehrere Wege bedeutet.
Unabhängig davon: danke, jester, für deine Überlegungen und die schlüssigen Ausführungen im theoretischen Teil.
Ich hab den Originalanfang wieder hergestellt und denke nochmal. Das kann jetzt dauern :0)
 

Venus

Mitglied
„mich wollt’s da her“
„mich wollt’s hier her“

Doch, gareth, Jester hat sicher recht.
Es mag die Wortwiederholung treffen (wie mich), auf den
ersten Blick.

Sei's drum.
Hier darf sie sein...

bis die Tage,
deiner Überlegung

herzlich,
Venus
 



 
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