Regen klatscht auf den Sarg, der Himmel ist grau und trübe, am Boden vermischt sich der Schneematsch mit dem Schmutz der Schuhe und Stiefel.
Passendes Wetter für eine Beerdigung.
Das Loch ist tief, sehr tief, in das der Sarg verschwindet. Ich weiß das, doch jedes Mal ist wieder schrecklich. Ich blicke auf die Blumen, die die Oberfläche der letzten Behausung verdecken und wende mich zum Gehen.
Im Ohr habe ich noch den Satz "Wir beten besonders für den in unserer Mitte, der als nächster dem Verstorbenen nachfolgen wird." Wer wird es sein? Gut, dass man das niemals weiß.
Mein Blick fällt auf meine Armbanduhr.
18 Minuten sind vergangen, seit die Trauerfeier begonnen hat.
18 Minuten!
Und dann war die Frau beerdigt. 18 Minuten, um ein immerhin 92-jähriges Leben abzuschließen. Das ist ein neuer Rekord. Ich habe schon an vielen Beisetzungen teilgenommen, aber so rasch habe ich noch nie jemanden in der Erde verschwinden sehen.
Warum muss man so schnell Abschied nehmen? Warum bekommt man einen Wortgottesdienst mit vorgefertigten Sprachschablonen über ein Leben, dessen Tragweite sowieso niemand ermessen kann? Warum wird noch nicht einmal ein Lied gesungen? Nur am Beginn und am Ende ertönt etwas Musik von der kleinen Orgel.
Das ist Standard für eine katholische Beerdigung, wenn die Angehörigen keine besonderen Wünsche haben, erfahre ich.
Eine Standard-Beerdigung. Merkwürdiger Ausdruck. Aber wahrscheinlich sehr geläufig unter Bestattungsunternehmern. Ich erinnere mich an ein Gespräch wegen einer Beerdigung im Familienkreis. Der Bestatter sagte: "Mit dem Satz 'Ich möchte eine schöne Beerdigung' kann ich gar nichts anfangen. Ich brauche Fakten!"
Geschäft ist Geschäft. Arbeitslos wird man nie und die Konkurrenz ist groß.
Zurück zu der Frau, die nun ihren letzten Weg hinter sich gebracht hat, um in der kalten Erde zu ruhen. Ob der Standard in ihrem Sinne war?
Man weiß es nicht.
18 Minuten - mehr braucht es nicht. Es kommt mir vor wie eine Farce, eine Banalität, etwas Absurdes. Oder entspricht das dem Leben? Es ist eben banal. Und das Ende ist es auch.
Passendes Wetter für eine Beerdigung.
Das Loch ist tief, sehr tief, in das der Sarg verschwindet. Ich weiß das, doch jedes Mal ist wieder schrecklich. Ich blicke auf die Blumen, die die Oberfläche der letzten Behausung verdecken und wende mich zum Gehen.
Im Ohr habe ich noch den Satz "Wir beten besonders für den in unserer Mitte, der als nächster dem Verstorbenen nachfolgen wird." Wer wird es sein? Gut, dass man das niemals weiß.
Mein Blick fällt auf meine Armbanduhr.
18 Minuten sind vergangen, seit die Trauerfeier begonnen hat.
18 Minuten!
Und dann war die Frau beerdigt. 18 Minuten, um ein immerhin 92-jähriges Leben abzuschließen. Das ist ein neuer Rekord. Ich habe schon an vielen Beisetzungen teilgenommen, aber so rasch habe ich noch nie jemanden in der Erde verschwinden sehen.
Warum muss man so schnell Abschied nehmen? Warum bekommt man einen Wortgottesdienst mit vorgefertigten Sprachschablonen über ein Leben, dessen Tragweite sowieso niemand ermessen kann? Warum wird noch nicht einmal ein Lied gesungen? Nur am Beginn und am Ende ertönt etwas Musik von der kleinen Orgel.
Das ist Standard für eine katholische Beerdigung, wenn die Angehörigen keine besonderen Wünsche haben, erfahre ich.
Eine Standard-Beerdigung. Merkwürdiger Ausdruck. Aber wahrscheinlich sehr geläufig unter Bestattungsunternehmern. Ich erinnere mich an ein Gespräch wegen einer Beerdigung im Familienkreis. Der Bestatter sagte: "Mit dem Satz 'Ich möchte eine schöne Beerdigung' kann ich gar nichts anfangen. Ich brauche Fakten!"
Geschäft ist Geschäft. Arbeitslos wird man nie und die Konkurrenz ist groß.
Zurück zu der Frau, die nun ihren letzten Weg hinter sich gebracht hat, um in der kalten Erde zu ruhen. Ob der Standard in ihrem Sinne war?
Man weiß es nicht.
18 Minuten - mehr braucht es nicht. Es kommt mir vor wie eine Farce, eine Banalität, etwas Absurdes. Oder entspricht das dem Leben? Es ist eben banal. Und das Ende ist es auch.