Der Schlüssel im Schnee

Lukas Byotch

Mitglied
Er saß im Schnee, verzweifelt, traurig und depressiv. Keiner konnte nachvollziehen wie er sich fühlt, das dachte er zumindest. Allein war er. Doch er hatte eine Aufgabe. Eine Aufgabe, die ihn weitermachen ließ. Er musste diesen verdammten Schlüssel finden. Den Schlüssel, den er Stunden zuvor noch aus dem Auto in den vergilbten Schnee am Waldrand geworfen hatte, damit er ihn endlich los war. Doch er wollte ihn gar nicht loswerden. Es war ein großer Fehler. Ein Fehler, den er jetzt, nach langem suchen im kalten Schnee so sehr bereute.
Seine Frau wurde vor genau 5 Jahren ermordet. Er war gerade auf der Arbeit, als 2 Männer in seine Wohnung einbrachen, mit dem eigentliche Ziel etwas zu stehlen. Doch sie konnten der Schönheit seiner Frau nicht widerstehen. Haben sie vergewaltigt und unter dem Weihnachtsbaum liegen lassen, als Geschenk für ihn.
Und jetzt? Jetzt sucht er nach dem Schlüssel. Er ist darüber hinweg. Hat seine Frau endlich vergessen, eine neue Liebe gefunden und jetzt hat er den Schlüssel weggeworfen, weil er dachte, seine neue Liebe könnte seine Frau nicht ersetzen. Doch er lag falsch. Sie konnte das. Er fühlte es jedes mal, wenn er sich mit ihr traf. Doch jetzt, da er den Schlüssel nicht mehr finden konnte, war es vorbei. Mit ihr und seinem Leben. Natürlich könnte er bis morgen warten und sich eine neue besorgen, das wäre nicht schwer. Aber er wohnte abseits der Stadt und war nicht mehr im Zustand mit dem Auto zu fahren. Außerdem wusste er gar nicht, woher er eine neue um diese Uhrzeit bekommen sollte. Es war ja nicht so, als würde er das öfters machen. Es hat ja gerade erst vor kurzem begonnen. Und eigentlich wollte er auch die eine behalten. Diese eine, die ihm so viel Wert war. Die ihm Wärme und Liebe schenkte. Nur dank ihr, fühlte er sich nicht mehr alleine. Sie war der Grund weshalb er sich nicht aufgegeben hatte. Warum hat er sie auch eingesperrt. Wieso hat er es getan. Schon seit einiger Zeit zitterte er ununterbrochen. Ihm war schlecht und sein Bauch tat weh. Ironischerweise schwitzte er an den Händen und er hatte das Gefühl langsam in den Schlaf zu sinken. Vielleicht sollte er sich doch aufgeben. Vielleicht hat er das richtige getan, indem er den Schlüssel wegwarf.
Doch dann sah er es funkeln. Der Schlüssel lag direkt vor seiner Nase im Schnee. Nur ein bisschen schaute er aus dem Schnee heraus, aber trotzdem so viel, dass er den Schlüssel erkennen konnte. Er schnappte ihn und rannte nach Hause. So schnell er konnte. Zweimal stolperte er und fiel, aber es war keine Zeit mehr. Er musste es schaffen, bevor es zu spät war. Als er endlich zu Hause war, rannte er ins Schlafzimmer und öffnete den Kleiderschrank. Er nahm eine kleine, hinter den Kleidern versteckte, Truhe raus. Steckte den Schlüssel hinein und öffnete sie. Mit laufenden Tränen im Gesicht, nahm er die mit Heroin gefüllte Spritze aus der Truhe und setzte sie sich an. Endlich fühlte er wieder Liebe....
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lukas Byotch, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von DocSchneider

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