Dead End

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Walther

Mitglied
Dead End


Ich steh am Rand und seh hinunter:
Nicht als Tiefe, dunkel, schwarz.
Der Horizont ist soviel bunter.
An der Kiefer trocknet Harz.

Der Letzte vor mir ist verschwunden,
In dem Schlund, der vor mir liegt.
Die Wege waren sehr gewunden.
Beinah war der Berg besiegt.

Ein Steigen, scheint es, und ein Fallen
Bildet sich als Regel aus.
Der Geyer schärft schon seine Krallen,
Äugt, als wäre ich sein Schmaus.

Ich greif nach der verbeulten Flasche,
Trink sie leer bis auf den Grund
Und leg sie auf die Wandertasche.
Beides bleibt als letzter Fund.
 

Leise Wege

Mitglied
Gutes Potenzial, nur zwei Dinge hab ich zu bemängeln,
erstens ein Rechtverschreiber: der Geier wird es wohl sein.
Der Letzte vor mir will mir irgendwie nicht recht gefallen... er verändert das Bild. Man könnte dann sogar auf eine Bergsteigertruppe schließen, am Seil gehalten und deshalb in die Tiefe gezogen. Meine aber, so ist es nicht gedacht.
Lieben Gruß
Moni
 

Walther

Mitglied
Dead End


Ich steh am Rand und seh hinunter:
Nicht als Tiefe, dunkel, schwarz.
Der Horizont ist soviel bunter.
An der Kiefer trocknet Harz.

Der Letzte vor mir ist verschwunden,
In dem Schlund, der vor mir liegt.
Die Wege waren sehr gewunden.
Beinah war der Berg besiegt.

Ein Steigen, scheint es, und ein Fallen
Bildet sich als Regel aus.
Der Geier schärft schon seine Krallen,
Äugt, als wäre ich sein Schmaus.

Ich greif nach der verbeulten Flasche,
Trink sie leer bis auf den Grund
Und leg sie auf die Wandertasche.
Beides bleibt als letzter Fund.
 

Walther

Mitglied
Hi LeiseWege,

Dead End Situationen sind nicht einem alleine vorbehalten. Hier ist eigentlich alles Metapher, also übertragen zu verstehen.

Daher war mit "Der Letzte" schlicht irgendein Vorgänger gemeint, der diese Situation ebenfalls durchlebte/-litt. Der Harz an der Kiefer zeigt die Verwundung an.

Vielleicht ein wenig kryptisch, aber genau so gemeint, wie Du es erahnst.

Danke für Deinen Kommentar.

Gruß W.
 
P

Peter Waldnacht

Gast
Oh schade, nur eine Metapher, ich hatte mich schon gefreut.
 

Leise Wege

Mitglied
Ja klar, so hatte ich es auch verstanden.
Vielleicht ist es nur die Widersprüchlichkeit im Ausdruck selbst, den wir ja auch im normalen Sprachgebrauch nutzen. Eben eine Rückmeldung als Leser... da bleibt mein Gedanke hängen, mehr nicht :)
 

Walther

Mitglied
PW,
ich habe Deine Beiträge bisher nicht mehr kommentiert. Das solltest Du bei mir ebenfalls so halten. Es würde Dir nicht guttun und der Lupe auch nicht, wenn ich mich an Deinen versuchen würde. Du kennst das letzte Ergebnis. Es würde wieder auf das gleiche am Ende hinauslaufen, weil Du mir nicht gewachsen bist. Also don't even try.
Deine Leermengen sind einfach nicht mehr unterhaltend, jedenfalls mich langweilen sie. Und daher umkurve mich weiträumig. Danke bestens.
Gruß W.
 

Walther

Mitglied
Hallo LeiseWege,

wie wäre es mit einem Textvorschlag statt des Worts "Der Letzte"? Für gute Tips bin ich immer offen.

Das mit dem Geier habe ich bereits umgesetzt. Lieben Dank für diesen Hinweis. Man sollte sich nicht auf die Rechtschreibhilfe von Word verlassen. :D

Gruß W.
 

Leise Wege

Mitglied
Ein Andrer vor mir
wäre die offene Bezeichnung.
Aber hier schlecht anzuwenden, wegen S3.
Könnte man vielleicht aber auch einfach unbestimmt:
Auch Jener vor mir...?
 

Walther

Mitglied
PW,
ein Versprechen? Das ist ein Entgegenkommen, das ich dann nicht mehr einhalten werde, wenn ich es für angezeigt halte. Mehr wirst Du von mir nicht erhalten.
W.
 

MarenS

Mitglied
Kleiner Fehler denke ich:
Nicht([blue]s[/blue]) als Tiefe, dunkel, schwarz.

Und diese beiden Zeilen sind überarbeitungsbedürftig.
"Der Letzte vor mir ist verschwunden,
In dem Schlund, der vor mir liegt."
Gleich zweimal "vor mir" nacheinander, das bin ich von dir nicht gewohnt Walther.
Mit der Betonung hadere ich auch noch. Sie wechselt, ohne dass ich einen Grund dafür finde. Irre ich?

Grüße von Maren
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N

Ich bitte darum, nicht textbezogene Kommentare per PM oder Mail zu versenden!

Besonders Du, Franzi, scheinst in letzter Zeit den Eindruck zu haben, dies sei ein Chat. Ist es aber nicht.

cu
lap
 

Walther

Mitglied
Dead End


Ich steh am Rand und seh hinunter:
Nicht als Tiefe, dunkel, schwarz.
Der Horizont ist soviel bunter.
An der Kiefer trocknet Harz.

Der Letzte vor mir ist verschwunden,
In dem Schlund, der vorne liegt.
Die Wege waren sehr gewunden.
Beinah war der Berg besiegt.

Ein Steigen, scheint es, und ein Fallen
Bildet sich als Regel aus.
Der Geier schärft schon seine Krallen,
Äugt, als wäre ich sein Schmaus.

Ich greif nach der verbeulten Flasche,
Trink sie leer bis auf den Grund
Und leg sie auf die Wandertasche.
Beides bleibt als letzter Fund.
 

Walther

Mitglied
Hi Maren,

in der Tat ist das "vor mir" doppelt, habe ich gerade geändert, danke. Warum wechselndes Metrum? Ich habe den Textfluß in Richtung Jambus-Trochäus-Jambus-Tröchäus (jeweils vierhebig) gebaut, weil das dem Text die Unruhe des hastigen Atmens gibt.

Ich versuche immer, Metrum, Inhalt und Sprache aufeinander abzustimmen, das war also eine bewußte Wahl, die man durchaus mit Berechtigung als nicht geeignet angreifen kann.

Hi Lapi,

danke für die Verwarnung, sie war durch und durch berechtigt. Anders kann man Trolls wie PW aber nicht Herr werden. Daher akzeptiere ich diese Verwarnung als lupenkonform und damit in Ordnung, weise aber daraufhin, daß besondere Umstände besondere Mittel rechtfertigen.

Es sei denn, Dir fällt etwas Vernünftiges dazu ein. Ich bin für jeden sinnvollen Vorschlag offen.

In diesem Sinne frohes Dichten, Schaffen und Moderieren

Gruß W.
 

MarenS

Mitglied
Gut, Walther, das ist eine Begründung für dein wechselndes Metrum. Vielleicht kann ich mich ja damit anfreunden, wer weiß.

Grüße von Maren
 

Leise Wege

Mitglied
So jetzt aber!
Hab mich inzwischem mit dem Letzen vor mir angefreundet, (der Kerl hat mich so geblendet, dass ich nicht mal die Doppelung bemerkt hatte)- man kann ihn durchaus lassen, falsch ist er jedenfalls nicht.
Lieben Gruß
Moni
 



 
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