unheimliche begegnung der dritten art

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15780
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]unheimliche begegnung der dritten art


die botschaft sang die sendung
[ 4]den sangreal der lampe
[ 4][ 4]sah billig aus so richtig spott spott billig
[ 4]weils teuer aussehn sollte unbezahlbar
licht energieverspendung

sind solche marmeladen malbar?

ein fruchtsalat die schüssel
[ 4]der becken-breiten schlampe
[ 4][ 4]mit klunker ketten glas bereiht reitwillig
[ 4]ihr auge war mit blick-musik bemalbar
gab sie dir schon den schlüssel?

rührst du die glocke an der gral-bar

baun ihren dom die engel
[ 4]herab bis an die rampe
[ 4][ 4]geblendet blendend sehn wir sonnenbrillig
[ 4]den wer-wird-millionär der sangreal-bar
die glocke pinseln pink mit weichem schwengel

wie billig fast schon unbezahlbar
 

Tula

Mitglied
Hallo Mondnein

von den beiden finde ich, ist dieses das bessere. Mir ist, als führst du mich hier durch einen Basar der Seelenverkäufer, Weissagerinnen hinter ihren magischen Kugeln (bei reitwillig dachte ich dann aber an anderes ...) und jede Art von spirituellen Scharlatanen.
So jedenfalls mein Leseeindruck, habe mich wirklich amüsiert.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Dankeschön, Tula!
In erster Linie bezieht es sich natürlich auf den Spielberg-Film, auf dessen grandiosen Schluß. Den kennst Du doch, oder?

Dieses Lied hier ist etwa ein Jahr älter als das "andere", das zweite. Das zweite nimmt Bezug auf das erste Lied mit dem Thema, das erste Lied aber nimmt unmittelbar Bezug auf den Film bzw. dessen Schluß-Apotheose.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
bei se wei: Es gibt bisher nur eine Wertung zu dem anderen, und zwar eine Drei.

Und zu diesem keine, aber das ist mir lieber als so eine bescheuerte Drei ("verbesserungsbedürftig") ohne Kommentar oder wirkliche Verbesserungsvorschläge.

Ich bin schon mal für ein paar Wochen aus dem System der Bewertungen ausgestiegen.
Ich machte soeben die Erfahrung, daß man das Wort hier nicht reinschreiben kann, ohne daß es sogleich durch einen link ersetzt wird. Ich machs nochmal: Guckst Du hier: http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=29633 tem

haha.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Es ist, das möchte ich noch nachschieben, eines meiner Lieblingslieder.
Wenn ich das als erster Leser des Liedes sagen darf.
 

HerbertH

Mitglied
Bedenkenswert vielleicht


baun ihrem dom die engel

Der eine Buchstabe gibt dem Ganzen noch einen extra Dreh

Liebe Grüße

Herbert
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Hallo, HerbertH - sehe gerade per Zufall, daß Du auch "hier gewesen" bist. Freut mich.

ad Dativ: der Akkusativ von "dom" bzw. das transitive Prädikat wird ja in der folgenden Zeile fortgesetzt.

ad "Moon of Alabama" - meinst Du das Brechtlied, das Jim Morrison gesungen hat? Oder die Twitter-Seite gleichen Namens?

Zum Brecht wäre zu sagen, daß das natürlich einen völlig anderen Stil hat, eben Brecht: trocken, besoffen, wortkarg. Meines ist (vielleicht eher) eine üppige metaphorisch-psychedelische Schlachtplatte, sinnlich "naß" (nicht so karg und trocken), wild wortspielerisch. Ich habe jedenfalls nichts dagegen, wenn man es so liest (wie ich selbst es lese).
 

HerbertH

Mitglied
Lieber mondnein,

den "Moon of Alabama" sollte man, wenn möglich, in der Lotte Lenya Version (https://www.youtube.com/watch?v=x-5ata4jDyk) anhören ...

Das ist sehr beeindruckend. Die Refrainstruktur fand ich auch in Deinem Gedicht.

Es ist eines meiner Lieblingsstücke ... ich habe selbst schon mal eine Art lyrischer Umsetzung versucht ...

Liebe Grüße

Herbert
 

Tula

Mitglied
Hallo Mondnein

ja sicher kenne ich den Film und auch sein aus heutiger Sicht doch etwas kitschiges Ende. Für seine Zeit allerdings ein grandioses Werk, und natürlich durch und durch (US-)amerikanisch.

Ich dachte bei dem Titel an einen indirekten Bezug und habe das ganze eher surrealistisch gelesen. Haha ... Aber ehrlich, das Gedicht besticht durch seine Bilder, die bei mir die Fantasie schweifen lassen, auch ohne den Sprung zu Brecht.

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, Tula, das mit dem "indirekten Bezug" ist schon richtig. Ich nenne den pompösen Schluß eine "Apotheose", das schießt seine Beziehungs-Strahlen schon in alle Richtungen, wie eine Sonne oder ein Kugelstern-Stachelschwein, und so ist das mandalaförmige Bild vom Raumschiff ja auch selbst gestaltet, über alle Grenzen großartig, eine Super-Hyperbel.

Gerade über diese Multidimensionalität, die Vieldeutigkeit der Apotheose mache ich mich ja zugleich lustig und bin fasziniert davon. Es ist halt Spielberg. Mein Lied hat einen gehörigen Zeitabstand davon, ist eine Art Aufarbeitung meiner fast noch jugendlichen Erlebnisse mit dem Film. Psychoanalyse, Vatermord an dem Meister usw...
Die Entstehungszeit dieses Liedes ist durch die Erwähnung des Werwirdmillionär-Jingels, dieses vom Himmel herabsinkende Mandala, das auch gewisse Ähnlichkeiten mit der Weltraumaufschlüsselungs-Maschine im Film "Contact" hat, markiert.

HerbertH, danke für den Hinweis. Ich vermute, der refrainartig zwischengeknüpfte Reim auf "-bar" hat bei Dir "Alabama" aufklingen lassen. So, wie in Norddeutschland ein Schluß-r in der Regel nur eine Vokalverlängerung bedeutet.
 



 
Oben Unten