xavia
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Prolog
Nils Kammann hat kein Problem damit, Blut zu sehen. Das wäre in seinem Beruf auch fatal. Aber er sieht immer noch, wie jemand auf diesen Körper einsticht, der eben noch voller Leben war und jetzt auf dem Gehsteig liegt, und ihm wird übel. – ›Nur jetzt nicht schlapp machen‹, denkt er und reißt seinen Blick los von der Szene am Boden, sieht hinüber zu der leitenden Ermittlerin, Helga Hesselbring, seiner Vorgesetzten. Sie bringt gerade ihr Team auf den Weg, Zeugen zu finden. Um drei Uhr morgens würden die Bewohner der umliegenden Häuser sie wohl nicht gerade mit offenen Armen empfangen!
[ 5]»Der Täter muss voller Wut gewesen sein«, bemerkt seine Chefin, schiebt die Kapuze ihres Regenmantels ein zurück zurück, um ihren Assistenten ansehen zu können.
[ 5]»… oder die Täterin«, ergänzt er, bereut es aber sofort. Er kämpft mit dem Brechreiz.
[ 5]»Ja, nicht ganz unmöglich«, räumt Hesselbring ein und blickt abwesend auf das Regendach, das die Leute von der Spurensicherung über der Leiche errichten.
[ 5]»Alles, was uns interessieren könnte, landet im Gulli, wird einfach weggewaschen.« beschwert sich Christian Blau, der Leiter der SpuSi.
[ 5]Auch die Forensikerin sieht unzufrieden aus, berichtet aber sachlich: »Der tödliche Stich kam von vorne, anscheinend treffsicher genau ins Herz, die von hinten sind dem Opfer post mortem zugefügt worden, deswegen ist auf dem Rücken kaum Blut zu sehen. Da sich unter der Leiche Blut und Regenwasser gesammelt haben, können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob es zum Tatzeitpunkt bereits geregnet hat. An den glatten Einstichen am Rücken kann man sehen, dass die Klinge der Mordwaffe ist wahrscheinlich dreieckig und sehr scharf ist. Weiteres erst nach der Untersuchung im Labor.«
[ 5]Dem jungen Kriminalisten fällt eine Routinefrage ein; er hofft, nicht auf die Laboruntersuchung verwiesen zu werden: »Können Sie jetzt schon etwas zum Todeszeitpunkt sagen?«
[ 5]»Frühestens vor drei Stunden, eher später«.
[ 5]Kammann geht zu der nahen Haltestelle, blickt im Licht seiner Taschenlampe in den Mülleimer. Er fasst lieber nichts an, denn er hat vergessen, sich Einweg-Handschuhe anzuziehen, aber die Suche nach der Mordwaffe könnte das Bild der Leiche in seinem Kopf verdrängen.
[ 5]»Wenn hier etwas herumliegt, das wir gebrauchen können, dann findet die SpuSi das«, sagt seine Chefin, die ihm unbemerkt gefolgt ist. »Wenn jemand etwas gesehen hat, müssen wir sofort eine Fahndung einleiten. Hier ist viel Blut geflossen. Hoffen wir, dass es Zeugen gibt. Hören Sie sich doch mal in der Disco da drüben um.«
[ 5]Dankbar, etwas Raum zwischen sich und den Ort des Geschehens bringen zu dürfen, macht Kammann sich auf den Weg.
Nils Kammann hat kein Problem damit, Blut zu sehen. Das wäre in seinem Beruf auch fatal. Aber er sieht immer noch, wie jemand auf diesen Körper einsticht, der eben noch voller Leben war und jetzt auf dem Gehsteig liegt, und ihm wird übel. – ›Nur jetzt nicht schlapp machen‹, denkt er und reißt seinen Blick los von der Szene am Boden, sieht hinüber zu der leitenden Ermittlerin, Helga Hesselbring, seiner Vorgesetzten. Sie bringt gerade ihr Team auf den Weg, Zeugen zu finden. Um drei Uhr morgens würden die Bewohner der umliegenden Häuser sie wohl nicht gerade mit offenen Armen empfangen!
[ 5]»Der Täter muss voller Wut gewesen sein«, bemerkt seine Chefin, schiebt die Kapuze ihres Regenmantels ein zurück zurück, um ihren Assistenten ansehen zu können.
[ 5]»… oder die Täterin«, ergänzt er, bereut es aber sofort. Er kämpft mit dem Brechreiz.
[ 5]»Ja, nicht ganz unmöglich«, räumt Hesselbring ein und blickt abwesend auf das Regendach, das die Leute von der Spurensicherung über der Leiche errichten.
[ 5]»Alles, was uns interessieren könnte, landet im Gulli, wird einfach weggewaschen.« beschwert sich Christian Blau, der Leiter der SpuSi.
[ 5]Auch die Forensikerin sieht unzufrieden aus, berichtet aber sachlich: »Der tödliche Stich kam von vorne, anscheinend treffsicher genau ins Herz, die von hinten sind dem Opfer post mortem zugefügt worden, deswegen ist auf dem Rücken kaum Blut zu sehen. Da sich unter der Leiche Blut und Regenwasser gesammelt haben, können wir nicht mit Sicherheit sagen, ob es zum Tatzeitpunkt bereits geregnet hat. An den glatten Einstichen am Rücken kann man sehen, dass die Klinge der Mordwaffe ist wahrscheinlich dreieckig und sehr scharf ist. Weiteres erst nach der Untersuchung im Labor.«
[ 5]Dem jungen Kriminalisten fällt eine Routinefrage ein; er hofft, nicht auf die Laboruntersuchung verwiesen zu werden: »Können Sie jetzt schon etwas zum Todeszeitpunkt sagen?«
[ 5]»Frühestens vor drei Stunden, eher später«.
[ 5]Kammann geht zu der nahen Haltestelle, blickt im Licht seiner Taschenlampe in den Mülleimer. Er fasst lieber nichts an, denn er hat vergessen, sich Einweg-Handschuhe anzuziehen, aber die Suche nach der Mordwaffe könnte das Bild der Leiche in seinem Kopf verdrängen.
[ 5]»Wenn hier etwas herumliegt, das wir gebrauchen können, dann findet die SpuSi das«, sagt seine Chefin, die ihm unbemerkt gefolgt ist. »Wenn jemand etwas gesehen hat, müssen wir sofort eine Fahndung einleiten. Hier ist viel Blut geflossen. Hoffen wir, dass es Zeugen gibt. Hören Sie sich doch mal in der Disco da drüben um.«
[ 5]Dankbar, etwas Raum zwischen sich und den Ort des Geschehens bringen zu dürfen, macht Kammann sich auf den Weg.