In der Werkstatt (gelöscht)

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo stefanle, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq


Viele Grüße von DocSchneider

Redakteur in diesem Forum
 
Hallo stefanle

Mir hat deine Geschichte leider nicht sonderlich gefallen. Im Zentrum steht der Ich-Erzähler, der anscheinend nicht so genau weiß, was er im Leben will. Vom Berufsleben verspricht er sich nicht die Erfüllung. Das Studium aber scheint auch nicht so sein Ding zu sein. Mit letzterem scheint er sich nur deshalb abzumühen, weil er sich davon Gehör in der Arbeitswelt verspricht und wohl seinem Vater gefallen will. Das stellt sich ja dann am Ende als Trugschluss heraus, wie wir aus einem Wechsel der Ich-Perspektive erfahren.

Das von dir aufgegriffene Thema birgt Potential in einer interessanten Geschichte verarbeitet zu werden. Sei es als Leiden des Ich-Erzählers über die Unschlüssigkeit im Leben, sei es als Sorge des Vaters über die Zukunft seines Sohnes oder als Konflikt zwischen beiden Personen. Es gibt noch viele andere Aspekte die man aufgrund der Ausgangslage beleuchten könnte.

Leider verpasst du es einen dieser möglichen Ansatzpunkte aufzugreifen. Stattdessen investierst du sehr viel literarische Arbeit in die Beschreibung des Baus eines Hochsitzes (über den Daumen gepeilt rund 800 Worte von 1532 Worten des gesamten Textes) Dessen Herstellung interessiert mich allerdings nicht, da er weder den Konflikt vorantreibt noch die Figuren besser beleuchtet.

Im restlichen Text hüpfst du durch den Lebenslauf und das Befinden des Erzählers. Das Ganze wirkt auf mich sehr unstrukturiert und nicht durchdacht.

Falls dir nach einer Überarbeitung deiner Geschichte zu Mute ist, versuch doch den ganzen Teil über Hochsitzbauen raus zu streichen oder nur die Stellen drin zu lassen, die fürs Verständnis der Figuren und der Geschichte absolut notwendig sind. Und dann würde ich versuchen, den Kern deiner Erzählung prägnant zu Papier zu bringen.

Zu guter Letzt, den Wechsel der Perspektive von Vater auf Sohn finde ich persönlich sehr unglücklich. Ich musste die ersten paar Sätze mehrmals lesen um zu realisieren, dass ein Perspektivenwechsel stattgefunden hat und du dich nicht verschrieben hast.

Mit müdem Gruße
 

stefanle

Mitglied
@DocSchneider

Danke für die Veröffentlichung meines Textes. Ich werde mir die Links bald ansehen.

@müder Dichter

Danke für die ausführliche Beschäftigung mit meinem Text. Schade, dass er dir nicht gefallen hat. Einige Anregungen sind durchaus berechtigt, vor allem der Perspektivwechsel kann einen aus dem Lesefluss werfen. Da werde ich nacharbeiten. Ansonsten hast du auch recht, dass der Text vielleicht zu sehr zwischen Details aus dem Lebenslauf, Gedanken und dem Hochsitzbau hin und her springt. Ich muss mich da sicher mehr einschränken, mich auf etwas konzentrieren und nicht zu viel unterbringen wollen. Danke nochmals.
 
A

aligaga

Gast
Lass dich nicht irremachen, @stefanle - Perspektivenwechsel sind immer gut, vorausgesetzt, sie bringen neue Gesichtspunkte. Um den Wechsel zu verdeutlichen, genügte es, den Paps zu Beginn
Ich wünschte mir nur, [blue]mein Sohn [/blue]wäre etwas geschickter,
sagen zu lassen.

Leider nimmt der erste Teil den zweiten schon voraus; es wird im zweiten nur noch einmal wiederholt, dass der Sohn wohl tatsächlich der Versager ist, als den er sich im ersten schon selbst sieht: nichts Neues also.

Ein Student im letzten Semester, der vor dem Examen steht, zweifelt in aller Regel nicht (mehr) an Grundsatzfragen zur akademischen Bildung, sondern leidet an schlichter Prüfungsangst. Etwas wirr auch die Angabe zu den "Hausübungen" - in welchem Studium gibt's die denn? @Ali kennt außer am Lehrstuhl abgehaltenen Testaten und mündlichen Prüfungen nur Diplom- und Magisterarbeiten oder die Promotion.

Der Reiz der Geschichte könnte darin liegen, dass jeder der beiden meint, selbst alles (noch) unter Kontrolle zu haben, der andere das aber ganz anders sieht und daraus entweder Empathie oder Spannung wächst.

So aber plätschert's recht langweilig und, was den Hüttenbau betrifft, ein wenig arg umständlich dahin.

TTip: Den Text entschlacken und aus dem rein äußeren Sichtwechsel auch einen inneren machen.

Heiter

aligaga
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Perspektivenwechsel ist der Reiz des Textes und der Grund, ihn freizuschalten. Dass daran noch gearbeitet werden muss, steht außer Zweifel - und es kommen ja schon gute Vorschläge. Ich wusste es.
;-)

Ich stelle mir bei einem Perspektivenwechsel immer einen Film mit Doris Day und Rock Hudson vor: Man sieht beide Personen gleichzeitig auf dem Bildschirm und verfolgt ihr Tun - jede Person hat aber einen anderen Blickwinkel, den nur der Zuschauer kennt. Das ermöglicht ein sehr reizvolles Zuschauen.

Wenn Dir der Wechsel gelingt, ermöglicht er ein ebenso reizvolles Lesen. Mir würde es noch gefallen, den Text mit dem Beginn eines Dialogs zwischen Vater und Sohn enden zu lassen ...
 

Blumenberg

Mitglied
Hallo Stefanie,

zunächst einmal herzlich willkommen in der Leselupe. Ich habe deinen Text jetzt zweimal gelesen und finde die Idee die dahinter steht, im Rahmen des Heimwerkelns Vater und Sohn aus unterschiedlichen Perspektiven gegeneinander zu stellen, reizvoll. Allerdings hat Ali Recht, wenn er darauf hinweist, dass der erste Teil den zweiten weitgehend nur wiederholt. Hier sollte der Perspektivwechsel deutlicher werden. Vielleicht in dem der Sohn über den Vater und der Vater über den Sohn nachdenkt, du also beides deutlicher trennst, anstatt es zu vermischen.
Daneben sind mir noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen:
Danach setzten wir etwas unterhalb der Miete des Rahmens noch einen zusätzlichen Querbalken ein,
Hier muss es wohl Mitte heißen oder?

weil er vergessen hatte, wie sie zum Zuschneiden war, obwohl ich es ihm ganz genau erklärt hatte.
Hier müsste es würde ich sagen zuzuschneiden war statt zum Zuschneiden heißen.

War der Rahmen fertig, legten wir ihn auf zwei metallene Ständer ab ...
Hier hätte ich, mein subjektiver Eindruck, ein Rahmen statt der Rahmen geschrieben.

Daneben habe ich eine gewisse Widersprüchlichkeit zwischen den beiden Teilen dadurch empfunden, dass im ersten Teil der Sohn als eine Art Handlanger eingeführt wird, der den vater lediglich durch anreichen, tragen und halten unterstützt, während im zweiten Teil Vater den Sohn als den Tätigen (er schraubt richtig) beschreibt.

Trotz all der Kritik, ich finde es lohnt sich an dem Text weiter zu arbeiten, da die Idee reizvoll und stimmig ist.

Beste Grüße

Blumenberg
 

stefanle

Mitglied
Auch an euch beide ein großes Dankeschön für die Rückmeldungen.

Dem Perspektivenwechsel auch einen Wechsel des Inhaltes durchführen zu lassen finde ich eine gute Idee. So in der Art Sohn denkt über den Vater nach und umgekehrt.

@aligaga: Seit Einführung des Bachelorsystems ist auch die Universität stark verschult und man bekommt in Übungen oft wöchentlich Hausübungen, die man erledigen muss, was auch die Benotung maßgeblich beeinflusst.

@blumenberg: Danke für die Ausbesserung der Flüchtigkeitsfehler.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



 
Oben Unten