04.02.2023 ich weiß nicht warum sie noch ist

4,60 Stern(e) 7 Bewertungen

revilo

Mitglied
04.02.2023

ich weiß nicht warum sie noch ist

die strassen schlängeln sich direkt
am dorf vorbei auf den weiden
biegen sich keine halme und
ein einsamer hahn kräht gegen
die langeweile an

sie sitzt vor dem spiegel
kämmt ihr haar träumt
vom schützenball 83
da war sie königin
auf jedem tresen
war ihr name eingeritzt

in der dorfkneipe hat heute
ein start up aus berlin sein büro
die machen den planeten grüner
der könig ist längst tot
verreckte 95 in einem
obdachlosenheim

sie kämmt ihr haar
ihr spiegelbild kämpft
gegen traurige augen
am nächsten sonntag
hat der spielmannszug
tag der offenen tür
 

Tula

Mitglied
Hallo revilo
Hart aber herzlich. Im Spielmannszug geht die Karriere gewiss wieder steil nach oben.
Ich überlege nur, welche Ikone sich 95 so sang und klanglos verabschieden musste, Elvis ging ja lange vorher.

LG
Tula
 

Scal

Mitglied
Hm, der gegen die Langeweile ankrähende Hahn ... ? Alternative Idee :

biegen sich keine halme aber
ein einsamer hahn


Liebe Grüße
Scal


 

lietzensee

Mitglied
Hallo Revilo,
das gefällt mir gut. Du erzählst viel mit wenig Worten. Ich würde vielleicht die letzte Strophe noch weglassen. Der Spielmannszug klingt ein bisschen so, als wäre er für sie doch ein Grund, zum Sein. Das schwächt den Titel ab. Und der Tod des Schützenkönigs wäre doch ein ein markantes Ende.

Warum hast du eigentlich das Datum mit in den Titel genommen?

Viele Grüße
lietzensee
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Lieber Revilo,

so ist das mit dem Leben, schwupps ist der Lack ab und die Welt dreht sich weiter.

Ich finde übrigens nicht, dass die letzte Strophe den Titel schwächt, weil sie ja eher ihre endlose Umlaufbahn in der Vergangenheit unterstreicht und damit am 'Sein' hindert.
So verschieden sind die Perspektiven.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Petra
 
G

Gelöschtes Mitglied 24893

Gast
04.02.2023

ich weiß nicht warum sie noch ist

die strassen schlängeln sich direkt
am dorf vorbei auf den weiden
biegen sich keine halme und
ein einsamer hahn kräht gegen
die langeweile an

sie sitzt vor dem spiegel
kämmt ihr haar träumt
vom schützenball 83
da war sie königin
auf jedem tresen
war ihr name eingeritzt

in der dorfkneipe hat heute
ein start up aus berlin sein büro
die machen den planeten grüner
der könig ist längst tot
verreckte 95 in einem

obdachlosenheim

sie kämmt ihr haar
ihr spiegelbild kämpft
gegen traurige augen
am nächsten sonntag
hat der spielmannszug
tag der offenen tür
rio reiser starb 1996- revilo, das warten hat sich dennoch gelohnt
 

revilo

Mitglied
Hallo revilo
Hart aber herzlich. Im Spielmannszug geht die Karriere gewiss wieder steil nach oben.
Ich überlege nur, welche Ikone sich 95 so sang und klanglos verabschieden musste, Elvis ging ja lange vorher.

LG
Tula
Moin, deine frage wurde ja schon beantwortet.......besten dank und lg
 

revilo

Mitglied
Hallo Revilo,
das gefällt mir gut. Du erzählst viel mit wenig Worten. Ich würde vielleicht die letzte Strophe noch weglassen. Der Spielmannszug klingt ein bisschen so, als wäre er für sie doch ein Grund, zum Sein. Das schwächt den Titel ab. Und der Tod des Schützenkönigs wäre doch ein ein markantes Ende.

Warum hast du eigentlich das Datum mit in den Titel genommen?

Viele Grüße
lietzensee
hallo, die letzte strophe ist mir wichtig.......warum das datum?....ich schreibe seit 2 jahren tagebuchgedichte......es ist kein richtiges tagebuch, aber wenn ich das jeweilge gedicht mit dem datum versehe, an dem ich es geschrieben habe, kann ich mich später gut in die situation hineinversetzen, als ich es schrieb.....ich werde - sofern ich noch weitere veröffentliche - das datum herausnehmen........danek sehr.......
 

revilo

Mitglied
Lieber Revilo,

so ist das mit dem Leben, schwupps ist der Lack ab und die Welt dreht sich weiter.

Ich finde übrigens nicht, dass die letzte Strophe den Titel schwächt, weil sie ja eher ihre endlose Umlaufbahn in der Vergangenheit unterstreicht und damit am 'Sein' hindert.
So verschieden sind die Perspektiven.

Gerne gelesen!

Liebe Grüße
Petra
genau das ist ja das schöne bei der lyrik....danke sehr.......
 
G

Gelöschtes Mitglied 24479

Gast
lieber revilo,
mir ist es ein wenig zu melodramatisch und romantisierend.
die erste strophe sitzt bei mir. dann wird es mir zu weich
und klischeehaft. was vielleicht daran liegt, dass klischees
ja einen grund haben.
liebe grüße
charlotte
 
G

Gelöschtes Mitglied 24479

Gast
mich kritisch zu äußern. was natürlich quatsch ist.
 

revilo

Mitglied
mich kritisch zu äußern. was natürlich quatsch ist.

ja, meine liebe, das ist in der tat quatsch.......lyrik lebt nun einmal vom diskurs und nicht von lobhudeleien.....ich freue mich immer über kritik, weil ich mich nur so weiterentwickeln kann......in der LL lese ich zu viel lobhudeleien......da wird manchmal noch der müdeste lyrische furz bejubelt.....wenn ich ein gedicht scheiße finde, dann schreibe ich das.....und das auch mitunter recht deutlich.......die LL ist schließlich ein Arbeitsforum......also: wenn dir etwas an einem gedicht von mir nicht passt, dann schreib das auch bitte....... LG
 



 
Oben Unten