Raketen

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arielleira

Mitglied
Silvestergedanken

Ich schließe die Augen und atme tief ein. Das Ungewisse schnürt sich fest um meine Kehle, nimmt mich ein und raubt mir die Luft zum Atmen. Ich habe den Moment vergessen in dem ich das letzte Mal die Süße des Lebens eingeatmet habe, das Leben spürte und meinen Körper als meinen Eigenen wahrgenommen habe. Ich lebe vor mich hin, habe jegliches Ziel aus den Augen verloren, der rote Faden ist mir schon vor Jahren aus den Händen entglitten.

Ich versuche mich krampfhaft an etwas zu halten von dem ich weiß, dass es gar nicht existiert und stürze mich in die unbedachtesten Beziehungen bis mich das Geborgene und Sichere einengt und mir jeglichen Raum zur Entfaltung nimmt. Ich verstehe es nicht.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich vor lauter Glück und Liebe weinen können. Es gab nicht viel das mich beunruhigte oder aufregte, nichts das mich aus meiner Bahn warf. Nichts das mich daran hinderte das Leben in vollen Zügen zu kosten.

Nun sitze ich hier. Alleine obwohl ich nicht alleine sein müsste. Ich sehne mich nach etwas. Doch ich weiß nicht was genau ich eigentlich begehre. Ich wüsste nicht nach was ich suchen sollte, was genau ich tun oder denken sollte um dies zu erhaschen. Mir fehlt etwas, irgendetwas. Diese Ungewissheit zu wissen dass mir Dieses fehlt ich aber gleichzeitig nicht weiß wie ich es bezeichnen soll oder gar erreichen kann entzieht mir all meine Kraft und meine Leidenschaft am Leben.

Allgegenwärtig sollte es mir doch an nichts fehlen. Ich hatte bis vor ein paar Tagen noch jemand an meiner Seite der so gut wie alles dafür tun würde damit es mir besser ergehen könnte, der mich verstand, mir vertraute, mir unfassbar nahe war und auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise mir verbunden war. Selbst ihn habe ich ziehen lassen um nach dem zu Suche was mir fehlt.

Ich habe einfach meinen Platz noch nicht gefunden. Nicht in mir und auch nicht in der Gesellschaft. Vieles interessiert mich, doch für nichts Explizites brennt mein Herz. Alles erhoffe ich zu sehen und doch weiß ich nicht mit was ich beginnen sollte. Ich hätte die Möglichkeit mit vielen meine Gedanken zu teilen und trotzdem ziehe ich es bislang vor das meiste mit mir selbst auszumachen. Gewiss wäre es befreiender mich mitzuteilen, meine Sorgen zu teilen, doch wenn ich zulasse jemand in die Tiefen meines Innersten zu blicken, engt mich obgleich das Gefühl der Nähe ein und ich ziehe mich erneut zurück.

Ich tapse durch die Dunkelheit und suche verzweifelt nach einem Licht das meiner selbst ähnelt. Es erschien mir die letzten Jahre als einfachere Alternative mich von einigen mit einer Kerze in der Hand begleiten zu lassen als selber danach zu suchen. Ich wog mich in Sicherheit, beschützt und doch kam ich immer an diesen einen Punkt. An den Punkt an dem ich all meine tollen Männer verließ da ich nicht glücklich war. Nicht mit ihnen. Jedoch mit mir selbst.

Immer wieder dachte ich, nun wird es bestimmt anders... wurde es nicht. Ich irre noch immer umher und versuche den grauen Schleier der mich umgibt in etwas leuchtenden und schönes zu verändern. Niemand könnte mir dabei helfen. Ich selbst kann es im Moment irgendwie auch nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. Ich will doch einfach nur glücklich sein.

Die Gegebenheiten sind verheißungsvoll ein erfülltes Leben zu führen, mit sich selbst zufrieden zu sein. Der Rahmen ist golden und wertvoll doch mir fehlt der Elan und die Ideen ein Bild dafür zu zeichnen. Ich könnte es zu etwas bringen, mich verwirklichen, etwas erreichen. Dafür müsste ich mich zwangsläufig für etwas entscheiden, was mich vor ein unüberwindbares Hindernis stellt.

Ich sehne mich nach Nähe und wenn ich sie erlange sehne ich mich nach Einsamkeit. Ich sehne mich nach Verbundenheit und gleichzeitig nach Freiheit. Ich sehne mich nach Erfolg und einem Beruf der mich erfüllt und schaffe es nicht mich dazu zu motivieren etwas dafür zu tun. Ich sehen mich nach Liebe und schenkt mir jemand sein Herz packe ich es in ein Schachtel und traue mich sie nicht zu öffnen und das Geschenk anzunehmen.

Ich schenke mir den letzten Schluck aus der Sektflasche ein, die ersten Raketen schießen draußen in den Himmel. Es ist Silvester. 23:55 Uhr. Ich sitze zuhause, alleine, höre laut Musik und fühle mich wie betäubt. Mir fehlt die Luft zu Atmen, der Mut mich meiner Aufgabe zu stellen und endlich etwas an mir zu Ändern.

Bleibt mir das vollkommene und langfristige Glück ewig verwehrt nur weil der eine Fremde vor 10 Jahren mein Dasein in nur ein paar Minuten ausgelöscht hat? Mich für immer gekennzeichnet hat und mir den Glauben an mich selbst zu Nichte machte. Ich würde so gerne alles dafür tun um ihn nicht den Gefalle zu machen. Ich kann es nur nicht. Ich kann nur versuchen es zu vergessen und es weiter in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses zu schieben und es vor mir selbst zu verstecken.

Nun beginnt das neue Jahr. Ich würde mich am liebsten übergeben. Könnte ein Jahr sinnloser und unspektakulärer sein als das letzte? Ich denke nicht. Ich möchte mir auch nicht alles schlecht reden. Aber gut reden geht nun mal auch nicht.
 
S

Steky

Gast
Ich mach´s mal kurz, weil es schon spät ist: Der Inhalt deiner Geschichte gefällt mir eigentlich sehr gut, und auch der Stil gefällt mir. Das Einzige, woran du noch arbeiten solltest, ist, wie und wo man Beistriche setzt. LG Steky
 

arielleira

Mitglied
Ich schließe die Augen und atme tief ein. Das Ungewisse schnürt sich fest um meine Kehle, nimmt mich ein und raubt mir die Luft zum Atmen. Ich habe den Moment vergessen, in dem ich das letzte Mal die Süße des Lebens eingeatmet habe, das Leben spürte und meinen Körper als meinen Eigenen wahrgenommen habe. Ich lebe vor mich hin, habe jegliches Ziel aus den Augen verloren, der rote Faden ist mir schon vor Jahren aus den Händen entglitten.

Ich versuche mich krampfhaft an etwas zu halten von dem ich weiß, dass es gar nicht existiert und stürze mich in die unbedachtesten Beziehungen bis mich das Geborgene und Sichere einengt und mir jeglichen Raum zur Entfaltung nimmt. Ich verstehe es nicht.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich vor lauter Glück und Liebe weinen können. Es gab nicht viel das mich beunruhigte oder aufregte, nichts das mich aus meiner Bahn warf. Nichts das mich daran hinderte das Leben in vollen Zügen zu kosten.

Nun sitze ich hier. Alleine obwohl ich nicht alleine sein müsste. Ich sehne mich nach etwas. Doch ich weiß nicht was genau ich eigentlich begehre. Ich wüsste nicht nach was ich suchen sollte, was genau ich tun oder denken sollte um dies zu erhaschen. Mir fehlt etwas, irgendetwas. Diese Ungewissheit, zu wissen dass mir Dieses fehlt, ich aber gleichzeitig nicht weiß, wie ich es bezeichnen soll oder gar erreichen kann, entzieht mir all meine Kraft und meine Leidenschaft am Leben.

Allgegenwärtig sollte es mir doch an nichts fehlen. Ich hatte bis vor ein paar Tagen noch jemand an meiner Seite, der so gut wie alles dafür tun würde damit es mir besser ergehen könnte, der mich verstand, mir vertraute, mir unfassbar nahe war und auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise mir verbunden war. Selbst ihn habe ich ziehen lassen um nach dem zu Suche was mir fehlt.

Ich habe einfach meinen Platz noch nicht gefunden. Nicht in mir und auch nicht in der Gesellschaft. Vieles interessiert mich, doch für nichts Explizites brennt mein Herz. Alles erhoffe ich zu sehen und doch weiß ich nicht mit was ich beginnen sollte. Ich hätte die Möglichkeit mit vielen meine Gedanken zu teilen und trotzdem ziehe ich es bislang vor das meiste mit mir selbst auszumachen. Gewiss wäre es befreiender mich mitzuteilen, meine Sorgen zu teilen, doch wenn ich zulasse jemand in die Tiefen meines Innersten zu blicken, engt mich das Gefühl der Nähe ein und ich ziehe mich erneut zurück.

Ich tapse durch die Dunkelheit und suche verzweifelt nach einem Licht das meinem selbst ähnelt. Es erschien mir die letzten Jahre als einfachere Alternative mich von einigen mit einer Kerze in der Hand begleiten zu lassen als selber danach zu suchen. Ich wog mich in Sicherheit, beschützt und doch kam ich immer an diesen einen Punkt. An den Punkt an dem ich all meine tollen Männer verließ da ich nicht glücklich war. Nicht mit ihnen. Jedoch mit mir selbst.

Immer wieder dachte ich, nun wird es bestimmt anders... wurde es nicht. Ich irre noch immer umher und versuche den grauen Schleier der mich umgibt in etwas leuchtenden und schönes zu verändern. Niemand könnte mir dabei helfen. Ich selbst kann es im Moment irgendwie auch nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. Ich will doch einfach nur glücklich sein.

Die Gegebenheiten sind verheißungsvoll ein erfülltes Leben zu führen, mit sich selbst zufrieden zu sein. Der Rahmen ist golden und wertvoll doch mir fehlt der Elan und die Ideen ein Bild dafür zu zeichnen. Ich könnte es zu etwas bringen, mich verwirklichen, etwas erreichen. Dafür müsste ich mich zwangsläufig für etwas entscheiden, was mich vor ein unüberwindbares Hindernis stellt.

Ich sehne mich nach Nähe und wenn ich sie erlange sehne ich mich nach Einsamkeit. Ich sehne mich nach Verbundenheit und gleichzeitig nach Freiheit. Ich sehne mich nach Erfolg und einem Beruf der mich erfüllt und schaffe es nicht mich dazu zu motivieren etwas dafür zu tun. Ich sehen mich nach Liebe und schenkt mir jemand sein Herz packe ich es in ein Schachtel und traue mich sie nicht zu öffnen und das Geschenk anzunehmen.

Ich schenke mir den letzten Schluck aus der Sektflasche ein, die ersten Raketen schießen draußen in den Himmel. Es ist Silvester. 23:55 Uhr. Ich sitze zuhause, alleine, höre laut Musik und fühle mich wie betäubt. Mir fehlt die Luft zu Atmen, der Mut mich meiner Aufgabe zu stellen und endlich etwas an mir zu Ändern.

Bleibt mir das vollkommene und langfristige Glück ewig verwehrt nur weil der eine Fremde vor 10 Jahren mein Dasein in nur ein paar Minuten ausgelöscht hat? Mich für immer gekennzeichnet hat und mir den Glauben an mich selbst zunichte machte. Ich würde so gerne alles dafür tun um ihn nicht den Gefalle zu machen. Ich kann es nur nicht. Ich kann nur versuchen es zu vergessen und es weiter in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses zu schieben und es vor mir selbst zu verstecken.

Nun beginnt das neue Jahr. Ich würde mich am liebsten übergeben. Könnte ein Jahr sinnloser und unspektakulärer sein als das letzte? Ich denke nicht. Ich möchte mir auch nicht alles schlecht reden. Aber gut reden geht nun mal auch nicht.
 

arielleira

Mitglied
Ich schließe die Augen und atme tief ein. Das Ungewisse schnürt sich fest um meine Kehle, nimmt mich ein und raubt mir die Luft zum Atmen. Ich habe den Moment vergessen, in dem ich das letzte Mal die Süße des Lebens eingeatmet habe, das Leben spürte und meinen Körper als meinen Eigenen wahrgenommen habe. Ich lebe vor mich hin, habe jegliches Ziel aus den Augen verloren, der rote Faden ist mir schon vor Jahren aus den Händen entglitten.

Ich versuche mich krampfhaft an etwas zu halten von dem ich weiß, dass es gar nicht existiert und stürze mich in die unbedachtesten Beziehungen bis mich das Geborgene und Sichere einengt und mir jeglichen Raum zur Entfaltung nimmt. Ich verstehe es nicht.

Noch vor ein paar Jahren hätte ich vor lauter Glück und Liebe weinen können. Es gab nicht viel, dass mich beunruhigte oder aufregte, nichts das mich aus meiner Bahn warf. Nichts, dass mich daran hinderte das Leben in vollen Zügen aus zu kosten.

Nun sitze ich hier. Alleine obwohl ich nicht alleine sein müsste. Ich sehne mich nach etwas. Doch ich weiß nicht was genau ich eigentlich begehre. Ich wüsste nicht nach was ich suchen sollte, was genau ich tun oder denken sollte um dies zu erhaschen. Mir fehlt etwas, irgendetwas. Diese Ungewissheit, zu wissen dass mir Dieses fehlt, ich aber gleichzeitig nicht weiß, wie ich es bezeichnen soll oder gar erreichen kann, entzieht mir all meine Kraft und meine Leidenschaft am Leben.

Allgegenwärtig sollte es mir doch an nichts fehlen. Ich hatte bis vor ein paar Tagen noch jemand an meiner Seite, der so gut wie alles dafür tun würde damit es mir besser ergehen könnte, der mich verstand, mir vertraute, mir unfassbar nahe war und auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise mir verbunden war. Selbst ihn habe ich ziehen lassen um nach dem zu Suche was mir fehlt.

Ich habe einfach meinen Platz noch nicht gefunden. Nicht in mir und auch nicht in der Gesellschaft. Vieles interessiert mich, doch für nichts Explizites brennt mein Herz. Alles erhoffe ich zu sehen und doch weiß ich nicht mit was ich beginnen sollte. Ich hätte die Möglichkeit mit vielen meine Gedanken zu teilen und trotzdem ziehe ich es bislang vor das meiste mit mir selbst auszumachen. Gewiss wäre es befreiender mich mitzuteilen, meine Sorgen zu teilen, doch wenn ich zulasse jemand in die Tiefen meines Innersten zu blicken, engt mich das Gefühl der Nähe ein und ich ziehe mich erneut zurück.

Ich tapse durch die Dunkelheit und suche verzweifelt nach einem Licht. Es erschien mir die letzten Jahre als einfachere Alternative mich von einigen mit einer Kerze in der Hand begleiten zu lassen als selber danach zu suchen. Ich wog mich in Sicherheit, beschützt und doch kam ich immer an diesen einen Punkt. An den Punkt an dem ich all meine tollen Männer verließ da ich nicht glücklich war. Nicht mit ihnen. Jedoch mit mir selbst.

Immer wieder dachte ich, nun wird es bestimmt anders... wurde es nicht. Ich irre noch immer umher und versuche den grauen Schleier der mich umgibt in etwas leuchtenden und schönes zu verändern. Niemand könnte mir dabei helfen. Ich selbst kann es im Moment irgendwie auch nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. Ich will doch einfach nur glücklich sein.

Die Gegebenheiten sind verheißungsvoll ein erfülltes Leben zu führen, mit sich selbst zufrieden zu sein. Der Rahmen ist golden und wertvoll doch mir fehlt der Elan und die Ideen ein Bild dafür zu zeichnen. Ich könnte es zu etwas bringen, mich verwirklichen, etwas erreichen. Dafür müsste ich mich zwangsläufig für etwas entscheiden, was mich vor ein unüberwindbares Hindernis stellt.

Ich sehne mich nach Nähe und wenn ich sie erlange sehne ich mich nach Einsamkeit. Ich sehne mich nach Verbundenheit und gleichzeitig nach Freiheit. Ich sehne mich nach Erfolg und einem Beruf der mich erfüllt und schaffe es nicht mich dazu zu motivieren etwas dafür zu tun. Ich sehen mich nach Liebe und schenkt mir jemand sein Herz packe ich es in ein Schachtel und traue mich sie nicht zu öffnen und das Geschenk anzunehmen.

Ich schenke mir den letzten Schluck aus der Sektflasche ein, die ersten Raketen schießen draußen in den Himmel. Es ist Silvester. 23:55 Uhr. Ich sitze zuhause, alleine, höre laut Musik und fühle mich wie betäubt. Mir fehlt die Luft zu Atmen, der Mut mich meiner Aufgabe zu stellen und endlich etwas an mir zu Ändern.

Bleibt mir das vollkommene und langfristige Glück ewig verwehrt nur weil der eine Fremde vor 10 Jahren mein Dasein in nur ein paar Minuten ausgelöscht hat? Mich für immer gekennzeichnet hat und mir den Glauben an mich selbst zunichte machte. Ich würde so gerne alles dafür tun um ihn nicht diesen Gefallen zu machen. Ich kann es nur nicht. Ich kann nur versuchen es zu vergessen und es weiter in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses zu schieben um es vor mir selbst zu verstecken.

Nun beginnt das neue Jahr. Ich würde mich am liebsten übergeben. Könnte ein Jahr sinnloser und unspektakulärer sein als das Letzte? Ich denke nicht. Ich möchte mir auch nicht alles schlecht reden. Aber gut reden geht nun mal auch nicht.
 
L

lilaluna

Gast
Das liest sich wie die selbstmitleidige Nummer eines lyrischen Ichs, das nicht begreifen kann oder möchte, dass für das so genannte "Glück" mehr erforderlich ist als das Warten darauf. Von allein pflegt es nämlich nicht zu einem zu kommen, und wenn doch, dann erweist sich's meist nur als "Katzengold", das seinen Glanz nur allzu rasch verliert.

Ebenso sinnlos ist es, die eigene Faulheit, Feigheit und Antriebslosigkeit mit mehr oder weniger lang zurückliegenden Ereignissen oder den Personen, die sie auslösten, zu entschuldigen. Fast jeder, der es bis zur Pubertät, zum Quali oder gar bis zum Abs geschafft hat, hat ordentlich auf die Fresse bekommen; manche haben die Eltern verloren, waren auf der Flucht, wurden blind oder sitzen nach einem Unfall im Rollstuhl. Und doch haben sie ihr Glück weiter versucht. Die meisten haben es gefunden.

Eine literarische Aufarbeitung dieser Binsenweisheiten erfolgt in dem langatmig geschriebenen, immer wieder Gleiches beklagenden Text leider nicht, arielleira. Es findet sich auch nichts, das vermuten ließe, das Lyrich leide bereits an Depression und bräuchte Hilfe. Vielleicht befindet es sich auf dem Weg dorthin?

Tipp: Lass es sich Gedanken darüber machen, ob die Wertschätzung Dritter nicht auch davon abhängt, dass man sich selber leiden kann und dass man etwas an Dritten nur dann zu entdecken und für sich nutzbar zu machen imstande ist, wenn man genau genug hinguckt. Vor allem, dass man erkennt, welche Werte im significant other wirklich stecken.

Um bei der Literatur zu bleiben: Das Lyrich sollte nicht nur schreiben, sondern auch lesen können. Ich weiß, wie mühsam das ist. Aber allein daheim sitzen und das Selbstmitleid mit Sekt verdünnen, ist sterbenslangweilig. Darüber schreiben noch viel langweiliger.

Liebe Grüße

lilaluna
 

arielleira

Mitglied
Vielen Dank Steky für dein Tip!
Hab den Text nun etwas überarbeitet :)

Lilaluna, auf deinen Kommentar gehe ich nicht weiter darauf ein. Ich brauche weder Lebensweisheiten für die Person, die ich in meiner Kurzgeschichte beschreibe, noch sonstige "Ebenso sinnlos ist es, die eigene Faulheit, Feigheit und Antriebslosigkeit mit mehr oder weniger lang zurückliegenden Ereignissen oder den Personen, die sie auslösten, zu entschuldigen." Sätze.
 

Vera S

Mitglied
Lebe Arielleira,
es ist sicherlich nicht Sinn der Sache, die Person zu kritisieren, die im Zentrum einer Geschichte steht, sondern es sollte darum gehen, herauszufinden, ob ein Text funktioniert oder nicht.
Tatsächlich ist ein Hauptproblem der Geschichte die Fehlerzahl. Ich hoffe, es ist dir recht, dass ich sie markiert habe, soweit ich sie fand.
Inhaltlich sehe ich mit der Darstellung einer Figur, die ihren "Platz" noch nicht gefunden hat, kein Problem. Tatsächlich wird man aber als Leser an einer Stelle wirklich neugierig, nämlich da, als die Erzählerin den Grund für ihren Zustand angibt. Könntest du diesen Umstand ausbauen, etwas mehr darüber schreiben, was der Fremde getan hat? Den Zustand, den du beschreibst, kennen sicherlich viele, er enthält nichts Überraschendes und ist sehr lang, der Grund dafür wäre meines Erachtens spannend.

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Ich schließe die Augen und atme tief ein. ([blue]Die Ungewissheit?[/blue]) schnürt sich fest um meine Kehle, nimmt mich ein und raubt mir die Luft zum Atmen. Ich habe den Moment vergessen, in dem ich das letzte Mal die Süße des Lebens eingeatmet {[blue]gerochen?[/blue]} habe, ([blue]es[/blue]?)spürte und meinen Körper als meinen ([blue]e[/blue])igenen wahrgenommen habe. Ich lebe vor mich hin, habe jegliches Ziel aus den Augen verloren, der rote Faden ist mir schon vor Jahren aus den Händen entglitten.

Ich versuche[blue],[/blue] mich krampfhaft an etwas zu halten[blue],[/blue] von dem ich weiß, dass es gar nicht existiert([blue],[/blue]) und stürze mich in die unbedachtesten Beziehungen([blue],[/blue]) bis mich [blue]die Geborgenheit [/blue]und [blue]die Sicherheit einengen [/blue]und mir jeglichen Raum zur Entfaltung [blue]nehmen[/blue]. [blue]Ich verstehe es nicht[/blue].{[blue]Weglassen? Offensichtlich versteht sie es schon, wie sie später erklärt![/blue]}

Noch vor ein paar Jahren hätte ich vor lauter Glück und Liebe weinen können. Es gab nicht viel, dass mich beunruhigte oder aufregte, nichts[blue], [/blue]das mich aus meiner Bahn warf. Nichts, [blue]das[/blue] mich daran hinderte[blue],[/blue] das Leben in vollen Zügen [blue]auszukosten[/blue].

Nun sitze ich hier. Allei[blue]n,[/blue] obwohl ich nicht allei[blue]n[/blue] sein müsste. Ich sehne mich nach etwas. Doch ich weiß nicht[blue],[/blue] was genau ich eigentlich begehre. Ich wüsste nicht[blue],[/blue] nach was ich suchen sollte, was genau ich tun oder denken sollte[blue], [/blue]um dies zu erhaschen. Mir fehlt etwas, irgendetwas. Diese Ungewissheit, zu wissen dass mir [blue]d[/blue]ieses fehlt, ich aber gleichzeitig nicht weiß, wie ich es bezeichnen soll oder gar erreichen kann, entzieht mir all meine Kraft und meine [blue]Lust [/blue]am Leben.

[blue]Gegenwärtig[/blue] sollte es mir doch an nichts fehlen. Ich hatte bis vor ein paar Tagen noch jemand an meiner Seite, der so gut wie alles dafür[blue] tat/getan hätte, [/blue]damit es mir besser ergehen könnte, der mich verstand, mir vertraute, mir unfassbar nahe war und auf eine ganz besondere und außergewöhnliche Weise mir verbunden war. Selbst ihn habe ich ziehen lassen[blue],[/blue] um nach dem zu [blue]suchen,[/blue] was mir fehlt.

Ich habe einfach meinen Platz noch nicht gefunden. Nicht in mir und auch nicht in der Gesellschaft. Vieles interessiert mich, doch für nichts Explizites brennt mein Herz. Alles erhoffe ich zu sehen und doch weiß ich nicht[blue],[/blue] mit was ich beginnen sollte. Ich hätte die Möglichkeit[blue], [/blue]mit vielen meine Gedanken zu teilen[blue], [/blue]und trotzdem ziehe ich es bislang vor[blue], [/blue]das meiste mit mir selbst auszumachen. Gewiss wäre es befreiende[blue]r, [/blue]mich mitzuteilen, meine Sorgen zu teilen, doch wenn ich zulasse[blue], dass [/blue]jemand in die Tiefen meines Innersten [blue]blickt[/blue], engt mich das Gefühl der Nähe ein und ich ziehe mich erneut zurück.

Ich tapse durch die Dunkelheit und suche verzweifelt nach einem Licht. Es erschien mir die letzten Jahre als einfachere Alternative[blue], [/blue]mich von einigen mit einer Kerze in der Hand begleiten zu lassen[blue],[/blue] als selber danach zu suchen. {[blue]Gelungenes Bild![/blue]}Ich wog mich in Sicherheit, beschützt[blue], [/blue]und doch kam ich immer an diesen einen Punkt. An den Punkt[blue], [/blue]an dem ich all meine tollen Männer{i[blue]st das ironisch oder ernst gemeint? Ich würde das "tollen" weglassen, denn vorher schreibst du von den "unbedachtesten Beziehungen"[/blue]} verließ[blue], [/blue]da ich nicht glücklich war. Nicht mit ihnen. Jedoch {[blue]ebenfalls nicht?[/blue]}mit mir selbst.

Immer wieder dachte ich, nun wird es bestimmt anders... wurde es nicht. Ich irre noch immer umher und versuche den grauen Schleier[blue],[/blue] der mich umgibt[blue],[/blue] in etwas [blue]L[/blue]euchtende[blue]s[/blue] und [blue]S[/blue]chönes zu ver[blue]wandeln[/blue]. Niemand könnte mir dabei helfen. Ich selbst kann es im Moment
[blue] [/blue] auch nicht. Das kann doch nicht so schwer sein. [blue]Ich will doch einfach nur glücklich sein. [/blue] [blue]{das würde ich weglassen, "einfach nur glücklich sein" scheint mir mehr als die Protagonistin sich wünscht!}[/blue]

Die Gegebenheiten sind verheißungsvoll[blue], um [/blue]ein erfülltes Leben zu führen, mit [blue]mir[/blue] selbst zufrieden zu sein. Der Rahmen ist golden und wertvoll[blue], [/blue]doch mir [blue]fehlen[/blue] der Elan und die Ideen[blue], [/blue]ein Bild dafür zu zeichnen. Ich könnte es zu etwas bringen, mich verwirklichen, etwas erreichen. Dafür müsste ich mich zwangsläufig für etwas entscheiden, was mich vor ein unüberwindbares Hindernis stellt.

Ich sehne mich nach Nähe und wenn ich sie erlange[blue], [/blue]sehne ich mich nach Einsamkeit. Ich sehne mich nach Verbundenheit und gleichzeitig nach Freiheit. Ich sehne mich nach Erfolg und einem Beruf[blue], [/blue]der mich erfüllt[blue], [/blue]und schaffe es nicht[blue],[/blue] mich dazu zu motivieren[blue],[/blue] etwas dafür zu tun. Ich seh[blue]ne[/blue] mich nach Liebe[blue], doch [/blue]schenkt mir jemand sein Herz[blue],[/blue] packe ich es in ein Schachtel und traue [blue]mich nicht, sie[/blue] zu öffnen und das Geschenk anzunehmen.

Ich schenke mir den letzten Schluck aus der Sektflasche ein, die ersten Raketen schießen draußen in den Himmel. Es ist Silvester. 23:55 Uhr. Ich sitze z[blue]u H[/blue]ause, allei[blue]n[/blue], höre laut Musik und fühle mich wie betäubt. Mir fehlt die Luft zu Atmen, der Mut[blue], [/blue]mich meiner Aufgabe zu stellen und endlich etwas an mir zu[blue] ä[/blue]ndern.

Bleibt mir [blue]das vollkommene und langfristige [/blue] [blue]{gibt es das?}[/blue] Glück ewig verwehrt[blue], [/blue]nur weil der eine Fremde vor 10 Jahren [blue]mein Dasein [/blue] {Sie ist noch da. Was hat er ausgelöscht? Was hat er getan? Hier, finde ich, solltest du wenigstens ein paar drastische Schlaglichter setzen und lieber in der Selbstreflexion etwas kürzen!} in nur ein paar Minuten ausgelöscht hat? Mich für immer gekennzeichnet hat und [blue]meinen[/blue] Glauben an mich selbst zunichte machte.[blue]Was gäbe ich darum, ihm diesen Gefallen nicht tun zu müssen[/blue] {[blue]damit würdest du zweimal "tun" vermeiden}[/blue]. Ich kann es nur nicht. Ich kann nur versuchen[blue],[/blue] es zu vergessen und es weiter in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses zu schieben[blue], [/blue]um es vor mir selbst zu verstecken.{Was?}

Nun beginnt das neue Jahr. Ich würde mich am liebsten übergeben. [blue]Kann das kommende [/blue]Jahr sinnloser und unspektakulärer sein als das[blue] l[/blue]etzte? Ich denke nicht. Ich möchte mir auch nicht alles schlecht reden. Aber gut reden geht nun mal auch nicht.
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Ich will damit nicht sagen, dass du eine neue Geschichte schreiben sollst. Aber sollte tatsächlich die Begegnung mit einem Menschen die Protagonistin so nachhaltig aus der Bahn geworfen haben, wie du es andeutest, könnte diese der überraschende Dreh- und Angelpunkt sein.
Viele Grüße
Vera
 



 
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