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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
1.
Das ruhmreiche Wort indes war die Grenze,
er konnte nicht rühmen, außer die
Augen, die hoffnungsvolle Farbe, das Blau
seiner Iris - dem Tintenspiegel.

Er saß auf der Träne des Augenblicks,
ein leichtes Schaukeln im Schatten,
als würde der Körper - ein langes Ruder,
wieder und wieder ins Dunkel getaucht.

2.
Wir sind geboren um Schlaf zu werden.
Jener Schlaf den wir erahnen
Wenn wir manchmal Abends unter die Gesichter sehen
und ein unerwarteter Schreck uns packt
dass wir noch immer den Tag
hhhh erwarten
und das Nahen der gereinigten klaren
Sonne über den leuchtenden
Nerven des
Ggggggg Wassers.

Wenn der Mund sich mit
Hhhhhjjhhhhhhh Regenfrüchten füllt
liegt auf unseren Lidern eine
Ĺlllllluhhhjjjjhhiilĺlllöööö bittere Münze.
 
Zuletzt bearbeitet:

Scal

Mitglied
Sprache als forschendes Schauen. Sie behaust.
Die Stelle mit den Schwalben hast Du fortgenommen.
Warum nicht "nichts" rühmen, dachte ich mir.
Mir gefiele es noch besser, wenn die Stelle "Aber in einer Nacht voller Klarsicht / will nur der einsame Mann Schlaf werden" fehlen würde.

LG
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo Patrick,
auch hier wieder packst du mich an meinem Metaphernervenzentrum:

Er sass auf der Träne des Augenblicks

Und

Wir sind geboren um Schlaf zu werden

und

das ruhmreiche Wort indes war die Grenze…

ja das Wort, da jagen in meinem Gehirn die Blitze:
Im Anfang war das Wort
Und im Bennschen Duktus
Im Anfang war das Wort und nicht das Geschrei und am Ende wird wieder das Wort sein

oder Wittgenstein: Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer Welt( genial)

und : worüber man nicht reden kann muss man schweigen.

das alles geschieht mit hier!

Ich arbeite seit mittlerweile über einem Jahr an einem Stück, das obwohl es bildlich fest steht, mir sprachlich nicht gelingen wil.

Zwei Dinge aus diesem meinem Protogedicht will ich hier lassen:

Komm lass uns letzte Dinge regeln
Sich nicht von allein
Kommt nur dies Ende:
Maden und Niflheim

Und:
Der Titel
Es gibt nicht mehr viel zu sargen

Das Stück berührt mich sehr, weil ich mich schon manche Träne des Augenblicks lang mit diesem meinem unfertigen Stück beschäftigt habe

Dir einen lieben Gruss
Ralf
 



 
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