Liebesgrammatik

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Rudolfus

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Wahre Liebe

Liebste dulcamara,
das sind schöne Verse von der "wahren" Liebe, die in der Fantasie wohnt, den Konjunktiv als ihrn Daseinsraum, gleichsam als Möglichkeitskosmos, liebt, die Vergangenheit verklärt und die Gegenwart versäumt! Frech, witzig, als "Liebesgrammatik" die Duden-Grammatik souverän missachtend ("angerennt").
Herzlich
Rudolfus
 

dulcamara

Mitglied
Lieber Rudolfus!

Habe noch ganz rote Wangen (mein neuer "Titel"), und dann noch so ein einfühlsamer Kommentar von Dir!
Wow! You`ve got it!
Vielen Dank also (werde gleich mal in Deinen Werken stöbern)
und erfreuten Gruss von
dulcamara
 

Rudolfus

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Verbesserungsvorschläge

Hallo dulcamara,
ich habe Deine Vorschläge beherzigt und mein ABC-Gedicht überarbeitet. So zufrieden?
Einen schönen Sonntagabend wünscht
Rudolfus
 

Rudolfus

Mitglied
Eines der schönsten und raffiniertesten Morgenstern-Gedichte heißt "Die Trichter". Nun stellte sich mir seit langen das Problem, warum es zwei Trichter sind, die da lustwandeln - bis ich auf den Trichter kam, dass es sich um ein Paar, ein Freundespaar oder Liebespaar handeln muss. Und da der Dichter seine Trichter beide sich in gleicher Weise verengen lässt, könnte man diese Verengung so lösen, dass man sie jeweils von der Engstelle aus sich öffnen lässt. Dazu freilich müssen beide Trichter zu Wort kommen, Morgenstern möge mir die behutsame Fortsetzung seines Werks verzeihen, vor allem den ungerechten Tadel - auf seinem fernen Stern am Morgenhimmel!

Zwei Trichter wandeln durch die Nacht.
Durch ihres Rumpfs verengten Schacht
fließt weißes Mondlicht
still und heiter
auf ihren
Waldweg
u.s.
w.

Eng
Ist mir's,
liebster Trichter,
mein herzensguter Mann.
Denn dieser böse Dichter,
der hat uns Schlimmes angetan.
Drum will ich mich jetzt recken und erheben,
mich weiten, runden, Atem holen und ins Offne streben...​
 

Rudolfus

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Versehen

Dulcamara, ich bin habe einen Beitrag versehentlich unter deinem Gedicht veröffentlicht. Sieh es mir nach! Aber vielleicht gefällt er dir ja!
Rudolfus
 

dulcamara

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Einsamer Trichtermann :(

Hmmm, Rudolfus,

bin immer noch nachdenklich, antworte trotzdem.

Diese zwei so harmonisch durch die Mondnacht wandelnden Trichter...:"still und heiter" (auch wenn's das Mondlicht ist), die Stimmung des ganzen Gedichts!
In ihrem Wunsch, dem beengten Dasein zu entfliehen, lässt Deine Trichterdame ihren "herzensguten Mann" alleine zurück. Oder wird sie das nicht umsetzen können und unzufrieden weiter an seiner Seite gehen?
Woher die Unzufriedenheit? Weshalb muss man "ihre Verengung lösen"? Sie haben doch diese Verengung als Gemeinsamkeit!
Und: kamen denn, wie Du postuliert hast, beide Trichter zu Wort?

Ich denke, Du könntest die zwei Verliebten weiterhin in stiller Eintracht durch den Wald wandeln lassen - sie bedürfen unserer Einmischung nicht. ;)

Mögest Du mir verzeihen -
lieber Gruss von
dulcamara
 

Rudolfus

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Trichtermann und Trichterfrau

Liebe, gestrenge Dulcamara,
wie kann ich Dein ästhetisches Herz beschwichtigen oder gar wieder gewinnen?
Ich möchte einfach zwei Trichter einander spiegelbildlich begegnen und sich vereinigen lassen. Morgensterns Form hat es mir angetan - und schließlich sind es ja zwei Trichter, er hat aber nur einen Trichter "gemalt".
Wie wäre es mit folgender Version? Der geniale Nonsens-Poet möge mir den kühnen, unverschämten Eingriff in sein Werk auf seinem fernen Stern verzeihen!

Die Trichter

Ein Trichter wandelt durch die Nacht.
Durch seines Rumpfs verengten Schacht
fließt weißes Mondlicht
still und heiter
auf seinen Waldweg
u.s.
w.
u.
eine
Trichterfrau
fühlt sich alleine
im sanften Mondenscheine.
Sie schmiegt sich an den Trichtermann,
Den wallen süß und wundersam Gefühle an.
Sie öffnet ihren Trichtermund und tut ihm ihre Liebe kund...​

Einen poetischen Morgengruß sendet - in Erwartung eines mild-strengen Urteils

Rudolfus
 

dulcamara

Mitglied
Trichterliebe

O rodolfo poeta!

Mein "ästhetisches Herz" musst Du nicht wiedergewinnen: es schlägt voller Sympathie, begleitet von meinem Lächeln und Kopfschütteln, für deine dichterische Donquichotterie.
Ich habe nun verstanden, dass es Dir auf die Spiegelung und das happy-end ankam (verzeih die simplifizierende Diktion).
Die Form betreffend fiel mir auf, dass du den weiblichen Part breiter angelegt hast - sehr realistisch! :D
In Bezug auf den Inhalt habe ich nichts zu meckern, musste nur schmunzeln bei der Vorstellung, wie die beiden sich küssen usw., angesichts ihrer anatomischen Besonderheiten... .;)
Solltest Du es aber nicht besser bei Dir unterbringen?
Fühle Dich angelächelt von
dulcamara
 



 
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