Schlüsselproblem

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Schlüsselproblem

Karl geht noch einmal alles durch:
Für die Strecke würde er 27 Minuten brauchen. Um sicher pünktlich zu sein müsste er etwa eine Stunde einplanen, denkt er sich.
Karl kontrolliert noch einmal seinen Kalendereintrag. Er vergewissert sich, ob der Tag und die Uhrzeit stimmen.
Um 21:30 Uhr beginnt die Schicht. Eine halbe Stunde früher da sein schadet nicht, denkt er sich.
Damit er sicher pünktlich ist müsste er also um 21 Uhr vor Ort sein.
Wenn er 27 Minuten für die Strecke braucht, jedoch eine Stunde Fahrt einplanen müsste -
dann sollte er also um 20 Uhr aufbrechen.
Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit.
Es ist 19:38 Uhr.
Sein Herz donnert, wie der Klöppel einer gigantischen Kirchenglocke, von innen gegen seine Brust.
Er atmet tief ein- versucht sich zu stabilisieren.
Karl stellt den Wecker auf 19:50 Uhr.
So hätte er 10 Minuten Zeit um sich fertig zu machen und außer Haus zu gehen.
Er kann sich also sicher sein, dass er genug Puffer hat um die geplante Stunde Anfahrt einzuhalten.
In den verbleibenden 12 Minuten würde er noch mal den Plan durchgehen.
Karl kramt umgehend die Unterlagen aus seinem Rucksack. Diesmal ist er schließlich alleine auf sich gestellt.
Er holt 3 zerknitterte handbeschriebene Blatt Din A 4 Drucker Papier hervor. Karl geht noch einmal alles durch.
In Phase 1 würde er mit dem Schlüssel die Eingangstür öffnen.
Karl wühlt in seinem Rucksack und ertastet schließlich einen Schlüsselbund.
Er erinnert sich daran, dass ihm gezeigt wurde welcher Schlüssel der Richtige ist.
Jedoch ist es ihm entfallen.
Für einen Moment verfolgt ihn der Gedanke, dass er den Richtigen Schlüssel im Prinzip gar nicht kennt.
Er richtet seinen Blick auf den Schlüsselbund.
Karl zählt sechs Schlüssel.
Er versucht sich daran zu erinnern welcher der Sechs es gewesen sein könnte. Doch die Mühen sind sinnlos.
Er kontrolliert den Schlüsselbund erneut, um sicher zugehen, dass er sich nicht verzählt hat.
Noch immer setzt sich der Schlüsselbund aus sechs einzelnen Schlüsseln zusammen, stellt er fest.
Nun gut, denkt er. Im schlimmsten Fall müsste er alle sechs Schlüssel ausprobieren,
um die Eingangstüre öffnen zu können.
Vielleicht hat er Glück und es passt bereits der dritte, beruhigt er sich. Jetzt nicht abschweifen, rügt Karl sich
in Gedanken versunken.
Es ist 19:42 Uhr. Gleich müsste er aufbrechen.
Sein Herz prügelt augenblicklich, wie ein wildgewordenes Kleinkind mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb.
Danach also durch den dunklen Raum gehen, überlegt er weiter. Und die Sicherung mit der Aufschrift
„ F-13-Raum groß“ aktivieren.
Daraufhin würde dann das Licht anspringen, versicherte ihm sein Kollege. Selber hatte er das noch nie gemacht.
Sicher weiß er, dass der Sicherungskasten gleich rechts hinter der Garderobe versteckt ist.
Jedoch weiß er nicht genau wo sich die Sicherung im Kasten befindet.
Ihm fällt auf, dass er den Sicherungskasten im Prinzip noch nie mit eigenen Augen gesehen hat.
Genau genommen weiß er noch nicht einmal was ihm sein Kollege mit dem Begriff „Einsichern\"
überhaupt zu verstehen geben wollte.
Wozu ist eine Sicherung überhaupt da, fragt sich Karl voller Scham. Der Gedanke ist zermürbend.
Der Wecker klingelt und reißt Karl aus der Gedankenmühle. 10 Minuten zum Fertig machen, erinnert er sich.
Im Aufstehen stopft er den Schlüsselbund und die drei Blätter zurück in den Rucksack.
Kreidebleich wankt er aus seinem Zimmer in den Flur.
Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen- für eine Ohnmacht reicht es allerdings nicht.
Karl überlegt, wie es wäre wenn er tatsächlich ohnmächtig geworden wäre.
Dann hätte er anrufen und sagen können es sei etwas schlimmes passiert, phantasiert er.
Und er müsse zum Arzt deswegen und könne seine Schicht nicht wahrnehmen.
In der Arbeit hätte man mit Sicherheit verständnisvoll seine Entschuldigung akzeptiert.
Dann würde er jetzt zurück in sein Zimmer gehen können.
Das Schlüsselproblem wäre beseitigt, malt er sich zufrieden aus.
Zumindest vorerst.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo OpunktWanninger, herzlich Willkommen in der Leselupe!

Schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Werke und freuen uns auf einen konstruktiven Austausch mit Dir.

Um Dir den Einstieg zu erleichtern, haben wir im 'Forum Lupanum' (unsere Plauderecke) einen Beitrag eingestellt, der sich in besonderem Maße an neue Mitglieder richtet. http://www.leselupe.de/lw/titel-Leitfaden-fuer-neue-Mitglieder-119339.htm

Ganz besonders wollen wir Dir auch die Seite mit den häufig gestellten Fragen ans Herz legen. http://www.leselupe.de/lw/service.php?action=faq

Ich weiß zwar jetzt nicht genau, welchen Plan Karl in die Tat umsetzen möchte, aber der Weg dahin war spannend zu lesen. Offensichtlich ist der Plan vereitelt worden. :)


Viele Grüße von DocSchneider

Redakteur in diesem Forum
 
S

steky

Gast
Hallo, OpunktWanninger,

hier ein paar Vorschläge:

Karl geht noch einmal alles durch:
Punkt anstatt Doppelpunkt.

Um [strike]sicher[/strike] pünktlich zu sein[red]Komma[/red] müsste er etwa eine Stunde einplanen[strike], denkt er sich.[/strike].
Damit er sicher pünktlich ist müsste er also um 21 Uhr vor Ort sein.
"Sicher" klingt nicht so schön. Nach "ist" ein Komma.

Wenn er 27 Minuten für die Strecke braucht, jedoch eine Stunde Fahrt einplanen müsste -
dann sollte er also um 20 Uhr aufbrechen.
Absatz auflösen und statt Gedankenstrich Auslassungspunkte.

Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit.
Es ist 19:38 Uhr.
Alternativ: "Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit: Es ist 19:38 Uhr."

Er atmet tief ein- versucht sich zu stabilisieren.
Entweder richtiger Gedankenstrich oder "und" schreiben.

Er holt 3 zerknitterte handbeschriebene Blatt Din A 4 Drucker Papier hervor.
Druckerpapier gehört zusammengeschrieben. Der Satz liest sich unheimlich schwer.

Er erinnert sich daran, dass ihm gezeigt wurde welcher Schlüssel der Richtige ist.
Komma nach "wurde". "Richtige" gehört kleingeschrieben, da es ein Eigenschaftswort ist, welches den Schlüssel beschreibt.

Für einen Moment verfolgt ihn der Gedanke, dass er den Richtigen Schlüssel im Prinzip gar nicht kennt.
"Richtig" gehört hier auch kleingeschrieben.

Karl scheint ein sonderbares Gemüt zu sein, immer darauf versessen, den Eventualitäten des Lebens überlegen zu sein, indem er sich auf sie vorbereitet. Diese Charakterisierung ist Dir sehr gut gelungen.

Ich würde Dir raten, den Text das nächste Mal durch ein Rechtschreibprogramm "laufen" zu lassen.

LG
Steky
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo OpunktWanninger,

dass ich die Handlung nicht verstehe, liegt vielleicht auch daran, dass der Text für mich kaum lesbar ist: Nach fast jedem Satz folgt ein Absatz, so dass der Lesefluss jedesmal unterbrochen wird, Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler halten den Leser weiter auf, weil er erst einmal sortieren muss, worum es eigentlich geht.

Die Rechtschreibung solltest Du unbedingt überprüfen und dabei auch gleich eine gängige Formatierung vornehmen. Zahlen solltest Du immer ausschreiben (zehn Minuten, drei Blatt Papier) usw. Steky hat Dir ja auch schon einige Ratschläge gegeben.

Vielleicht kannst Du so noch etwas mehr aus dieser Geschichte machen.

Gruß Ciconia
 
Schlüsselproblem

Karl geht noch einmal alles durch.
Für die Strecke würde er 27 Minuten brauchen. Um pünktlich zu sein, müsste er etwa eine Stunde einplanen.
Karl kontrolliert noch einmal seinen Kalendereintrag. Er vergewissert sich, ob der Tag und die Uhrzeit stimmen.
Um 21:30 Uhr beginnt die Schicht. Eine halbe Stunde früher da sein schadet nicht, denkt er sich.
Damit er pünktlich ist, müsste er also um 21 Uhr vor Ort sein.
Wenn er 27 Minuten für die Strecke braucht, jedoch eine Stunde Fahrt einplanen müsste...dann sollte er also um 20 Uhr aufbrechen.
Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit: Es ist 19:38 Uhr.
Sein Herz donnert, wie der Klöppel einer gigantischen Kirchenglocke, von innen gegen seine Brust.
Er atmet tief ein und versucht sich zu stabilisieren.
Karl stellt den Wecker auf 19:50 Uhr.
So hätte er 10 Minuten Zeit um sich fertig zu machen und außer Haus zu gehen.
Er kann sich also sicher sein, dass er genug Puffer hat um die geplante Stunde Anfahrt einzuhalten.
In den verbleibenden 12 Minuten würde er noch mal den Plan durchgehen.
Karl kramt umgehend die Unterlagen aus seinem Rucksack. Diesmal ist er schließlich alleine auf sich gestellt.
Er holt drei handbeschriebene Notizen hervor. Karl geht noch einmal alles durch.
In Phase 1 würde er mit dem Schlüssel die Eingangstür öffnen.
Karl wühlt in seinem Rucksack und ertastet schließlich einen Schlüsselbund.
Er erinnert sich daran, dass ihm gezeigt wurde, welcher Schlüssel der richtige ist.
Jedoch ist es ihm entfallen.
Für einen Moment verfolgt ihn der Gedanke, dass er den richtigen Schlüssel im Prinzip gar nicht kennt.
Er richtet seinen Blick auf den Schlüsselbund.
Karl zählt sechs Schlüssel.
Er versucht sich daran zu erinnern welcher der Sechs es gewesen sein könnte. Doch die Mühen sind sinnlos.
Er kontrolliert den Schlüsselbund erneut, um sicher zugehen, dass er sich nicht verzählt hat.
Noch immer setzt sich der Schlüsselbund aus sechs einzelnen Schlüsseln zusammen, stellt er fest.
Nun gut, denkt er. Im schlimmsten Fall müsste er alle sechs Schlüssel ausprobieren,
um die Eingangstüre öffnen zu können.
Vielleicht hat er Glück und es passt bereits der dritte, beruhigt er sich. Jetzt nicht abschweifen, rügt Karl sich
in Gedanken versunken.
Es ist 19:42 Uhr. Gleich müsste er aufbrechen.
Sein Herz prügelt augenblicklich, wie ein wildgewordenes Kleinkind mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb.
Danach also durch den dunklen Raum gehen, überlegt er weiter. Und die Sicherung mit der Aufschrift
„ F-13-Raum groß“ aktivieren.
Daraufhin würde dann das Licht anspringen, versicherte ihm sein Kollege. Selber hatte er das noch nie gemacht.
Sicher weiß er, dass der Sicherungskasten gleich rechts hinter der Garderobe versteckt ist.
Jedoch weiß er nicht genau wo sich die Sicherung im Kasten befindet.
Ihm fällt auf, dass er den Sicherungskasten im Prinzip noch nie mit eigenen Augen gesehen hat.
Genau genommen weiß er noch nicht einmal was ihm sein Kollege mit dem Begriff „Einsichern"
überhaupt zu verstehen geben wollte.
Wozu ist eine Sicherung überhaupt da, fragt sich Karl voller Scham. Der Gedanke ist zermürbend.
Der Wecker klingelt und reißt Karl aus der Gedankenmühle. 10 Minuten zum Fertig machen, erinnert er sich.
Im Aufstehen stopft er den Schlüsselbund und die drei Blätter zurück in den Rucksack.
Kreidebleich wankt er aus seinem Zimmer in den Flur.
Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen- für eine Ohnmacht reicht es allerdings nicht.
Karl überlegt, wie es wäre wenn er tatsächlich ohnmächtig geworden wäre.
Dann hätte er anrufen und sagen können es sei etwas schlimmes passiert, phantasiert er.
Und er müsse zum Arzt deswegen und könne seine Schicht nicht wahrnehmen.
In der Arbeit hätte man mit Sicherheit verständnisvoll seine Entschuldigung akzeptiert.
Dann würde er jetzt zurück in sein Zimmer gehen können.
Das Schlüsselproblem wäre beseitigt, malt er sich zufrieden aus.
Zumindest vorerst.
 
Schlüsselproblem

Karl geht noch einmal alles durch. Für die Strecke würde er 27 Minuten brauchen. Um pünktlich zu sein, müsste er etwa eine Stunde einplanen.
Karl kontrolliert noch einmal seinen Kalendereintrag. Er vergewissert sich, ob der Tag und die Uhrzeit stimmen.
Um 21:30 Uhr beginnt die Schicht. Eine halbe Stunde früher da sein schadet nicht, denkt er sich. Damit er pünktlich ist, müsste er also um 21 Uhr vor Ort sein. Wenn er 27 Minuten für die Strecke braucht, jedoch eine Stunde Fahrt einplanen müsste...dann sollte er also um 20 Uhr aufbrechen.
Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit: Es ist 19:38 Uhr.
Sein Herz donnert, wie der Klöppel einer gigantischen Kirchenglocke, von innen gegen seine Brust.
Er atmet tief ein und versucht sich zu stabilisieren. Karl stellt den Wecker auf 19:50 Uhr. So hätte er zehn Minuten Zeit um sich fertig zu machen und außer Haus zu gehen. Er kann sich also sicher sein, dass er genug Puffer hat um die geplante Stunde Anfahrt einzuhalten.

In den verbleibenden zwölf Minuten würde er noch mal den Plan durchgehen.
Karl kramt umgehend die Unterlagen aus seinem Rucksack. Diesmal ist er schließlich alleine auf sich gestellt. Er holt drei handbeschriebene Notizen hervor. Karl geht noch einmal alles durch.
In Phase 1 würde er mit dem Schlüssel die Eingangstür öffnen. Karl wühlt in seinem Rucksack und ertastet schließlich einen Schlüsselbund. Er erinnert sich daran, dass ihm gezeigt wurde, welcher Schlüssel der richtige ist.
Jedoch ist es ihm entfallen.
Für einen Moment verfolgt ihn der Gedanke, dass er den richtigen Schlüssel im Prinzip gar nicht kennt. Er richtet seinen Blick auf den Schlüsselbund.
Karl zählt sechs Schlüssel.
Er versucht sich daran zu erinnern welcher der Sechs es gewesen sein könnte. Doch die Mühen sind sinnlos. Er kontrolliert den Schlüsselbund erneut, um sicher zugehen, dass er sich nicht verzählt hat. Noch immer setzt sich der Schlüsselbund aus sechs einzelnen Schlüsseln zusammen, stellt er fest.
Nun gut, denkt er. Im schlimmsten Fall müsste er alle sechs Schlüssel ausprobieren, um die Eingangstüre öffnen zu können. Vielleicht hat er Glück und es passt bereits der dritte, beruhigt er sich. Jetzt nicht abschweifen, rügt Karl sich in Gedanken versunken.

Es ist 19:42 Uhr. Gleich müsste er aufbrechen.
Sein Herz prügelt augenblicklich, wie ein wildgewordenes Kleinkind mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb. Danach also durch den dunklen Raum gehen, überlegt er weiter. Und die Sicherung mit der Aufschrift „ F-13-Raum groß“ aktivieren. Daraufhin würde dann das Licht anspringen, versicherte ihm sein Kollege. Selber hatte er das noch nie gemacht.
Sicher weiß er, dass der Sicherungskasten gleich rechts hinter der Garderobe versteckt ist. Jedoch weiß er nicht genau wo sich die Sicherung im Kasten befindet. Ihm fällt auf, dass er den Sicherungskasten im Prinzip noch nie mit eigenen Augen gesehen hat. Genau genommen weiß er noch nicht einmal was ihm sein Kollege mit dem Begriff „Einsichern" überhaupt zu verstehen geben wollte. Wozu ist eine Sicherung überhaupt da, fragt sich Karl voller Scham.
Der Gedanke ist zermürbend.

Der Wecker klingelt und reißt Karl aus der Gedankenmühle. Zehn Minuten zum Fertig machen, erinnert er sich. Im Aufstehen stopft er den Schlüsselbund und die drei Blätter zurück in den Rucksack. Kreidebleich wankt er aus seinem Zimmer in den Flur. Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen- für eine Ohnmacht reicht es allerdings nicht.
Karl überlegt, wie es wäre wenn er tatsächlich ohnmächtig geworden wäre.
Dann hätte er anrufen und sagen können es sei etwas schlimmes passiert, phantasiert er. Und er müsse zum Arzt deswegen und könne seine Schicht nicht wahrnehmen. In der Arbeit hätte man mit Sicherheit verständnisvoll seine Entschuldigung akzeptiert. Dann würde er jetzt zurück in sein Zimmer gehen können. Das Schlüsselproblem wäre beseitigt, malt er sich zufrieden aus.
Zumindest vorerst.
 
Überarbeitung

Hallo Steky und Ciconia,

vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge! Ich schätze es sehr, dass ihr euch den Text so aufmerksam zur Brust genommen habt. Für mich ist das der erste Text, den ich auf diese Weise verfasst habe. Natürlich wurde ich in der Schule (wie viele andere auch) dazu genötigt die ein oder andere Kurzgeschichte zu schreiben. Wundersamerweise hat mich.. ich glaube es war vorgestern eine spontane Schreiblust übermannt. Soviel zur Entstehung des Textes. Meine Rechtschreibung und Formatierung ist in der tat eine offenkundige Katastrophe.
ich habe mir eure Vorschläge zu Herzen genommen und den Text dementsprechend angepasst und hoffe somit die gröbsten Stolpersteine aus dem Weg geschafft zu haben.

In der Geschichte ging es mir hauptsächlich um die Darstellung einer Person. Die Handlung und Gegenstände sollten bewusst in den Hintergrund treten. Die Analyse von Steky umschreibt den Charakter von Karl sehr treffend!


vielen herzlichen Dank nochmal an euch zwei!

euer Karl.. ähh ich meinte OpunktWanninger
 

Vagant

Mitglied
Hallo Opunkt,

also wenn es dir um die Darstellung eines Charakters ging, dann ist dir das hiermit ganz gut gelungen.
Am Anfang haben mich die vielen Uhrzeiten und Minutenangaben ein bisschen gestört/verwirrt/genervt. Gehören allerdings zum Plot, da muss man als Leser dann halt durch.
Mir pocht da einmal ein Herz zu viel. Versteh mich nicht falsch, Karls Herz soll ruhig schlagen, von mir aus auch klopfen, aber man muss es nicht beide Male mit einem Bild unterlegen. Erst war's der Klöppel einer Kirchturmuhr, beim zweiten Mal Kinderfäuste (wenn ich mich recht erinnere). Ein Bild sollte bei der kürze des Textes ausreichend sein.

Gern gelesen, Vagant.
 
Schlüsselproblem

Karl geht noch einmal alles durch. Für die Strecke würde er 27 Minuten brauchen. Um pünktlich zu sein, müsste er etwa eine Stunde einplanen.
Karl kontrolliert noch einmal seinen Kalendereintrag. Er vergewissert sich, ob der Tag und die Uhrzeit stimmen.
Um 21:30 Uhr beginnt die Schicht. Eine halbe Stunde früher da sein schadet nicht, denkt er sich. Damit er pünktlich ist, müsste er also um 21 Uhr vor Ort sein. Wenn er 27 Minuten für die Strecke braucht, jedoch eine Stunde Fahrt einplanen müsste...dann sollte er also um 20 Uhr aufbrechen.
Karl kontrolliert noch einmal die Uhrzeit: Es ist 19:38 Uhr.
Sein Herz donnert, wie der Klöppel einer gigantischen Kirchenglocke, von innen gegen seine Brust.
Er atmet tief ein und versucht sich zu stabilisieren. Karl stellt den Wecker auf 19:50 Uhr. So hätte er zehn Minuten Zeit um sich fertig zu machen und außer Haus zu gehen. Er kann sich also sicher sein, dass er genug Puffer hat um die geplante Stunde Anfahrt einzuhalten.

In den verbleibenden zwölf Minuten würde er noch mal den Plan durchgehen.
Karl kramt umgehend die Unterlagen aus seinem Rucksack. Diesmal ist er schließlich alleine auf sich gestellt. Er holt drei handbeschriebene Notizen hervor. Karl geht noch einmal alles durch.
In Phase 1 würde er mit dem Schlüssel die Eingangstür öffnen. Karl wühlt in seinem Rucksack und ertastet schließlich einen Schlüsselbund. Er erinnert sich daran, dass ihm gezeigt wurde, welcher Schlüssel der richtige ist.
Jedoch ist es ihm entfallen.
Für einen Moment verfolgt ihn der Gedanke, dass er den richtigen Schlüssel im Prinzip gar nicht kennt. Er richtet seinen Blick auf den Schlüsselbund.
Karl zählt sechs Schlüssel.
Er versucht sich daran zu erinnern welcher der Sechs es gewesen sein könnte. Doch die Mühen sind sinnlos. Er kontrolliert den Schlüsselbund erneut, um sicher zugehen, dass er sich nicht verzählt hat. Noch immer setzt sich der Schlüsselbund aus sechs einzelnen Schlüsseln zusammen, stellt er fest.
Nun gut, denkt er. Im schlimmsten Fall müsste er alle sechs Schlüssel ausprobieren, um die Eingangstüre öffnen zu können. Vielleicht hat er Glück und es passt bereits der dritte, beruhigt er sich. Jetzt nicht abschweifen, rügt Karl sich in Gedanken versunken.

Es ist 19:42 Uhr. Gleich müsste er aufbrechen.
Sein Herz prügelt augenblicklich mit aller Kraft gegen seinen Brustkorb. Danach also durch den dunklen Raum gehen, überlegt er weiter. Und die Sicherung mit der Aufschrift „ F-13-Raum groß“ aktivieren. Daraufhin würde dann das Licht anspringen, versicherte ihm sein Kollege. Selber hatte er das noch nie gemacht.
Sicher weiß er, dass der Sicherungskasten gleich rechts hinter der Garderobe versteckt ist. Jedoch weiß er nicht genau wo sich die Sicherung im Kasten befindet. Ihm fällt auf, dass er den Sicherungskasten im Prinzip noch nie mit eigenen Augen gesehen hat. Genau genommen weiß er noch nicht einmal was ihm sein Kollege mit dem Begriff „Einsichern" überhaupt zu verstehen geben wollte. Wozu ist eine Sicherung überhaupt da, fragt sich Karl voller Scham.
Der Gedanke ist zermürbend.

Der Wecker klingelt und reißt Karl aus der Gedankenmühle. Zehn Minuten zum Fertig machen, erinnert er sich. Im Aufstehen stopft er den Schlüsselbund und die drei Blätter zurück in den Rucksack. Kreidebleich wankt er aus seinem Zimmer in den Flur. Für einen Moment wird ihm schwarz vor Augen- für eine Ohnmacht reicht es allerdings nicht.
Karl überlegt, wie es wäre wenn er tatsächlich ohnmächtig geworden wäre.
Dann hätte er anrufen und sagen können es sei etwas schlimmes passiert, phantasiert er. Und er müsse zum Arzt deswegen und könne seine Schicht nicht wahrnehmen. In der Arbeit hätte man mit Sicherheit verständnisvoll seine Entschuldigung akzeptiert. Dann würde er jetzt zurück in sein Zimmer gehen können. Das Schlüsselproblem wäre beseitigt, malt er sich zufrieden aus.
Zumindest vorerst.
 
Hallo Vagant,

danke dir für dein konstruktives Feedback! Die vielen Uhrzeiten sollen den Kontrollzwang von Karl untermauern. Der Leser und Karl müssen da zusammen durch...
Hab mir deinen Vorschlag zu Herzen genommen und die zweite Metapher entfernt.

Ein frohes Schaffen wünsch ich dir!

mfg Opunkt
 



 
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