Tula
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Der schweigende Gast
Im Strom am Chiado hinauf, in der Menge
verharrend, inmitten von Hektik und Hast,
dort siehst du vorm alten Café im Gedränge
am Tisch etwas abseits – den schweigenden Gast.
Die Pilger der Neuzeit umringen ihn heiter,
sie rücken und drücken und schmiegen sich an.
Die Pose, das Foto - schon ziehen sie weiter.
Und manchmal fragt einer: wer ist dieser Mann?
Wie durch eine Scheibe starrt er auf das Treiben,
das Leben, das er nicht bewältigen will.
Er denkt nicht, er fühlt - und erfühlt es beim Schreiben,
denn dächte sein Herz, meint er, stünde es still.
Man solle den Irrtum getrost ignorieren,
ihm lesend entfliehen – wer liest, der wird kaum
den Blick aus dem Brunnen gen Himmel verlieren,
wird irgendwann einmal so groß wie sein Traum.
PS: eine kleine Hommage an Fernando Pessoa auf der neuen Seite der lyrischen Reise https://lyrischereiseportugal.wordpress.com/der-schweigende-gast/
Im Strom am Chiado hinauf, in der Menge
verharrend, inmitten von Hektik und Hast,
dort siehst du vorm alten Café im Gedränge
am Tisch etwas abseits – den schweigenden Gast.
Die Pilger der Neuzeit umringen ihn heiter,
sie rücken und drücken und schmiegen sich an.
Die Pose, das Foto - schon ziehen sie weiter.
Und manchmal fragt einer: wer ist dieser Mann?
Wie durch eine Scheibe starrt er auf das Treiben,
das Leben, das er nicht bewältigen will.
Er denkt nicht, er fühlt - und erfühlt es beim Schreiben,
denn dächte sein Herz, meint er, stünde es still.
Man solle den Irrtum getrost ignorieren,
ihm lesend entfliehen – wer liest, der wird kaum
den Blick aus dem Brunnen gen Himmel verlieren,
wird irgendwann einmal so groß wie sein Traum.
PS: eine kleine Hommage an Fernando Pessoa auf der neuen Seite der lyrischen Reise https://lyrischereiseportugal.wordpress.com/der-schweigende-gast/