Hallo Dyrk
..,. (als Titel), die also von Rilke gesetzte Interpunktion, die aus dem ursprünglichen Gedicht genommen und getrennt artikuliert wurde. Rilkes Stück selber ist gleich geblieben. Was ist das nun, dass ich das Stück Literatur unter den Deckmantel einer neuen Veröffentlichung packe? Ist es denn neu? Reicht es aus, ein gleiches Gedicht, unverändert in seiner Aussage, durch bloß räumliche Verschiebung der vom Autor gesetzten Interpunktion, als etwas Neues zu bezeichnen? Bloß die Idee, die Ordnung, die Konzeption ist ja eine Andere. Wo beginnt Autorenschaft?.. und wo endet sie? Was ist der Wert einer Idee, die hinter einem Kunstwerk steht, vorallem, wenn sonst nichts zu finden ist?
Habe ich überhaupt etwas Origenelles getan? Ist denn nicht jede dagewesene Variation eines Gedichtes, über den Tod zb.,wie bei Rilke, nichts weiter mehr, als das, was gesagt wurde und solange es Menschen gibt, wird? Warum dann eigentlich; das
Gedicht variieren, sich als "Autor" mit bestimmten Zügen, einer bestimmten Interpreation dem Widerkäuen hinzugeben? Könnte man sich nicht nur noch in Ideen sprechen lassen und das Wiederkäuen bloßstellen, wenn man auch selber noch daran teilhat?
Und selbst wenn ich das täte, oder getan habe, wer spricht hier eigentlich? Könnte man den Weg nicht weiterverfolgen, sich als Autor möglichst weit aus dem Gedicht herauszunehmen um dann die Erfahrung zu machen, dass eine Konzeption zumeist mehr über ihn und die Welt zu verraten weiß, als zu erwarten war? Wie viel Freiheit auch, darf man dem Leser zumuten? Könnte man nicht so schreiben, das der Leser, weil unklar vermittelt wird, in einen Raum der Leere eintritt, der als Rahmen gesetzt wurde um ihm zuzumuten, den Raum selber füllen zu lernen?
Das sind nur einige Fragen, die aufzuwerfen mir wichtig waren. Es sind keine Spielereien! ... Oder doch? Aber wenn sie es sind, warum sind sie mir dann so ungemein wichtiger als dieses Schlussstück selbst?
L.G
Patrick