Der faule Stinker

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Michel

Mitglied
Der faule Stinker

Es war einmal ein fauler Stinker, der war fünf oder sechs Jahre oder so. Und der faule Stinker war so faul , daß er nachts nicht mal aufs Klo ging und ins Bett machte, obwohl er genau merkte das er aufs Klo mußte. Oft sagten Mama und Papa: “Räum bitte dein Zimmer auf“. Doch der faule Stinker wollte nicht hören, oder er hatte was mit den Ohren. Auch wenn die Eltern sagten: „Mach bitte deine Spielsachen in dein Zimmer.“ Da wurde der faule Stinker noch fauler und alles blieb wie es war. Sogar beim Schuhe anziehen machte der faule Stinker seinem Namen alle Ehre. Er trödelte und trödelte und trödelte. Am schlimmsten war aber das zu Bett gehen. Der faule Stinker wollte keine Zähne putzen, sich nicht waschen und, und ,und. Man könnte noch so viele Faulheiten des faulen Stinkers aufzählen. Aber lassen wir das.
Obendrein wunderte sich der faule Stinker noch darüber das seine Eltern so streng mit ihm sprachen. Na, wer würde das nicht, hätte man so einen faulen Stinker vor sich. Aber genau deswegen mußte der faule Stinker oft weinen. Weil er zum weinen aber zu faul war wurde er zornig und vor lauter Zorn wurde er müde und schlief ein. Armer kleiner fauler Stinker. Soviel konnte er schon machen, aber für diese Dinge war er dann eben doch zu klein.
ZU KLEIN!!!!!
Nein glaube ich nicht. Ich denke eher er wollte nichts davon wissen. Es war ihm alles bestimmt zu viel. Er ist eben ein fauler Stinker. Doch eines Tages traf der faule Stinker einen fleißigen Stinker. Gott sei Dank. Denn dieser gab ihm gute Ratschläge. Da wollte man gar kein fauler Stinker mehr sein. Der fleißige Stinker sagte : „Du machst das nicht für deine Eltern, denn du machst das für dich alleine."„Was sollte das heißen, ich mache es für mich alleine?“, dachte sich der faule Stinker. „Ist doch ganz einfach. Räumst du dein Zimmer auf, hast du es schön. Machst du das Wohnzimmer von deinen Spielsachen frei, haben deine Eltern gute Laune und fühlen sich wohl. Und beim Schlafen gehen. Mach dich selber fertig, du bist doch schon groß genug. Außerdem gibt es dann auch keine strengen Worte mehr. Hast du es jetzt verstanden?“, fragte der fleißige Stinker. Der faule Stinker überlegte hin und überlegte her. Dann kam er endlich zu dem Entschluß, daß der fleißige Stinker recht hatte. Er konnte ja schließlich nicht so tun als ginge ihn das alles nichts an. Seine Eltern sind ja auch keine große faule Stinker. Er versprach dem fleißigen Stinker sich Mühe zu geben. Und so war es dann auch. Der faule Stinker gab sich große Mühe. Eines Tages war auch der faule Stinker ein fleißiger Stinker und er merkte, daß es gar nicht so schwer war. Es gab weniger strenge Worte von den Eltern. Sogar das Bett wurde nicht mehr unter Wasser gesetzt, weil er ja kein fauler Stinker mehr war. Somit merkte der faule Stinker, der ja jetzt ein fleißiger Stinker war, daß er nicht mehr klein war sondern groß. Ein großer fleißiger Stinker.
 

Sternchen

Mitglied
gar nicht so schlecht....

Lieber Michel,

als ich diese Geschichte gelesen habe musste ich öfter an meinen kleinen Bruder denken. Er ist 3 Jahre und er hat wirklich die gleichen kleinen Macken wie der "Faule Stinker" (das wird aber gerade deutlich besser).Trotzdem hat diese Schwächen doch eigentlich jeder mal durch gemacht und ich finde dann "Fauler Stinker" nicht so das richtige Wort. Wiederum meinst du das vieleicht auch liebevoll weil du, wie ich es in deinem Profil gelesen habe, selber Kinder hast. Ich weis es nicht... Sonst finde ich es, wie schon geschrieben, gar nicht so schlecht :).

Liebe Grüße
Sonja/Sternchen
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
hm,

auch ich finde, daß du in dieser gelungenen geschichte besser einen anderen begriff verwenden solltest als ausgerechnet stinker. ganz lieb grüßt
 

Criss Jordan

Mitglied
Oh ohhhhhh

Also, ich seh hier so überdeutlich den erhobenen Zeigefinger! Wie an andrer Stelle schon mal gesagt: Kinder mögen keine erhobenen Zeigefinger. Aber was solls. Es intressiert eh keinen Erwachsenen wirklich, was Kinder wollen (oder sagen wir: es intressiert die wenigsten).
Und das Kind STINKER zu nennen (selbst dann noch, als es beginnt, die Forderung der Erwachsenen nach Sauberkeit und Ordnung zu erfüllen, find ich so sehr daneben, dass ich mich frag ob du tatsächlich selber Kinder hast....

Criss
 

Michel

Mitglied
Der faule ..............

Vorerst einmal Danke für Eure Meldungen. Jetzt wird es aber Zeit,dass ich mich zum Namen "Der faule Stinker", äußere.
Anscheinend liegt er Euch schwer im Magen. Erstens, möchte ich ganz deutlich sagen, dass "Stinker" in unserer Gegend ein Kosename ist wie z.B.: Scheißerle, Knuddelbär, Lauser, Hutzelmutzel, oder,oder,oder. Man könnte das Wort gegen alles erdenkbare ersetzen.
Liebe Criss
Zweitens, ist diese Geschichte weder ein Zeig mit dem erhobenen Finger, noch sollte sie in irgend einer Weise ein Desinteresse an Erwachsenen gegen Kinder bekunden.
Meine Kinder mögen den "faulen Stinker" sehr,wie alle meine "pädagogisch wertvollen" Geschichten, bei denen ich natürlich sehr darauf geachtet habe, den erhobenen Zeigefinger flach zu halten, um meine Kinder bei der Forderung nach Sauberkeit und Ordnung nicht zu überfordern oder gar psychische Schäden bei ihnen hervor zurufen. Diese Geschichte zeigt einfach in überzogener ironischer Art, eine Episode wie sie in Hunderten von Familien jeden Tag vorkommt. Wer in dieser Geschichte trotzdem eine Belehrung oder Geringschätzung von Kindern sehen möchte, kann dies gerne tun.

Mit freundlichen Grüßen

Michel (Vater von zwei ironieverstehenden Kindern)
 

gox

Mitglied
Diese Geschichte scheint mir weniger der Phantasie denn der harten Realität entsprungen zu sein ;-) ...ich denke auch, dass derartige Kosenamen für Kinder üblich sind. Allerdings wurde ich als Kind auch so genannt, bin daher nun gescheitertes Mitglied der Gesellschaft und versuche, mein Leiden in der Leselupe zu lindern;-)
 

Criss Jordan

Mitglied
Stinker?

Hallo
Nochmal ich :D : Mag ja durchaus sein, dass in Eurer Gegend "Stinker" ein Kosewort ist. Bei uns ist das nicht so. Vielleicht sollte man eine Geschichte auch ab und zu auf Gemeinverständlichkeit prüfen. Es ist klar, daß Kinder, die selber liebevoll(HM????) Stinker genannt werden, die witzigkeit des Textes erfassen können. Kinder, die von ihren Eltern Kleines, Liebling oder Schatzl genannt werden, können es wohl eher nicht. Aber du wirst mir sicher gleich erklären, dass die Geschichte sowieso nie für andre Kinder außer Stinker gemacht worden ist, nicht wahr? Deshalb werde ich nix mehr sagen, und mich nur heimlich fragen, ob das Wort "Stinker" je wirklich liebevoll sein kann....


Criss *grübelnderweise*
 

Stern

Mitglied
fauler Stinker - fauler Liebling

Hallo Michel,

jetzt sag ich halt auch noch was dazu, weil es mich so arg in den Fingern juckt.
Da hab ich doch hier zuhause bei mir drei so faule ______ - wie auch immer man sie nennen möchte. Und ich liebe sie von Herzen. Aber manchmal (so drei bis fünfundzwanzig Mal pro Tag) können sie mich auch ganz leicht auf die Palme treiben :mad: . Wenn's dann wieder soweit ist, dann sage ich nur noch die Namen und keine Kose- oder sonstige Ersatzwörter mehr. Das, was mir in solchen Situationen so einfällt, fällt dann nämlich der Zensur zum Opfer.

Bei Gelegenheiten, bei denen ich sie gleichzeitig nervig und süß finde, fallen mir ganz viele solche Sachen wie Stinker, Hexe, kleines Monster... ein, und die spreche ich dann auch aus. Ich bin der Überzeugung, daß Kinder diese Doppeldeutigkeit verstehen und vertragen können - und das auch in Geschichten. Es hat für mich was Stimmiges im Zusammenhang mit dem "faul", denn ein "fauler Liebling" - naja. Und den Gegensatz im letzten Satz mit dem "großen fleißigen Stinker", den finde ich einfach witzig :D.Und ich traue Kindern zu, daß sie das auch erfassen.

Aber was ganz anderes: die Rechtschreibfehler... hm ... Magst du eine Korrektur oder findest du das unwesentlich?

Liebe Grüße,

Stern/Natalie
 
S

Stoffel

Gast
Hallo Michel,

eine nette, kleine Geschichte:)

Bin das zweite Mal dabei, das aus einem kleinen manchmal-faulen-stinker, kein großer fauler Stinker wird, der später mal mit Faulstinkertum seinen Partner fürchterlich nervt.
(es gibt sie nämlich die großen, faulen "Stinker")

Grüße
Stoffel

ps:wenn auch nicht aus Deiner gegend kommend, wusste ich, was gemeint war mit "Stinker". Dann dürfte sich ein Bayer einen Dieter Nuhr, z.B. oder ein Norde nicht den Gerd Polt im TV anschauen.
 



 
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