Fleetwood

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Breit und mächtig rollt der Fleetwood über den pieksauberen Asphalt der Garage. Die Reifen surren ein eigenartiges Lied. Klaus wischt sich mit dem Handrücken ein Rinnsal Speichel aus dem rechtem Mundwinkel.
Gierig heften sich seine Augen an die ausgestreckten Kotflügel des Wagens. Kraft, Gradlinigkeit und eine schnörkellose Ehrlichkeit strahlt dieser Wagen aus. Dominanz ist sein Image, seine unverkennbare Message an die Welt. So wie er. Hier kommt Klaus.
Der Mitarbeiter des Tuning Ladens überreicht ihm den Schlüsselbund. Der Mann spricht nicht. Er macht keine kluggeschissene Bemerkung. Er schaut ihn auch nicht spöttisch oder unterwürfig, auf ein Trinkgeld bedacht, an. Er schaut einfach geradeaus in die Augen seines Kunden.

Klaus mag den Laden. Der Fleetwood ist nicht sein erster Kauf.
Jahrelang hat er sein Currywurst-Imperium aufgebaut. Geschuftet hat er, tagein und tagaus. Und er hatte immer den richtigen Riecher. Currybuden und Pommesläden musst du an den Straßenecken einrichten. Dort wo die Leute zusammenlaufen. Heute sind es die Haupteinkaufsstraßen, aber früher zu seinen Goldzeiten, da waren es die Straßenecken.
Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie hatten Hunger. Klaus hatte Verständnis für ihren Hunger, denn er war einer von ihnen gewesen. Kumpel, Steiger – Püttrologe. Der Unfall hatte alles beendet. Dann kam das zweite Leben – Curry mit Pommes und Pommes mit Mayo.
Und nun ist sein Hobby an der Reihe. Oldtimer, Amischlitten. Schön herausgeputzt müssen sie sein. „Pimp up your“ Straßenkreuzer, wie sie es drüben nennen. Klaus möchte „Wow“ sagen, aber er lässt es bleiben.
Jetzt kommt der Fahrer herbei. Er hilft Klaus auf den Beifahrersitz. Der Rollator kommt in den Kofferraum. Los geht`s.
 
A

aligaga

Gast
TTip, lieber "Fast beste Freunde"-Nachempfinder: Mach doch aus dem "Rollator" einen plausiblen Rollstuhl.

Die Amischlitten, von denen du singst, hatten schon damals eine gut funktionierende Getriebeautomatik und könnten, ein paar kleine, billige Umbauten vorausgesetzt, auch dann noch von jedem gründlich Querschnittsgelähmten ohne Hilfe selbst durch den Stoßverkehr bewegt werden, solange der Gehandicapte noch ein paar Finger bewegen kann.

Dann würde aus der Betroffenheit, die du in uns wohl erzeugen wolltest, etwas Positives: Anerkennung oder gar Bewunderung, jedenfalls aber das, was man heute modern und scheußlich "Inklusion" nennt.

Oder heißt es jetzt "Integration"? @Ali weiß gar nicht mehr so genau.

Heiter

aligaga
 
Nun, der Mann kann auch Ü70 sein, und er setzt sich vielleicht aus Sicherheitsgründen nicht mehr selbst hinter das Steuer.
Die Idee zur Geschichte ist mir bei einem YouTube Video gekommen. Ich habe meine Gedanken parallel notiert und dann die kleine Story mit Frank dazu gedichtet. Das hat Spaß gemacht. Ich hole mir oft Ideen aus Multimedia Quellen.
Ich danke Dir für den Kommentar und für die Punkte. Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Freude und Erfolg beim Schreiben.
Schöne Grüße Rhondaly
 

ThomasQu

Mitglied
Servus Rhondaly,

als schnörkellos würde ich den Fleetwood nicht gerade bezeichnen, im Gegenteil. (-:

Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie hatten Hunger. Klaus hatte Verständnis für ihren Hunger, denn er war einer von ihnen gewesen.​

Die Wortwiederholung!
Das Wort "und" ist zuviel.
Den ganzen Satz "Klaus hatte ..." finde ich nicht gut.

Erkläre mir doch mal:
Zuerst der Unfall als Bergmann, danach konnte er nicht mehr laufen und baut sich das Imbiss Imperium auf?

Gruß Th,
 
A

aligaga

Gast
Ich danke Dir für den Kommentar und für die Punkte. Ich wünsche Dir auch weiterhin viel Freude und Erfolg beim Schreiben.
Die Punkte sind nicht von @ali. Er vergibt keine; er findet das albern.

Wenn der Opa nicht wirklich fahruntüchtig ist, hat deine Nummer keine Pointe und hängt witzlos in der Luft.

In "Ziemlich beste Freunde" fährt der Schofför einen Maserati; der Fahrzeughalter ist kompletter Paraplegiker und animiert den Fahrer immer wieder zur Überschreitung der Tempolimits. Das ist lustig.

Daher nochmal der Tipp: Mach aus dem ~ator einen ~stuhl, und schon kennt sich der Leser aus.

Amüsiert

aligaga
 
Breit und mächtig rollt der Fleetwood über den pieksauberen Asphalt der Garage. Die Reifen surren ein eigenartiges Lied. Klaus wischt sich mit dem Handrücken ein Rinnsal Speichel aus dem rechtem Mundwinkel.
Gierig heften sich seine Augen an die ausgestreckten Kotflügel des Wagens. Kraft, Gradlinigkeit und eine schnörkellose Ehrlichkeit strahlt dieser Wagen aus. Dominanz ist sein Image, seine unverkennbare Message an die Welt. So wie er. Hier kommt Klaus.
Der Mitarbeiter des Tuning Ladens überreicht ihm den Schlüsselbund. Der Mann spricht nicht. Er macht keine kluggeschissene Bemerkung. Er schaut ihn auch nicht spöttisch oder unterwürfig, auf ein Trinkgeld bedacht, an. Er schaut einfach geradeaus in die Augen seines Kunden.

Klaus mag den Laden. Der Fleetwood ist nicht sein erster Kauf.
Jahrelang hat er sein Currywurst-Imperium aufgebaut. Geschuftet hat er, tagein und tagaus. Und er hatte immer den richtigen Riecher. Currybuden und Pommesläden musst du an den Straßenecken einrichten. Dort wo die Leute zusammenlaufen. Heute sind es die Haupteinkaufsstraßen, aber früher zu seinen Goldzeiten, da waren es die Straßenecken.
Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie hatten Hunger. Klaus hatte Verständnis für ihren Hunger, denn er war einer von ihnen gewesen. Kumpel, Steiger – Püttrologe. Der Unfall hatte alles beendet. Dann kam das zweite Leben – Curry mit Pommes und Pommes mit Mayo.
Und nun ist sein Hobby an der Reihe. Oldtimer, Amischlitten. Schön herausgeputzt müssen sie sein. „Pimp up your“ Straßenkreuzer, wie sie es drüben nennen. Klaus möchte „Wow“ sagen, aber er lässt es bleiben.
Jetzt kommt der Fahrer herbei. Er hilft Klaus auf den Beifahrersitz. Der Rollstuhl kommt in den Kofferraum. Los geht`s.
 

FrankK

Mitglied
Hallo, Rhondaly
Nun, der Mann kann auch Ü70 sein, und er setzt sich vielleicht aus Sicherheitsgründen nicht mehr selbst hinter das Steuer.
So ungefähr hatte ich das geahnt, ein Rollator ist ja auch kein Indiz für eine Behinderung, eher für ein gewisses Alter.

Klaus war früher Bergmann, nach einem Unfall (er konnte nicht mehr als Bergmann arbeiten), hat er erst eine Imbissbude, später ein ganzes "Fastfood-Imperium" aufgebaut.
Ich vermute in der Geschichte die Kernaussage, dass man, mit der notwendigen Energie und Ausdauer, es trotz Wiedrigkeiten zu etwas bringen kann.
Etwas in der Art des "amerikanischen Traums"; vom Kumpel zum Millionär.
Jetzt erfüllt sich Klaus seine Träume, er sammelt Oldtimer.

Kleiner Kritikpunkt 1:
Für diese Sammlerleidenschaft geht er, zum Start der Geschichte, recht flott und augenscheinlich Oberflächlich über seine Neuerwerbung hinweg. Ich hätte etwas mehr verträumt-spielerische Gedankenverschwendung erwartet.
Statt dessen kommt Klaus recht flott zu seiner eigenen "Lebens-Geschichte", die uns hier wohl hauptsächlich serviert werden soll.

Kleiner Kritikpunkt 2:
Wie ThomasQu auch schon bemerkte, läuft dieser eine Satz im Zentrum der Geschichte etwas "Unrund".
Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie [blue]hatten [/blue][blue]Hunger[/blue]. Klaus [blue]hatte [/blue]Verständnis für ihren [blue]Hunger[/blue], denn er war einer von ihnen gewesen.
Den solltest Du Dir wirklich noch einmal näher anschauen.

Es ist belanglos, ob Klaus einfach nur zu Alt oder zu Unsicher ist, den Wagen selbst zu fahren.

Wer allerdings verlangt, ein solches Fahrzeug "Behindertengerecht" umzurüsten, gehört standrechtlich mit Kartoffelsalat erschossen.


Grüßend aus Westfalen
Frank
 

FrankK

Mitglied
Mal ganz ehrlich - warum jetzt Rollstuhl?

Du hättest auch den Rollator weglassen können. Es ist für die Aussage der Geschichte belanglos. Ob Behindert oder nicht - er hat halt jemanden, der ihn fährt.

Wenn ich mich recht erinnere, gibt es bei manchen Fahrzeugen bestimmte versicherungstechnische Aufflagen, es gibt sogar Besonderheiten bei der Straßenverkehrszulassung bestimmter Fahrzeuge (gerade vom amerikanischen Markt), wonach man einen bestimmten Führerschein (oder Zusatznachweis) haben muss, um diese "fahren zu dürfen" (Stretch-Limousinen zum Beispiel).
Er hätte aber auch - einfach aus Bequemlichkeit - einen Chauffeur haben können. Aber darum geht es in dieser Geschichte ja gar nicht.


Kopfschüttelnd
Frank
 

ThomasQu

Mitglied
Rhondaly, ich will nicht sagen, dass mir die Geschichte nicht gefällt.
Ich habe das so verstanden:
Klaus ist Bergmann, hat einen Unfall, ist daraufhin so stark behindert, dass er sogar sabbert, schuftet danach Tag ein, Tag aus und baut sich ein Imbiss Imperium auf.
So beieinander, kaum zu schaffen!
Auf die Idee, dass er jetzt schon alt sein könnte, bin ich nicht gekommen. Könnte man das im Text ev. verdeutlichen und einflechten, dass er inzwischen seine Currywurst Kette verkauft hat? Das wären doch nur ein oder zwei Sätze mehr.
Th.
 
Breit und mächtig rollt der Fleetwood über den pieksauberen Asphalt der Garage. Die Reifen surren ein eigenartiges Lied. Klaus wischt sich mit dem Handrücken ein Rinnsal Speichel aus dem rechtem Mundwinkel.
Gierig heften sich seine Augen an die ausgestreckten Kotflügel des Wagens. Kraft, Gradlinigkeit und eine schnörkellose Ehrlichkeit strahlt dieser Wagen aus. Dominanz ist sein Image, seine unverkennbare Message an die Welt. So wie er. Hier kommt Klaus.
Der Mitarbeiter des Tuning Ladens überreicht ihm den Schlüsselbund. Der Mann spricht nicht. Er macht keine kluggeschissene Bemerkung. Er schaut ihn auch nicht spöttisch oder unterwürfig, auf ein Trinkgeld bedacht, an. Er schaut einfach geradeaus in die Augen seines Kunden.

Klaus mag den Laden. Der Fleetwood ist nicht sein erster Kauf.
Jahrelang hat er sein Currywurst-Imperium aufgebaut. Geschuftet hat er, tagein und tagaus. Und er hatte immer den richtigen Riecher. Currybuden und Pommesläden musst du an den Straßenecken einrichten. Dort wo die Leute zusammenlaufen. Heute sind es die Haupteinkaufsstraßen, aber früher zu seinen Goldzeiten, da waren es die Straßenecken.
Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie hatten Hunger. Klaus kannte das Gefühl, denn er war einer von ihnen gewesen. Kumpel, Steiger – Püttrologe. Der Unfall hatte alles beendet. Dann kam das zweite Leben – Curry mit Pommes und Pommes mit Mayo.
Und nun ist sein Hobby an der Reihe. Oldtimer, Amischlitten. Schön herausgeputzt müssen sie sein. „Pimp up your“ Straßenkreuzer, wie sie es drüben nennen. Klaus möchte „Wow“ sagen, aber er lässt es bleiben.
Jetzt kommt der Fahrer herbei. Er hilft Klaus auf den Beifahrersitz. Der Rollstuhl kommt in den Kofferraum. Los geht`s.
 
Hallo und Danke für Euer Interesse.

Die Frage, ob Klaus einen Rollator oder einen Rollstuhl benutzt, war für mich nicht entscheidend.

FrankK, zu Deinem Kritikpunkt 2. Ich habe den doppelten Ausdruck zu "Hunger" nun geglättet.
Zum Kritikpunkt 1. Klaus kuckt nicht verträumt. Der Mann hat es gelernt im Leben anzupacken. Jetzt steht der Fleetwood vor ihm, er genießt den ersten Anblick, und er erkennt sich darin. Hier kommt Klaus. Und dann wird losgefahren. Dafür ist das Auto da.

Thomas. Es liegt beim Leser, ob Frank seine Imbißkette verkauft hat oder ob er sie weiter betreibt. Ich schätze eher, dass er verkauft hat. Er macht sich jetzt einen schönen Tag, zum Beispiel, indem er sich umherfahren lässt. Für mich hat Frank einen eigenen Chauffeur. Mit Würstchen kann man reich werden.
 

FrankK

Mitglied
Aber Hallöchen, Rhondaly

Nett von Dir, dass ich mit Würstchen reich geworden bin und nun einen eigenen Chaffeur habe. :cool:

Allerdings: Dein Protagonist heißt Klaus. ;)


Schmunzelnde Grüße aus Westfalen
Frank
 
A

aligaga

Gast
Lass dich nicht irremachen, @Rhondaly.

So, wie's jetzt dasteht, ist das G'schichterl okay. Es hat halt nicht jeder die Fantasie, sich vorzustellen, dass ein Tetraplegiker einem Würstelimperium voranrollt und auf Amischlitten steht.

@Ali kann, ebenso wie die Reschissöre des Films "The Untouchabels" es konnten und einen Kassenschlager daraus machten. Was willst du mehr?

Froh und munter

aligaga
 

FrankK

Mitglied
Guten Abend, Rhondaly
Die Frage ist, wer hier wen verrückt macht.

Ich frage mich eher, ob der geschätze "Ich-Freu-Mich-Ja-So" - User sich nicht ausschließlich darüber freut, dass er seine "empfohlene Verbesserung" durchgeboxt hat.

Es war doch egal, ob Rollstuhl oder Rollator.

Es ist nur ziemlich anmaßend, dass dieser User aus deinem Protagonisten einen Schwerstbehinderten konstruiert hat.
Nirgendwo wird etwas über den Grad der Behinderung des Fahrzeugkäufers geschrieben. Ihn zu einem "Tetraplegiker" zu stempeln, ist arg weit hergeholt.

Aber dieser User hatte es ja immer schon mit den Behinderten - auf die eine oder andere Art.


Grüße aus Westfalen und eine gute Nacht
Frank
 
A

aligaga

Gast
Wer schreibt:
Es ist belanglos, ob Klaus einfach nur zu Alt oder zu Unsicher ist, den Wagen selbst zu fahren.

Wer allerdings verlangt, ein solches Fahrzeug "Behindertengerecht" umzurüsten, gehört standrechtlich mit Kartoffelsalat erschossen.
zeigt an, dass er's nicht so sehr mit körperlich gehandicapten Menschen hat. Er hält sie für unwertes Leben, die nicht das Recht haben sollen, einen popeligen Cadillac so umzurüsten, dass sie mit dem selbständig in der Gesellschaft cruisen können. @Trollinger findet, die gehörten erschossen.

Wie unterbelichtet ist dieser Typ eigentlich? Geht's noch??

Manchmal kann @ali gar nicht soviel fressen, wie er kotzen möchte.
 
Breit und mächtig rollt der Fleetwood über den pieksauberen Asphalt der Garage. Die Reifen surren ein eigenartiges Lied. Klaus wischt sich mit dem Handrücken ein Rinnsal Speichel aus dem rechtem Mundwinkel.
Gierig heften sich seine Augen an die ausgestreckten Kotflügel des Wagens. Kraft, Gradlinigkeit und eine schnörkellose Ehrlichkeit strahlt dieser Wagen aus. Dominanz ist sein Image, seine unverkennbare Message an die Welt. So wie er. Hier kommt Klaus.
Der Mitarbeiter des Tuning Ladens überreicht ihm den Schlüsselbund. Der Mann spricht nicht. Er macht keine kluggeschissene Bemerkung. Er schaut ihn auch nicht spöttisch oder unterwürfig, auf ein Trinkgeld bedacht, an. Er schaut einfach geradeaus in die Augen seines Kunden.

Klaus mag den Laden. Der Fleetwood ist nicht sein erster Kauf.
Jahrelang hat er sein Currywurst-Imperium aufgebaut. Geschuftet hat er, tagein und tagaus. Und er hatte immer den richtigen Riecher. Currybuden und Pommesläden musst du an den Straßenecken einrichten. Dort wo die Leute zusammenlaufen. Heute sind es die Haupteinkaufsstraßen, aber früher zu seinen Goldzeiten, da waren es die Straßenecken.
Die Arbeiter kamen von der Maloche, und sie hatten Hunger. Klaus kannte das Gefühl, denn er war einer von ihnen gewesen. Kumpel, Steiger – Püttrologe. Der Unfall hatte alles beendet. Dann kam das zweite Leben – Curry mit Pommes und Pommes mit Mayo.
Und nun ist sein Hobby an der Reihe. Oldtimer, Amischlitten. Schön herausgeputzt müssen sie sein. „Pimp up your“ Straßenkreuzer, wie sie es drüben nennen. Klaus möchte „Wow“ sagen, aber er lässt es bleiben.
Jetzt kommt der Fahrer herbei. Er hilft Klaus auf den Beifahrersitz. Der Rollator kommt in den Kofferraum. Los geht`s.
 

FrankK

Mitglied
Werter User hinter dem Nickname @aligaga
Das war ja wohl gar nichts.
Ein so leicht durchschaubarer Versuch, mit selektiven Kommentar-Zitierungen, losgelöst aus dem Zusammenhang, mir irgendwas unterschieben zu wollen, ist mehr als platt.

Das ist – bestenfalls, wenn überhaupt – Rhetorik-Grundkurs.

Ich war bei Ihrem Alter-Ego „bluefin“ in der Rhetorik-Leistungsklasse. Schon vergessen?


Derartige Verbal-Injurien entlocken mir nur noch ein müdes Lächeln.


Half amused
Frank
 

FrankK

Mitglied
Hallo, Rhondaly
Ich habe mir jetzt in aller Ruhe noch einmal Deinen Text angesehen.
Unser aller Freund @aligaga hatte Dir empfohlen, aus Gründen der Plausibilisierung den Rollator gegen einen Rollstuhl auszutauschen, zusätzlich hat er aus Deinem Protagonisten einen Schwerstbehinderten gemacht. Ein Tetraplegiker kann sowohl Beine als auch Arme nicht mehr nutzen.

Das war ein schlechter Rat. Einzelne Elemente des Textes sind dadurch deutlich unplausibel geworden.
Der Mitarbeiter des Tuning Ladens überreicht ihm den Schlüsselbund. Der Mann spricht nicht. Er macht keine kluggeschissene Bemerkung. Er schaut ihn auch nicht spöttisch oder unterwürfig, auf ein Trinkgeld bedacht, an. [blue]Er schaut einfach geradeaus in die Augen seines Kunden.[/blue]
Man kann nicht „geradeaus“ jemanden in die Augen schauen, der im Rollstuhl dicht vor einem sitzt. Darüber hinaus kann man niemanden, der seine Arme nicht mehr nutzen kann, einfach so „den Schlüsselbund“ überreichen.
Zusätzlich hieß es in Deinem Text:
Klaus [blue]wischt sich mit dem Handrücken[/blue] ein Rinnsal Speichel aus dem rechtem Mundwinkel.
Das spricht deutlich gegen einen Tetraplegiker. Ich frage mich ernsthaft, ob Freund @ali Deinen Text überhaupt gelesen und verstanden hat.
Du könntest jetzt, zusätzlich zum Rollstuhl, die aufgeführten Klemmstellen Ebenfalls nachbessere. Du könntest aber auch einfach den Rollator wieder ausladen. Klaus, der Curry-King, ist trotz seines Alters noch nicht reif für einen AOK-Chopper. ;)

@alis Argumentation:
Die Amischlitten, von denen du singst, hatten schon damals eine gut funktionierende Getriebeautomatik und könnten, ein paar kleine, billige Umbauten vorausgesetzt, auch dann noch von jedem gründlich Querschnittsgelähmten ohne Hilfe selbst durch den Stoßverkehr bewegt werden, [red]solange der Gehandicapte noch ein paar Finger bewegen kann[/red].
Das ist eine Luftnummer.
Der erforderliche Umbau (Fingersteuerung = Joystick) müsste sämtliche Fahrzeugfunktionen wie Gas, Bremse, Handbremse, Blinker, Scheibenwischer, Licht, sogar Radio und alle weiteren technischen Spielereien auf ein bis zwei Joysticks verteilen.
Selbst unter der Grundüberlegung, dass ein solcher Umbau ein mittleres Vermögen kostet, dürfte der Eingriff in die Bremsanlage einer Fahrzeug-Sonderabnahme beim TÜV im Wege stehen.
Hinzu kommt das Problem, dass ein Rollstuhlfahrer, der „nur noch ein paar Finger bewegen kann“ unmöglich selbständig in den Cadillac rein- und rauskommt.
Er bräuchte einen Lift mit entsprechender Vorrichtung, um den Rollstuhl zu fixieren. Dazu muss die Tür weit genug aufgehen (Öffnungswinkel mindestens 75°), der Abstand zwischen A- und B-Säule darf ein Mindestmaß nicht unterschreiten und die Innenraumhöhe muß ausreichend sein. Eine derartige Anlage kostet ein richtiges Vermögen.
Die kleine Quinte, dass sich der Sicherheitsgurt selbst spannen und ein- und ausrasten muss, lass ich dabei mal unberücksichtigt.
Wer solche Umbau-Empfehlungen ausspricht, und behauptet, es wären nur „ein paar kleine, billige Umbauten“ – der hat keinen Plan von der Materie und gehört standrechtlich mit Kartoffelsalat erschossen. ;)

Und bevor unser Kollege in die Lücke hüpft:
Ich glaube nicht, dass sich die Krankenkasse oder die Versorgungskasse an den Kosten für den Umbau beteiligt. Nicht bei einem „Ami-Schlitten“.


Fazit:
Ohne Rollstuhl gibt es in Deinem Text wesentlich weniger Ungereimtheiten. Warum er Dir eine derart schlechte Empfehlung untergejubelt hat, kann ich nicht beurteilen.
Wie er Dich dazu verleiten konnte, diese Verschlimmbesserung tatsächlich umzusetzen, musst Du mit Dir selber ausmachen. ;)


Abschluss:
Dieser kleine Text Prosa beinhaltet in aller Kürze nahezu sämtliche Elemente einer ausgeprägten Erzählung.
  • Eine Vorgeschichte
  • Ein Ereignis, welches eine Änderung (Wandlung) hervorruft
  • Eine Erfolgsstory
  • Eine positive Zukunftsaussicht
  • Einblick in die Verbundenheit des Protagonisten (er hat seine „Abstammung“ von den Kumpels nicht vergessen

Das alles funktioniert, sehr dicht, sehr kompakt, eine reife Leistung.
Zur (allergrößten) Not funktioniert es auch mit einem Rollstuhl. ;)


Grüßend aus Westfalen
Frank
 



 
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