Der Kot der Anderen

JonesD

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Guten Morgen Wecker. Guten Morgen Bett, Kissen und Zudecke. Aufstehen und die Treppe hinunter gehen. Frühstückstisch, das ist das gute Leben, heißt es. Guten Morgen Ehefrau. Guten Morgen Tochter. Erkennt ihr mich noch? Als ich gerade in den Spiegel blickte, war ich mir nicht sicher: der Alte oder ein Neuer? Ich entscheide mich vorerst doch für den alten Eierbecher; in ihm lassen sich die Scherben besser aufbewahren. Schon am Einknicken? Alte Krawatte, alter Anzug, alte Schuhe – alt alt alt sind alle meine Dinge. Auch mein Kopf: alt. Woher kommt eigentlich das Neue?

Aus meinem Zug wirkt alles Neu. Immer wieder aufs Neue schaut hier die Landschaft auf mich herab, ein altbekannter Vorgang eigentlich. Ich möchte keine Snacks, danke, denn die Scheiße kannst du dir sonst wo rein fahren. Rein in den Tunnel, raus aus dem Tunnel fahren. Bergvagina mit Ohnmacht, bitte, und einen Schokoriegel (also doch!). I'm a working man - - - That's what I am!, und die haben gefälligst ihr Geld auszugeben, sonst gibt’s Ärger von Mütterchen Kapitalismus und was ernährt mich? Genau: ein Schokoriegel. Was hindert mich überhaupt daran, sein ganzes Wägelchen zu kaufen?
Die Verantwortung, jaja, die Verantwortung gegenüber dem Zeug Zuhause, jenseits der Bahnstrecke, dort, wo alle Tage, Alltäglichkeit beginnt und endet. Die Verantwortung endet da, wo sie noch garnicht begonnen hat! Was? Ich bin müde. Jetzt. Ich mach was Bedeutendes. Was mit Gewicht. Dichter werde ich:

Wie blaut es grün
Im gelben Schein
Der Morgenröte
fein

Ich leite also. Eine Abteilung. Mit über 1500 Mitarbeitern. Und das ist alles, was mir einfällt? Dichtung hat mich sowieso noch nie interessiert. Alles nur leerer Schwurbel, Schwurbelei ins Leere, Lurbelei ins Schwere. Leier ins Schwelurbendbahnhof, bitte alle aussteigen.

Lassen sie mich in Ruhe, ich kann ihr Schild nicht lesen. Versuchen sie es mit Piktogrammen. Fragen sie ihr Kind danach, wenn es alt – Pass doch auf! Zipfel. Dem nächsten, der um die Ecke kommt, den werde ich beleidigen. Dem werde ich den Dreck unter meinen Fußnägeln gegen den Kopf schleudern. Beschimpfungen beschimpfen. Das würde mir so passen! Nichts geschieht. Feigling. Der Nächste bin also ich.
Der Nächste Termin ist um 11.30. Frau im Vorzimmer, guten Morgen, Kaffee, mir egal. Endlich sitzen. Unendlich sitzen. Am Schreibtisch, schreib Tisch! Am Ende hängt Unendlich an mir, danke für den Kaffee. Was Bedeutendes. Was bedeutet, morgen kommt der Seniorchef? Scheiße! An alle Mitarbeiter: Reißt euch endlich mal zusammen, das kann doch nicht so. Also 11.30 wurde vorverlegt, weil 10.00 heute ausfällt und 09.00 ein Kind? Braucht es das während der Arbeitszeit? Schon klar, ein Wunder und so weiter, (aber ich kack doch auch keine Kinder (zusammen reißen!)). Kinder sind nicht bedeutend. Kinder sind Zeitfresser, die einem das letzte Hemd ausziehen, Geld verheizen.
Was soll das heißen unser ganzes Geld ist weg?! (Ist es heiß hier drin?) Verspekuliert. Spekulation im Speckgürtel. Verspekulation im Speckmantel. (Krawatte weg, brütend hier!) Verfluchter Mist! Morgen kommt der Senior und wir haben nichts (Ist die Heizung an? Schmiere zwischen den Backen). Jetzt sage ich euch mal was: Ich habe mir hier den Arsch aufgerissen. Ich. Arbeite hier seit einem Jahrzehnt auf den großen Wurf hin und ihr. Ihr! Ihr kommt jetzt nicht hier an und sagt: das Geld ist weg (Der Raum kocht doch, merkt das keiner?)! Raus mit euch! Raus, ihr Wichser!! Ihr widerlichen Maden, raus sag ich!!! Ich brauche Luft, ich ersticke und Wasser, was ich jetzt brauche ist ein Sprung aus dem Fenster. Kann man diese behinderten Fenster nicht öffnen? Stuhl gegen Fenster, ja, niemand kommt zu schaden, nicht wahr? Das mach ich. Ich machs. Luft. Wasser. Fenster kaputt, Blut, Blut, mein Blut? Wie kommt mein Blut? Scheiße scheiße scheiße, das Geld ist weg aber morgen. Ich geh jetzt da raus und hau jemandem auf die Schnauze: Der Frau im Vorzimmer = Blut im Gesicht; Mann auf Flur = Blut im Speichel; Pförtner = Blut im Urin; Haste mal ne Mark = Blut im Stuhl; Ich = schwarz;

Schwarz. Bevor der Wecker klingelte. Schwarz. Im Tunnel. Schwarz. Nach der Konferenz. Und jetzt? Schwarz. Wo ist die Nachttischlampe, verflixt. Ich bin doch garnicht Zuhause, was ist eigentlich und wo überhaupt? Hallo? Hallo?! Aha, eine Krankenschwester. Bin ich etwa, sie sind in der Klinik. Sie hatten einen Nervenzusammenbruch nach einer Konferenz. Sie haben ein Fenster mit einem Stuhl zerschlagen. Ihre Hand schmerzt und schwillt, weil sie danach ihre Sekretärin, einen Kollegen, den Pförtner und einen Punk, der sie angebettelt hat, verprügelt haben; danach hat man sie K.O. geschlagen. Nun sind sie hier. Es ist 04.00 in der Nacht, sie befinden sich in der Altstadtklinik. Ab morgen beginnt ihre Psychotherapie (ausgebrannt) und Aggressionsbewältigung (Auflage nach Schlägerei). Schlafen, jetzt, weiter, Sandmann, Sand im Getriebe, Sand in der Fotze.
Hallo zusammen! So, also, ich, ja, zum ersten Mal, weil ich gestern Mist gebaut habe. Mehr möchte ich gerade nicht. Und außerdem war es kein Mist, es war eine Befreiung und ich bin stolz darauf und es hat mir Spaß gemacht und ihr habt doch alle Sand in der Fotze, euch hier her zu setzen und euch von diesem Idioten hier etwas anderes einreden zu lassen. Ihr wisst doch, wer ihr seid, ich weiß doch, wer ich bin: ich bin nicht mehr alt, ich bin neu! Und ich werde etwas Bedeutendes tun!
Was soll das eigentlich bedeuten, Burn Out? Ausgebranntsein, Zustand der totalen Erschöpfung, so ein Quatsch, ich fühl mich energiegeladen, geladen bin ich, ein Gewehr mit scharfer Munition. Schwierigkeiten im Bezug auf Lebensbewältigung. Hören sie mal zu: mein Leben lässt sich nicht bewältigen, mein Leben, und alle Menschen darin, vergewaltigen mich und ich liege da und muss es genießen. Schon klar, wenn ich mich nicht zur Wehr setze, dann verstehen die Anderen nicht. Klingt geflügelt: für einen Dialog müsse ich den Code der anderen verstehen. Aber, hören sie es nicht? Die Anderen haben keinen Code. Die Anderen haben nur Kot; den sie mit ihrem rotierenden Leben meterweit durch die Luft schleudern und alles voll spritzen; man kann ihn nur fressen, oder eben nicht. Dialoge existieren nicht; nur der große Knall, da horchen ach so plötzlich alle auf. So etwas werde ich tun und niemand! Hören sie! Niemand wird mich davon abbringen. Was es sein wird? Genau das ist die Frage. Sir Winton und Schindler haben hunderte Menschen vorm Gas gerettet. Ich werde etwas Bedeutendes tun. Ich brauche einen Holocaust. Ich brauche eine Schoah. Ich brauche. Ich brauche endlich einen Kaffee! Wo bekomm ich sowas?

Nach diesem Vorfall war alles anders.
Natürlich nicht. Sein Zustand: desaströs; die Medikamente: stark. Doch sie halfen ihm durch den Tag. Er begann damit, nichts mehr zu spüren, nichts mehr an sich heran zulassen und sich seine eigene Geschichte zu erzählen, um sich über die Taubheit hinweg zu helfen, um sicher zu stellen, dass Dinge passieren. In ihm und um ihn herum war alles gleichgültig; bis auf eines: die Erinnerung an all die Energie, die er, wie andere ihren Kot, durch die Luft schleuderte, Göttergleich, war so lebhaft, wie sonst nichts mehr in seinem Leben.
Frau und Kind erkannte er nicht mehr. Selbstverständlich sah er sie, identifizierte er sie, aber die Emotionen des Dreiecks, die Strecken zwischen den Eckpunkten ließen sich nicht mehr ziehen. Nach einigen Tagen und dem Zuspruch des Arztes, es würde ihm gut tun, zog er trotzdem wieder Zuhause ein. Er erhoffte sich davon nichts. Er hoffte am Grunde seines Herzens eigentlich gar nichts, aber es war nach einigen Maßstäben ein schönes Haus mit viel Platz. Er sah keine Einwände.
Als am ersten Morgen der Wecker klingelte – die Ärzte empfohlen ihm, einen geregelten Tagesablauf abseits der Tagesklinik bei zu behalten – schritt er die Wege und die Gedanken seines letzten Morgens exakt ab: „Guten Morgen Wecker. Guten Morgen Bett, Kissen und Zudecke. Aufstehen und die Treppe hinunter gehen. Frühstückstisch, das ist das gute Leben, heißt es. Guten Morgen Ehefrau. Guten Morgen Tochter.“, murmelte er seine Erinnerungen nach. Seine Frau und seine Tochter umarmten ihn, noch bevor er den Frühstückstisch erreichte. Seiner Tochter tätschelte er den Kopf, seiner Frau gab er einen Kuss auf die Wange. Er machte es nicht aus Liebe oder Zuneigung. Er dachte auch nicht daran, dass man das wohl so mache mit Mitmenschen, die man Tochter oder Ehefrau nennen darf; es war ein Automatismus, der vor langer Zeit in Fleisch und Blut überging und so tief in den Knochen saß, dass die Ursachen für diesen Vorgang ihm gänzlich verborgen blieben.
Seine Frau sprach in Phrasen: „Das wird schon wieder!“, „Wir halten dir den Rücken frei!“, „Du findest schon wieder einen guten Job!“. Er nickte zustimmend und akzeptierte, dass auch sie ihre Automatismen an den Tag legte. An seinen Job hatte er, seid er die Medikamente nahm, nicht gedacht, doch irgendwie war ihm die Kündigung längst bewusst, überraschend war es zumindest nicht (wie könnte es?). In diesem Moment nahm er es zur Kenntnis, wie man zur Kenntnis nimmt, wenn man eine schlechte Nachricht in der Zeitung liest: Es sei zwar schade um die vielen Toten im Mittelmeer, aber das Leben müsse ja weiter gehen. Muss es das? Gerade war es ihm egal. Es war ein unkompliziertes Plätschern in einem unspektakulären Bachlauf.
Die Tagesklinik bot ihm ein breites Programm. Er ging fast täglich ins klinikeigene Schwimmbad, obligatorisch waren die Besuche bei Ärzten, Psychologen und Therapeuten und Beschäftigungstherapien gab es auch. Er sang, bastelte, malte, werkte und selbst das Dichten versuchte er ein weiteres Mal. Es erschien ihm zwar nicht weniger sinnlos als damals im Zug, was sein letzter Versuch war, etwas literarisches zu schreiben, aber auch im Rest sah er keinen Zweck, also war es ihm egal, womit er seine Zeit tot schlug. Wenn man ihn fragte, wie es ihm ginge, antwortete er stets: „Mir geht es gut“, in der Annahme, dass ruhig und gelassen gut bedeutete.
Seine Familie war überglücklich zu sehen, wie gut es ihm ging. Er mühte sich um den Garten, er holte sein Werkzeug aus dem Keller und tätigte die vielen kleinen Reparaturen, die er über die Jahre, während er den großen Wurf in seinem Job plante, vernachlässigte, ging wieder zu den Elternabenden und seine Frau überzeugte ihn sogar, mit ihr auf Dinnerpartys zu gehen, wie sie sie schon immer so mochte. Ihm war gegenwärtig, wie sehr er sich früher gesträubt hatte, diese oberflächlichen Plapperstunden zu besuchen und welche Gründe er dafür hatte. Aber er hatte in den vergangenen Wochen Oberflächlichkeit zu schätzen gelernt. Einfach und unkompliziert, so wie jener Bachlauf, in dem er sich befand. Gleiches gilt übrigens auch für die Zeit, die er für seine Tochter einräumte. Denn seien wir mal ehrlich: Die Spiele, die Kinder spielen wollen, machen keinen Spaß, aber auch diese Tätigkeiten ließen die Zeit vergehen und immerhin: sie hatte noch nie so viel von ihrem Vater wie jetzt, da er das tat, was man landläufig für fürsorglich erachtet.
Es gab keine Störfaktoren mehr. Er musste realisieren, dass sich nichts verändert hatte – bis auf ihn selbst. Es war kühl konkludiert, dass, wenn die Welt ein Schrecken ist, solange er keine Medikamente nahm, er selbst der Störfaktor sein müsse. Die kleine Reißzwecke, die einen Ballon egal welcher Größe zum platzen bringt. Das nervige Kind aus der letzten Reihe, welches die ganze Klasse zur Unruhe auffordert. Der Tropfen Öl, der hunderte Liter Wasser verunreinigt. Doch auf einmal war da etwas. Es war ein Gefühl. Das war schon überraschend genug. Dann war es auch noch ein schlechtes Gefühl. Ein geradezu miserables Gefühl. Ein schlechtes Gewissen, sich und all seinen Mitmenschen gegenüber. Seit Wochen hatte er keine Gefühle mehr. Seit Wochen fehlte ihm der Bezug zu Welt, weil es die Gefühle an sich sind, die der Kit zwischen Bewusstsein und Welt sind und sah die Welt für einen kurzen Augenblick ganz nah bei sich, rieb sich an ihr und fing Feuer. Als der Moment verflogen war, fing er an zu überlegen: „Wenn ich Medikamente nehme, bin ich ganz Körper und in den Augen der Menschheit erst Mensch, wenn ich keine Medikamente nehme, bin ich authentisch – ein authentisches Geschwür in der nahrhaften Titte dieser Welt.“ Die Erinnerung an seine frühere Zerstörungskraft loderte kurz auf, wie eine Stichflamme. Und gleich einer Stichflamme, die empor schießt, nur um wieder abzuklingen, kam er kurz danach wieder zur Ruhe und legte sich schlafen. Dieser kurze Augenblick, der Anblick der Wahrheit machte ihn müde.
Weitere, eintönige Wochen vergingen und er wirkte so bescheiden vergnügt, wie ein Kind beim zerreißen von Papier. Was wirklich in ihm vorging, wusste niemand, denn er selbst konnte es nicht artikulieren. Es fehlten die Worte um zu beschreiben, dass in seinem Kopf nur entspannendes Meeresrauschen hörbar war. Wenn man ihn fragte, wie es ihm ginge, antwortete er stets: „Mir geht es gut.“ Nach unzähligen Malen der Beteuerung seines guten Gemütszustandes und seiner – man könnte sagen – guten Führung, waren die Ärzte gewillt, die Dosierung seiner Medikamente zu verringern. Er war einverstanden, er hatte nichts zu befürchten. Die Einstellungsphasen verliefen wie erwartet komplikationslos. Er war sich gewiss, keine maßgebenden Unterschiede zu bemerken. Kurz vor der Absetzung der Medikamente stand sogar seine Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt an.
Sein alter Arbeitgeber hatte sich bereit erklärt, ihm eine zweite Chance zu geben. Die Verluste, die er erzielte, waren weit geringer, als man zunächst annahm: eine Fehlspekulation über die Fehlspekulation. Und außerdem war er ein fähiger und erfahrener Mann in seiner Branche. So jemanden lässt man nicht einfach fallen oder gar in die Hände der Konkurrenz. Seine Familie unterstützte diese Idee, in der Hoffnung, dass diesmal alles anders werde, der Unterhalt der Familie gesichert bleibe und in der Hoffnung, etwas für sein Selbstwertgefühl bei zutragen.
Nachdem auch in seinem neuen alten Job alles wieder seine Bahnen hatte und sich die Gelegenheit bot, mit allen Frieden zu schließen – seiner alten neuen Sekretärin, dem alltäglichen Pförtner und seinem Kollegen und sogar mit dem Punk, der häufig vor dem Gebäude bettelte – stand der Entschluss, die Medikamente endgültig abzusetzen. „Keine spürbaren Veränderungen“, da war er sich sicher. Doch es gab etwas, das ihm nicht auffiel: die aus der Ferne kommentierende Stimme in seinem Kopf verstummte allmählich und immer häufiger zischelte seine eigene Stimme dazwischen.

„Guten Morgen Wecker. Guten Morgen Bett, Kissen und Zudecke“, denkt er sich, als um 05.00 morgens sein Wecker klingelt. Er geht hinunter zum Frühstückstisch und bereitet für die ganze Familie ein üppiges Frühstück für den Start in die Woche zu. „Heute ist es Zeit für die neuen Eierbecher“, obwohl er weiß, dass man damit die Eierschalen irgendwo zwischenlagern muss, bevor man sie weg wirft. Er fühlt etwas. Er fühlt ein Neues. Ein Neuanfang. Ein neues Leben. Er denkt kurz bei sich: „Ich bin glücklich!“, und da kommt auch schon der Rest der Familie zum Tische und staunt über seine in Kochkursen während der Klinikaufenthalte neu erworbenen Fähigkeiten. Es ist beinahe schon ein ganzes Frühstücksbuffet, sowohl englisch, als auch kontinental. Sie bedienen sich, sie überbedienen sich und lachen über ihre dicken Bäuche. Nachdem das Lachen verklungen ist, drängt es ihn, ein paar Worte anzustrengen: „Ihr beiden, ihr wisst es: ich war vorher ein Arschloch – sagt jetzt nichts – aber jetzt ist alles anders! Erzählt es allen, du unseren Freunden, und du, meine Kleine, deinen Freunden und Freundinnen. Ich bin nun bei mir.“ Es war ein andächtiger Moment. Als er vorüber war, stehen sie auf, um sich für den Tag heraus zu putzen. Er gibt sich sogar besondere Mühe, denn er ahnt schon, welches Glück er heute empfinden wird, nun, wo er weiß, was wirklich etwas bedeutet.

Aus meinem Zug wirkt alles Alt, aber mein Kopf ist ein anderer. Mein Kopf ist neu und er ist klar und ich sehe klar. Hätte ich sein Wägelchen damals gekauft, einen Schokoriegel bitte, der Rest ist für Sie. Die hab ich schon immer gemocht, sogar jetzt noch. Manches verändert sich, die Erinnerung verändert sich, keine Erinnerung mehr. Es ist unmittelbare Energie. Ich werde etwas Bedeutendes tun, noch heute. Es ist keine Schriftstellerei, es ist die Philosophie, die etwas bedeutet. Hier muss ich raus. Jaja, schon gut, hier, nimm, aber dein Schild kann noch immer niemand lesen, meine Güte. So viel Trubel auf den Straßen und ich in der Mitte, nicht mehr am Rand, die wissen es auch. Menschen zwischen den Hochhäusern, Hochhäuser zwischen den Menschen und ich in der Mitte. Wie konnte ich überhaupt, damals, wie konnte ich nicht sehen, was – war ich überhaupt schon mal in der Chefetage? 13. Stock, Ding. Es ist die Philosophie, die etwas bedeutet. Das muss die Leiter zum Dach sein. Es gibt kein Neues im Alten. Ich bin Neu, also darf es mich nicht geben. Das Alte ist gut. Guten Morgen. Gute Nacht.
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo JonesD, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von Ralph Ronneberger

Redakteur in diesem Forum
 



 
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